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Aus der Abteilung für Unfallchirurgie Chirurgische Klinik mit ...

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Nach Morgan 50 lässt sich die klassische Bankart-Läsion (80%) von einer<br />

knöchernen Bankart Läsion (3%) sowie einer Perthes-Läsion (5%)<br />

unterscheiden. Bei <strong>der</strong> knöchernen Läsion wird nicht nur das Labrum<br />

abgeschoben son<strong>der</strong>n auch zusammen <strong>mit</strong> einem knöchernen<br />

Pfannenfragment aus seiner Verankerung gerissen. Von einer Perthes - Läsion<br />

spricht man, wenn <strong>der</strong> mediale Kapselursprung sowie das Periost aus <strong>der</strong><br />

Skapula ausreißen, das Labrum glenoidale jedoch weiterhin orthotop am<br />

ventrokaudalen Pfannenrand verbleibt.<br />

3.2 Operative Therapie <strong>der</strong> Bankart-Läsion<br />

Verschiedene Quellen 2,39 belegen, dass eine traumatische Erstluxation<br />

aufgrund des daraus resultierenden Labrum-Kapsel-Defektes <strong>für</strong> weitere<br />

Luxationen prädisponiert. Dabei ist die Wahrscheinlichkeit nach traumatischer<br />

erster Luxation ein Rezidiv zu erleiden umso höher, je jünger <strong>der</strong> Patient ist 83 . In<br />

einer Untersuchung fand Rowe 64 , dass die Rezidivrate bei bis 20 jährigen 94%<br />

beträgt. Für 21- bis 30 jährige Patienten liegt sie bei 79% und bei 31- bis 40<br />

jährigem Patientengut 50%. Sportlich aktive Patienten sind nach Simonet 68 bis<br />

zu 90% <strong>für</strong> ein Rezidiv prädisponiert. Hieraus ergibt sich die Frage, ob eine rein<br />

konservative Therapie als gerechtfertigt erachtet werden kann o<strong>der</strong> ob und vor<br />

allem zu welchem Zeitpunkt eine operative Versorgung geboten erscheint. In<br />

<strong>der</strong> Regel wird interindividuell im Hinblick auf Alter, berufliche Beanspruchung<br />

und sportliche Aktivität entschieden werden müssen 60 . Stets muss dabei das im<br />

Einzelfall bestehende Risiko einer erneuten Luxation 2,83 dem Risiko einer<br />

Operation gegenübergestellt werden.<br />

Um eine differenzierte Indikation <strong>für</strong> ein operatives Vorgehen stellen zu können,<br />

bedarf es <strong>der</strong> vollständigen Anamnese, in <strong>der</strong> <strong>der</strong> genaue Unfallmechanismus<br />

und das <strong>für</strong> die Luxation verantwortliche Trauma evaluiert werden. Darüber<br />

hinaus ist die Zeit von <strong>der</strong> Luxation bis zur Reposition, die Technik <strong>der</strong><br />

Reposition und die Anzahl und das zeitliche Intervall eventueller Rezidive seit<br />

Erstluxation zu erfragen 83, um zwischen einer traumatischen und einer<br />

atraumatischen Luxation, also einer durch inadäquate Krafteinwirkung<br />

entstandenen Luxation, unterscheiden zu können. Atraumatische und<br />

multidirektionale Luxationen stellen per se keine direkte Operationsindikation

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