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Aus der Abteilung für Unfallchirurgie Chirurgische Klinik mit ...

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3.1.4 Verletzungsmuster bei traumatischer vor<strong>der</strong>er Schulterinstabilität<br />

20<br />

Kommt es durch äußere Gewalteinwirkung zu einer vor<strong>der</strong>en unteren<br />

Erstluxation (95% <strong>der</strong> Fälle) 50 , so kommt es bei <strong>der</strong> Luxationsbewegung in<br />

100% <strong>der</strong> Fälle zu sekundären Verän<strong>der</strong>ungen an Kopf und Pfanne 60 . Dies ist<br />

verständlich, wenn man sich die enormen Druck- und Scherkräfte vorstellt, die<br />

auf das Schultergelenk bei solch einem Trauma einwirken. Die resultierend<br />

einwirkende Kraft kann dabei beispielsweise in Form eines direkten Sturzes auf<br />

die Schulter, aber auch indirekt durch Sturz auf den abduzierten o<strong>der</strong><br />

ausgestreckten Arm erfolgen 60 .<br />

Wie in den vorherigen Abschnitten erläutert, kommt dem unversehrten Labrum<br />

glenoidale im Hinblick auf die Stabilität immense Bedeutung zu. Es vergrößert<br />

die Kavität und da<strong>mit</strong> die Kontaktfläche zwischen Humeruskopf und Pfanne 3 .<br />

Kommt es durch Trauma zu einer vor<strong>der</strong>en unteren Schulterluxation, kann <strong>der</strong><br />

Labrum-Kapsel-Komplex an drei verschiedenen Stellen beschädigt werden:<br />

�� am vor<strong>der</strong>en unteren Pfannenrand (Bankart - Läsion)<br />

�� im Verlauf <strong>der</strong> Kapsel/glenohumeralen Bän<strong>der</strong><br />

�� sowie am Ansatz <strong>der</strong> Bandstrukturen (Humeruskopf)<br />

Bei Patienten, die eine traumatische Schulterluxation nach vorne unten <strong>mit</strong><br />

intraartikulärer Verletzung erlitten haben, handelt es sich in 80% <strong>der</strong> Fälle 50 um<br />

eine klassische Bankart - Läsion. Sie ist gekennzeichnet durch einen Abriss des<br />

Labrum-Kapsel-Komplexes vom ventrokaudalen Pfannenrand 38 . Hierdurch<br />

verlieren das <strong>mit</strong>tlere und inferiore glenohumerale Band ihren Ursprung, - es<br />

kommt zu einer vor<strong>der</strong>en Instabilität <strong>der</strong> Schulter 82 . Das <strong>Aus</strong>maß dieser<br />

Verletzung ist sehr unterschiedlich. Es reicht von einer leichten Läsion des<br />

Labrum glenoidale bis hin zu einem knöchernen Abriss eines<br />

Pfannenfragmentes 12 . Die Häufigkeit, bei <strong>der</strong> das glenoidale Labrum bei einer<br />

ersten anterioren Luxation abgeschert wird, erklärt sich aus seiner<br />

anatomischen Struktur 82 . So verläuft ein Großteil <strong>der</strong> Kollagenfasern<br />

ringförmig 28,75 um den Pfannenrand, jedoch nur ein kleiner Teil <strong>der</strong> Fasern<br />

radiär. So<strong>mit</strong> können die wenigen radiären Fasern, <strong>mit</strong> Verankerung im Glenoid<br />

und Gelenkknorpel, den bei einer Luxationsbewegung auftretenden<br />

Scherkräften keinen großen Wi<strong>der</strong>stand bieten.

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