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Kleiner Guide 2 - PAKT

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Bedürftigen bestimmt. (Dies kann man nachlesen im Heft des DITIB, Islamisch-Türkische Union,<br />

Amt für Religionsangelegenheiten e.V. in Köln, Venloer Str. 160)<br />

Frage: Warum haben die Juden Ägypten verlassen?<br />

Antwort: Die Juden arbeiteten als angelernte Hilfskräfte in den Kupferminen der Ägypter und<br />

hatten vor, deren Kupferminen als ihr eigenes Eigentum zu übernehmen ohne Erlaubnis der<br />

Ägypter. Ramses II. verhinderte dies, indem er die Juden des Landes verwies. Sie trafen sich<br />

nach der Grenzüberschreitung, wanderten zusammen weiter und entwickelten ungewöhnliche<br />

Ideen.<br />

Frage: Was waren das für Ideen?<br />

Antwort: Um sich als Volk zu einen und von anderen Völkerschaften abzugrenzen, erklärten<br />

sie die Tiere, die die Ägypter und andere Völkerschaften als heilig verehrten zu unheiligen und<br />

unreinen Tieren, die auf keinen Fall gegessen werden durften. Die Tiere, die zu reinen Tieren<br />

erklärt wurden, z.B. Rinder, Schafe, Ziegen, Rehe bewirkten, wenn sie von den Juden gegessen<br />

wurden, dass durch diese Nahrungsaufnahme - und dies stets aufs neue - sie von ihrem Gott als<br />

das heilige Volk auserwählt wurden, um der damaligen Welt moralisches Vorbild zu sein.<br />

(Während in Ägypten das Verhältnis des Menschen zum Tier symbiotischer Art war – die alten<br />

Ägypter glaubten, durch die Verwandlung in ein Tier den eigenen geistigen Horizont erweitern<br />

zu können – verstand sich der Mensch als ein Teil der Allbeseeltheit der Natur, „schrumpfte der<br />

Kosmos und seine Geschichte für den Hebräer bereits rein zeitlich zu einem bloßen Vorspiel<br />

der menschlichen Geschichte von wenigen Jahrtausenden zusammen; die Welt wurde nach<br />

menschlichen Zeitmaßen gemessen, nicht umgekehrt.“ (E. Drewermann, Der tödliche Fortschritt,<br />

S. 71f) Der zum damaligen Zeitpunkt durch die Juden verursachte geistig-seelische Verlust der<br />

Einheit mit dem Universum führte dazu, dass sich der Mensch als außerhalb der Natur empfand.<br />

Die biblische Schöpfungsidee entwickelte sich nicht wie bei den Ägyptern und Indern aufgrund<br />

einer tiefen spirituellen Erfahrung von der Welt, sondern als eine rein äußerliches Geschehen.<br />

Das biblische Gottesbild war nicht wie bei den Griechen von der Vorstellung eines unpersönlichen<br />

Prinzips innerhalb des Universums geprägt. Die Juden übertrugen die Idee ihres Stammes auf<br />

die Vorstellung eines Gottes, der als „absoluter Patriarch“ ausschließlich über ihren israelischen<br />

Stamm herrscht. „So wie der Gott Israels die Welt durch seinen Befehl und Willen gestaltet<br />

und beherrscht, so ist für den Hebräer umgekehrt der Mensch darin seinem Gott ähnlich,<br />

dass ihm seinerseits die Erde zu Füßen liegt.“ (E. Drewermann, Der tödliche Fortschritt, S. 72)<br />

Diese Jahrtausende alte Isolation der Menschen aus der universellen Einheit lebt bis heute im<br />

Christentum weiter. Es gilt mehr denn je diese geistig-seelische Vereinsamung zu erkennen, um<br />

mit erwachendem Bewusstsein den Weg in die spirituelle Einheit zurückzufinden.)<br />

Frage: Aber das ist doch so lange her. Glauben die Juden heute so was denn noch?<br />

<strong>Kleiner</strong> <strong>Guide</strong> 2<br />

Antwort: Die meisten Juden längst nicht mehr und das wurde 1885 von einer Gruppe führender<br />

Reformrabbiner als die berühmte Pittsburgh Platform wie folgt formuliert: Wir glauben, dass<br />

alle diese mosaischen und rabbinischen Gesetze, die die Nahrung, die priesterliche Reinheit<br />

und Kleidung betreffen, in Zeiten und unter dem Einfluss von Vorstellungen entstanden sind, die<br />

von unserem heutigen Bewusstsein und religiösen Empfinden gänzlich verschieden sind. Sie<br />

17 Was wir schon längst hätten wissen müssen ...

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