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Begründung der Jury<br />

»Sie haben Brandnarben oder mühsam geheilte Schädelbrü<strong>che</strong> und fast<br />

immer die lebenslange Angst, es könnte noch einmal ges<strong>che</strong>hen:<br />

Längst gibt es mehrere tausend Opfer von rechtsextremen Gewalttätern in<br />

Deutschland, doch ihr Schicksal ist kaum bekannt. Frank Jansen, Reporter<br />

beim Tagesspiegel, ist einer von den wenigen, denen das keine Ruhe lässt.<br />

Seit 10 Jahren schreibt er immer wieder über jene, die von den Schlägern<br />

für’s Leben gezeichnet wurden. Seine einfühlsamen Reportagen stemmen<br />

sich gegen die verzerrte Medienperspektive, die den Tätern öffentli<strong>che</strong><br />

Aufmerksamkeit verschafft, während ihre Opfer ihr Trauma meist allein<br />

bewältigen müssen.<br />

Sol<strong>che</strong>s Engagement braucht nicht nur die Hartnäckigkeit, das Thema im<br />

Redaktionsalltag immer wieder durchzusetzen, sondern auch den Mut, sich<br />

von den Drohungen aus der Naziszene nicht abschrecken zu lassen. Frank<br />

Jansen erhält daher den zweiten Preis für seine Reportagen über den Fall<br />

des 16-jährigen Ricco R., der in Zerbst im Sommer 2005 sein rechtes Auge<br />

nach einem Schlag mit einem Bierglas verlor, weil dem Schläger die Aufschrift<br />

seines T-Shirts „Gegen Nazis“ nicht passte. Den örtli<strong>che</strong>n Polizisten<br />

war das zunächst nicht mal eine Zeugenbefragung wert. Erst durch Jansens<br />

Re<strong>che</strong>r<strong>che</strong>n kam die Ermittlung in Gang.«<br />

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