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Kleiner Guide 2 - PAKT

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<strong>Kleiner</strong> <strong>Guide</strong> 2<br />

Karola Baumann Im Grund 89<br />

OSTR 40474 Düsseldorf<br />

Fax: 0211-4542224<br />

5. Frage: Rabbi Jo David schrieb in einer Tageszeitung am 11.02.02 (DEWEZET, Hameln) es<br />

sollte ebenso klargestellt werden, dass Sch’chita keine rituelle Schlachtung eines Tieres,<br />

keine in irgendeiner Form geheiligte Tötung darstellt. Auf Seite 101 der Tora Band 3 zitieren<br />

Sie aus der Pittsburgh Platform von 1885: „Wir glauben, dass alle diese mosaischen<br />

und rabbinischen Gesetze, die die Nahrung, die priesterliche Reinheit und<br />

Kleidung betreffen, in Zeiten und unter dem Einfluss von Vorstellungen entstanden<br />

sind, die von unserm heutigen Bewusstsein und religiösen Empfinden gänzlich<br />

verschieden sind. Sie können heute bei einem modernen Juden nicht mehr den Geist<br />

priesterlicher Heiligkeit wecken. In unserer Zeit behindert ihre Einhaltung eher ein<br />

geistiges Wachstum als dass sie es fördert.“ Nun zur Frage: Wie ist es möglich, dass<br />

mit diesem geistigen Kenntnisstand in Deutschland jüdische Verbände nach wie vor und<br />

zur Zeit mehr denn je das betäubungslose Schächten in Deutschland einfordern? In Ihrer<br />

Fußnote auf Seite 100 formulieren Sie: Es sei an dieser Stelle auf die seltsame Situation<br />

in Deutschland hingewiesen, wo Juden das Schächten erlaubt, aber Muslimen unter<br />

schärfsten Strafen verboten ist.<br />

6. Frage: Nach dem Urteil des Bundesverfassungsgerichts vom 15.01.2002 ist der islamischen<br />

Religionsgemeinschaft formal dasselbe Recht wie der jüdischen Religionsgemeinschaft<br />

eingeräumt worden unter ausführlicher Begründung ihrer zwingenden religiösen<br />

Vorschriften. Aus Ihrer Feststellung (siehe Punkt 5) geht klar hervor, dass das<br />

betäubungslose Schächten keine rituelle und keine heilige Tötung darstellt. Warum setzen<br />

Sie Ihre Erkenntnis nicht in eine mögliche reale politische Praxis um?<br />

7. Frage: Es ist in Europa bekannt geworden, dass Rabbiner auf Nahrungsmittelmessen<br />

ihre Dienste anbieten und zwar in der Form, dass sie Herstellern Zertifikate zur<br />

Koschererklärung von Nahrungsmitteln anbieten für viele Tausend Euro, selbst bei Äpfeln,<br />

Birnen, Apfelsinen und Sodawasser. Ist es von mir falsch gedacht zu schlussfolgern,<br />

dass Rabbiner als Angestellte der jüdischen Fleischindustrie, die Grausamkeit des<br />

betäubungslosen Schächtens als minimalen Schmerz darstellen, um das Gebot der Tora<br />

auszuhebeln, dass tza’ar baalei chaim (Tierquälerei) verboten ist? (Denn ein minimaler<br />

Schmerz ist von dem Verbot nicht betroffen!)<br />

8. Frage: Rabbi Jo David verweist auf ein grundlegendes Leitprinzip der Sch’chita: Ba’al<br />

taschchit – Freundlichkeit gegenüber Tieren. Wäre es nicht insbesondere Ihre Aufgabe in<br />

dieser Welt, Herr Landesrabbiner Dr. Homolka (Frankfurt), auf die jüdischen Verbände<br />

in diesem Sinne Einfluss zu nehmen?<br />

9. Frage: Als Anlage erhalten Sie von mir drei wissenschaftliche Arbeiten der Universität<br />

Istanbul (Geisteswissenschaft und Veterinärmedizin) aus den Jahren 2001, 2002 und<br />

2003, die auf die Qual der betäubungslos geschächteten Tiere verweisen. Ein derartiges<br />

Gutachten liegt Ihrerseits nicht vor! Trotz aller Bewunderung Ihrer hervorragenden<br />

16 Fragen an das Abraham Geiger College Berlin

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