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Tierversuche – Rabbi Alfred S. Cohen<br />
Für die Person, die in die Beobachtung und das Studium der Tora eintaucht, ist es offensichtlich,<br />
dass die Tora vielmehr ist als ein Buch von Anordnungen; sie enthält göttliche Werte, Ethik und<br />
ewige Wahrheiten. Dadurch sollen wir nicht nur von dem rigorosen Gesetzesbuchstaben geführt<br />
werden, sondern auch durch den Geist, welcher die gute Tat erfüllt. (Mitzva)<br />
Es ist auch notwendig, über unsere Verwandtschaft mit dem Königreich der Tiere nachzudenken<br />
und die Richtlinien herauszufinden, welche uns redliche und ethische Verhaltensweisen zu Tieren<br />
vermitteln. Obwohl es ein paar Einzelheiten in der Tora selbst gibt, die Tiere betreffen, die gute<br />
Tat, die wir fraglos bewirken sollen, eine Eigenschaft, welcher eine große Wichtigkeit im Hinblick<br />
auf die freundliche Behandlung lebender Kreaturen zugewiesen wird; die rabbinischen Lehren in<br />
Midrash und Talmud verstärken unermesslich diese Annäherung. (S. 19)<br />
Einerseits lehrt der Talmud, dass alles in dieser Welt, lebende Kreaturen eingeschlossen,<br />
für das Wohl des Menschen geschaffen wurde, und es scheint keine Unschlüssigkeit zu<br />
geben, ein Tier zu töten, lediglich im Auftrag eines finanziellen Gewinns. (S. 25)<br />
Einem Tier Schmerzen zuzufügen ist ein biblisches Verbot, aber es betrifft ausdrücklich<br />
nur einen großen Schmerz, jedoch ein kleiner Schmerz fällt nicht darunter. Ungeachtet<br />
der Zustimmung zu dieser Unterscheidung zwischen Arten von Schmerz, gibt es keine<br />
halachische Richtlinien zur Bestimmung, was ist ein „großer“ und was ist ein „kleiner“<br />
Schmerz. Folglich haben wir sogar heutzutage keine spezifischen Regeln zu dem Umfang<br />
des Verbots. (S. 29)<br />
... Es gibt einen großen Bedarf zur Klärung dieser Streitfrage ...<br />
Anmerkung Baumann: In dieser scheinbaren Grauzone agieren Schochet, Rabbiner und ihre<br />
jüdischen Konsumenten. Aus all den angeführten Textstellen geht ein Sachverhalt kristallklar<br />
hervor: Die längst bekannten Behauptungen seitens der jüdischen Religionsgemeinschaft bzw. der<br />
jüdischen Gemeinden, die mit dem betäubungslosen Schächten ihre vorgebliche Religionsfreiheit<br />
stets und ständig und immer wieder aufs neue an allen behördlichen Verwaltungen einfordern,<br />
stellen sich als großer und grober Verstoß gegen das Gebot der Tora, Tierquälerei zu unterlassen,<br />
und dies im Hinblick insbesondere durch eine nicht lebensnotwendige Ernährung und einer<br />
ausschließlich an einer Gewinnmaximierung orientierten jüdischen Fleischindustrie. Ich verweise<br />
an dieser Stelle noch einmal auf die gut funktionierende koschere jüdische Food-Industrie, die<br />
einen stabilen Absatzmarkt einerseits aufrechterhalten kann aufgrund der jüdischen Diaspora-<br />
Romantik und andererseits durch das Bedürfnis der Diaspora-Juden, die freiwillig sowie<br />
selbstgewählt in der Diaspora leben wollen, aber sich zeitweise anhand der koscheren Food-<br />
Industrie virtuell verlinken.<br />
19 Auszüge aus „Journal of Halacha“<br />
<strong>Kleiner</strong> <strong>Guide</strong> 2