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Karola Baumann Im Grund 89<br />
OSTR 40474 Düsseldorf<br />
Fax: 0211-4542224<br />
Fragen an das Abraham Geiger College, Berlin<br />
Sehr geehrte Damen und Herren,<br />
sehr geehrte Frau Annette Böckler,<br />
sehr geehrter Herr Rabbiner Dr. Walter Homolka,<br />
Düsseldorf, den 26.01.2003<br />
während eines Interviews mit Rabbi Jo David, Gründerin der Jewish Appleseed – Foundation<br />
am 12. Januar 03 in New York City erfuhr ich von Rabbi David, dass viele Juden in den USA<br />
Vegetarier würden wegen der grausamen betäubungslosen Schächtvorgänge bei Hunderten<br />
von Rindern, die in einer Reihe stehen und unter den schrecklichsten Umständen auf ihr<br />
Zerschneiden warten.<br />
Rabbi Jo David konnte sich nicht vorstellen, wie in einer derartigen furchtbaren Situation<br />
auch noch eine Elektrobetäubung stattfinden könnte. In der Tora – In jüdischer Auslegung<br />
– herausgegeben von W. Gunther Plaut, Autorisierte Übersetzung, Bearbeitung und Gestaltung<br />
von Annette Böckler, mit einer Einleitung von Walter Homolka, Chr. Kaiser, Gütersloher<br />
Verlagshaus, Band 3, S. 100, berichten Sie über die Fließbandmethoden, die in amerikanischen<br />
Schlachthöfen angewendet werden. Sie bezeichnen zu Recht es als grausame Tierquälerei,<br />
dass die Tiere (Rinder) angekettet und hochgehievt werden bevor der Schochet erscheint, um<br />
zu sie töten.<br />
Sie berichten jedoch nicht, welche Art der Bändigung durch die American Society for the<br />
Prevention of Cruelty to Animals (der amerikanische Tierschutzbund) durchgeführt wurde.<br />
Weiter schreiben Sie: Im Namen des menschlichen Anstands und zur Ehre des jüdischen<br />
Namens sollte die amerikanische jüdische Gemeinschaft darauf bestehen, dass dieses<br />
Verfahren eingeführt wird.<br />
1. Frage: Wie ist es zu erklären, dass Rabbiner, die für den schonenden Umgang mit den<br />
Tieren zuständig sind, diese Massenschlachtungen zulassen entgegen allen bekannten<br />
Regeln?<br />
2. Frage: Inwieweit sind diese Rabbiner in die finanzielle Struktur der jüdischen<br />
Fleischindustrie involviert?<br />
3. Frage: In welchem Verhältnis stehen diese längst bekannten von Ihnen erstmalig als<br />
Grausamkeit benannten betäubungslosen Schächtungen zu der Forderung von Rabbiner<br />
Israel M. Levinger: Das Schächten wie alle anderen Schlachtmethoden muss so<br />
durchgeführt werden, dass ein Minimum an Tierquälerei entstehen kann.<br />
4. Frage: Wieviel kostet ein Kilo Rindfleisch eines Tieres, das betäubungslos geschächtet<br />
worden ist und wie hoch sind die finanziellen Einnahmen von Rabbinern bei einer<br />
Massenschlachtung von hundert Rindern?<br />
16 Fragen an das Abraham Geiger College Berlin<br />
<strong>Kleiner</strong> <strong>Guide</strong> 2