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<strong>Kleiner</strong> <strong>Guide</strong> 2<br />
Auszüge aus dem Journal of Halacha and Contemporary Society,<br />
Number XI<br />
Published by Rabbi Jacob Joseph School 1986 / Pesach 5746<br />
Seit dem 18. Jh. waren organisierte Kräfte in USA und Europa unterwegs, um Menschen sensibler<br />
für das Leiden von Tieren zu machen.<br />
1) Die Mitzva (das Beispiel des strauchelnden Esels, dem geholfen wird, indem dem<br />
Eselhaltern geholfen wird, die übergroße Last von dem Eselsrücken herunterzunehmen,<br />
beinhaltet dass bei dem Esel eine Verminderung oder Reduzierung des physischen<br />
Schmerzes erreicht werden soll, jedoch soll auch daran gelernt werden, die psychischen<br />
Leiden eines Tieres wahrzunehmen. (S. 19/20)<br />
2) Der Talmud lehrt, dass der am meisten verehrte Rabbi Juda the Prince vom Himmel gestraft<br />
wurde wegen seiner Gefühlskälte zu einem Tier (S. 21) (Bava Metjia 85a)<br />
3) Was auch immer für das Heilen oder für irgendeine andere Absicht notwendig ist, dafür gibt<br />
es kein Verbot hinsichtlich von Schmerzzufügung bei den Tieren und deshalb ist es erlaubt,<br />
Federn lebender Gänse wegen ihrer Daunen zu rupfen und niemand braucht wegen der<br />
Schmerzzufügung an Tieren betroffen zu sein. (Hier fügt Ramo hinzu: Dennoch halten die<br />
Leute sich zurück es zu tun, weil es grausam ist) (S. 25)<br />
Biblisches oder Rabbinische Gesetz?<br />
Eine der ersten Fragen, die gestellt werden müssen, ist, ob „tzar baalei chaim“ ein biblisches<br />
Verbot ist oder eine rabbinische Vorschrift ist. Wenn es die letztere ist, wissen wir, dass Rabbis<br />
üblicherweise in ihre Verordnungen die Auflage einschließen, dass im Falle von Not/Kummer/<br />
Sorge eines Menschen ihre Regeln nicht in Kraft sind. (Anm. Baumann: Das bedeutet, so<br />
die Aussage von Rabbi Jo David, dass die rabbinische Vorschrift einem biblischen Verbot<br />
untergeordnet ist.)<br />
Jedoch wenn das Verbot tatsächlich in der Tora existiert, ist dies eine ernste Einschränkung.<br />
Was sonst ist die Halacha – ist Grausamkeit zu Tieren zu vermeiden, so wie Ramo ausführt oder<br />
ist es belanglos, wenn der Schächter (Shochet) ein Tier zum Schlachten vorbereitet? Und wenn<br />
tatsächlich ein halachisches Prinzip existiert hinsichtlich tza’ar baalei chaim (Schmerzzufügung<br />
bei einem Tier) wie wird dies mit anderen Prinzipien oder Werten ausbalanciert, mit denen dieses<br />
im Konflikt steht.<br />
(Anm. Baumann: Das Prinzip der Gewinnmaximierung bei der Fleischindustrie steht mit Sicherheit<br />
in einem großen Konflikt mit tza’ar baalei chaim – Schmerzzufügung. Um dieses Problem zu<br />
lösen, wird von den Rabbinern behauptet, dass das betäubungslose Schächten schonend und<br />
schmerzfrei ist bzw. die schmerzreduzierteste Art sei, ein Tier zu zerschneiden. Da den Tieren<br />
Schmerzempfindung und psychischer Schmerz durch die Rabbiner abgesprochen wird, kann<br />
die Gewinnmaximierung durch die jüdische Fleischindustrie unter finanzieller Mitbeteiligung der<br />
Rabbiner konfliktfrei fortgesetzt werden. 26.01.03)<br />
19 Auszüge aus „Journal of Halacha“