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Kleiner Guide 2 - PAKT

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<strong>Kleiner</strong> <strong>Guide</strong> 2<br />

Halacha und zeitgenössische Gesellschaft<br />

Hrsg. Rabbi Alfred S. Cohen, New Matter, 1984<br />

Die Tora gibt uns das Gebot „Sei heilig“ (Levitikus 19,2) und unsere Rabbis haben viele Wege<br />

gefunden, diese gute Tat zu verstehen. Die vermutlich berühmteste Lehre wurde durch Ramban<br />

gelehrt: „Sei heilig durch Abstinenz von jenen Dingen, welche euch erlaubt sind. Für jene, die<br />

Wein trinken und ständig Fleisch essen, werden als unehrbare Personen mit einer Tora-Lizenz<br />

angesehen. Wieder finden wir Verstärkung für den Standpunkt, obgleich die Tora erlaubt,<br />

Tiere zu essen, dies immer verstanden wurde innerhalb der Lehren der jüdischen Tradition als<br />

Erlaubnis für gelegentlichen Luxus, aber sicher nicht in Form einer Sucht. Deshalb dürfen wir<br />

schlussfolgern, dass wenn ein Vegetarier ungern Fleisch isst, weil er nicht das Leben eines<br />

Tieres nur für sein eigenes Vergnügen beenden will, dass diese Person innerhalb des Geistes<br />

des jüdischen Glaubens und Philosophie richtig handelt. Er verunglimpft nicht einen Tora-Wert,<br />

denn die Tora installiert das Essen von Fleisch nicht als wünschenswerte Haltung, sondern nur<br />

als etwas, was nicht verboten ist. Darüber hinaus je weniger Fleisch gegessen wird, desto besser<br />

und einer, der sich seiner Sucht hingibt, zu oft Fleisch zu essen, ist widerwärtig, auch wenn er<br />

sich innerhalb der technischen Grenzen der Tora befindet.<br />

Darüber hinaus, je weniger Fleisch gegessen wird, um so besser und jemand, der aus Sucht<br />

zuviel Fleisch isst, ist widerwärtig, auch wenn er sich innerhalb der technischen Grenzen<br />

(technical limits) der Tora befindet. (S. 304)<br />

Offensichtlich teilt das Judentum diese Aversion in Bezug auf das Leiden von Tieren, denn<br />

die Ermahnung, Respekt vor der Empfindsamkeit gerade auch bei Tieren zu zeigen, ist eine<br />

grundsätzliche Lehre unseres Glaubens, die ihren Ursprung in der Tora hat; wie unsere Rabbis<br />

lehren, leitet sich das Verbot einem lebenden Geschöpf (Kreatur) Schmerz zuzufügen ab von der<br />

„d’oraitha“, der Tora selbst, und nicht nur von rabbinischem Erlass.<br />

Wir sind besonders stolz darauf, jenseits des niedrigen Levels der Moral zu sein: „Macht ist<br />

Recht“, welches allgemein verdammt wird, jedoch wir nehmen es jedes Mal hin, wenn wir uns das<br />

Fleisch hilfloser Tiere einverleiben – Tiere, die uns den größten Teil ihres Lebens gedient haben,<br />

und jedes Anrecht auf Leben genauso wie wir auf diesem Planeten haben (S. 305).<br />

Und deshalb ist der Extrakt des Verbots nicht, das Tier und dessen Kind nicht an einem<br />

Tag zu töten ... , sondern im Gegenteil ... das Wichtigste ist, dass wir nicht grausam werden<br />

(S. 306).<br />

Dennoch, obwohl das jüdische Gesetz extrem sorgfältig in speziellen Vorschriften ist, den<br />

Schmerz des Tieres zu verringern, wird die Mahnung registriert, dass wir nicht Dinge außerhalb<br />

des Gesetzes tun, denn Tiere sind nicht Roboter ohne Leben. ... All die Gesetze betonen die<br />

absolute Notwendigkeit bei der Schechita Belastung, die Trachea und Esophagus so schnell<br />

abzutrennen, dass das Tier sich dessen nicht bewusst wird ...<br />

(Anm. Baumann: Aufgrund der zahlreichen vorliegenden wissenschaftlichen Untersuchungen<br />

in Bezug auf den immensen psychischen und physischen Schmerz durch das betäubungslose<br />

Schächten, die lediglich nur das bestätigen, was die Menschen schon seit tausenden von<br />

18 Auszüge aus Halacha und zeitgenössische Gesellschaft

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