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Sehr verehrte Damen und Herren,<br />

am 28. September war in der „Frankfurter<br />

Allgemeinen Zeitung“ folgende<br />

Schlagzeile zu lesen: „Erkennen die<br />

Regierenden die Flammenschrift an<br />

der Wand?“<br />

Der „Spiegel“ vom 30. September gab<br />

unter dem Titel „Die Koalition der<br />

Kraftlosen“ die ätzend-vernichtende<br />

Antwort, flammend formuliert und an<br />

Boshaftigkeit kaum mehr zu überbieten:<br />

Nein! Die Politiker der Grossen<br />

Koalition erkennen das Menetekel<br />

nicht.<br />

Wenn sie überhaupt regieren! Denn<br />

genau das stellte das Nachrichtenmagazin<br />

in Frage – mit der Verkaufszeile:<br />

„Wer regiert Deutschland?“ Und für<br />

alle, die es noch immer nicht verstanden<br />

haben, karikierte die Titelseite<br />

Angela Merkel und Franz Müntefering<br />

in der Rolle des verschrobenen Don<br />

Quichotte und seines tumb-schlauen<br />

Partners Sancho Pansa, auf deren Mienen<br />

sich Verblüffung und Überforderung<br />

spiegeln.<br />

Ebenfalls zu lesen war im „Spiegel“,<br />

dass immer mehr Deuts<strong>che</strong> ihr Land<br />

verlassen, weil sie diese deuts<strong>che</strong>n<br />

Verhältnisse nicht mehr ertragen.<br />

Mehr noch: Die Auszehrung Deutschlands<br />

steht bevor, mit den Emigranten<br />

„verschwindet wertvolles Wissen, die<br />

wirtschaftli<strong>che</strong>n Folgen sind fatal“, wie<br />

der „Spiegel“ konstatiert.<br />

So vollziehen, aus journalistis<strong>che</strong>r<br />

Sicht jedenfalls, die einfa<strong>che</strong>n Deuts<strong>che</strong>n,<br />

was der hochmögende Chef des<br />

Springer-Verlags, Matthias Döpfner,<br />

auch gern täte: „Wenn ich jünger wäre<br />

und diese Aufgabe nicht hätte, wäre<br />

ich längst weg.“<br />

Es ist ein Wunder, sehr verehrte<br />

Damen und Herren, dass ich unter<br />

diesen Umständen überhaupt hier<br />

vor Ihnen stehe.<br />

Denn wenn man liest, was in Deutschland<br />

über Deutschland geschrieben<br />

wird, geklagt wird, gehöhnt und<br />

geschimpft wird, dann bliebe man<br />

doch am besten zu Hause in der<br />

Schweiz, noch besser in Thomas<br />

Manns letztem deutschlandfernen<br />

Domizil Kilchberg am Zürichsee, wo<br />

ich wohne – in jeder Hinsicht si<strong>che</strong>r<br />

und durch die Schweizer Luftwaffe<br />

geschützt.<br />

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