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recher che-stipendium - Otto Brenner Shop

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amtsleiter Dittmann Auskunft, er habe das Heimatfest organisiert. Aber Dittmann<br />

sei im Urlaub. Als er dann Ende November zu errei<strong>che</strong>n ist, verweist der Kulturamtsleiter<br />

zunächst auf eine Presseerklärung der Stadt. Dann gibt er zu, er habe<br />

schon am Tag nach der Gewalttat gewusst, dass das Opfer eine schwere Verletzung<br />

erlitten hatte. Warum die Stadt dennoch bis heute keinen Kontakt zu der<br />

Familie gesucht hat, kann Dittmann nicht erklären. Er zögert und sagt dann: „Es<br />

ist nachvollziehbar, daran Kritik zu üben.“<br />

„Wir gehen wieder zurück nach Leipzig“, sagt Müllers Mutter. Auch wenn sie<br />

nicht weiß, wie sie den Umzug finanzieren soll. Doch in Zerbst „fühlen wir uns<br />

im Stich gelassen“. Die Stadtverwaltung zeige kein Mitgefühl, auf der Straße<br />

blickten die Leute ihrem Sohn hinterher, „was ist das denn für einer?“ Und es<br />

quält die Angst: „Was passiert als Nächstes?“<br />

Eine Ahnung davon, was noch ges<strong>che</strong>hen könnte, bekam man Anfang November<br />

am Bahnhof. Die Eingangstür war mit Hakenkreuzen, SS-Runen und Nazi-Parolen<br />

beschmiert. Schon seit Tagen, sagte die Betreiberin des Bistros im Bahnhof.<br />

Zuständig sei die Bahn, „ich denke, die weiß auch Bes<strong>che</strong>id“. Die Polizei hatte<br />

allerdings keiner informiert, dem Revier waren die Schmierereien nicht bekannt.<br />

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