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im saisonalen Verlauf - Kora

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unterworfen. Sie waren <strong>im</strong> Herbst bei erhöhter Nahrungsaufnahmeverkürzt und <strong>im</strong> Winter durch eine Reduzierung des Stoffwechselsund der Aufnahme von Pflanzen mit geringerer Verdaulichkeitverlängert.4. Es wurde ein kleinerer Selektivitätsfaktor (Verhältnis zwischenPartikel- und Flüssigkeitsverweilzeit <strong>im</strong> Ruminoretikulum) be<strong>im</strong> Reh(SF = 1,55 ± 0,16) als be<strong>im</strong> Mufflon (SF = 2,1 ± 0,29) ermittelt. Dasdeutet darauf hin, daß Rehe be<strong>im</strong> ersten Kauen Futterpartikel stärkerzerkleinern als Mufflons und die Retention <strong>im</strong> Vormagen aufgrundverminderter (oder fehlender) Schichtung der Partikel wenigerselektiv nach Partikelgröße erfolgt.5. Das Flüssigkeitsvolumen des Ruminoretikulums war be<strong>im</strong> Rehkleiner als be<strong>im</strong> Mufflon.6. Der Gehalt an unverdaulichem Material <strong>im</strong> Magen-Darm-Kanal unddie täglich ausgeschiedenen Kotmengen erhöhte sich bei Rehen undMufflons nur <strong>im</strong> Spätsommer/Herbst zur Feistzeit und waren <strong>im</strong>übrigen Jahresverlauf weitgehend konstant.7. Die Konzentrationen an kurzkettigen Fettsäuren veränderten sichtageszeitlich und saisonal in Abhängigkeit von Aufnahme undZusammensetzung der Nahrung. Die für Konzentratselektierer undGrasfresser typische molare Verteilung der Fettsäuren konnte beibeiden Tierarten bestätigt werden.Das Reh hat <strong>im</strong> Gegensatz zum Mufflon aufgrund der kürzeren Verweilzeit derPartikel <strong>im</strong> Ruminoretikulum schlechtere Voraussetzungen für die Verwertung voncellulosehaltigen Pflanzen. Der geringe Celluloseabbau be<strong>im</strong> Reh in derVegetationszeit beruht auf der ungenügend zur Verfügung stehenden Zeit zurFermentation, obwohl die cellulolytischen Enzyme ausreichend vorhanden sind. ImWinter hingegen wird die geringe Celluloseverwertung vorwiegend durch einereduzierte Cellulaseaktivität trotz Verlängerung der Verweildauer der Futterpartikel<strong>im</strong> Vormagen verursacht. Lange Verweilzeiten von Futterpartikeln <strong>im</strong>Ruminoretikulum be<strong>im</strong> Mufflon schaffen <strong>im</strong>mer günstige Bedingungen für dieEinbeziehung der Cellulose in die energetische Nutzung. Die sich saisonalverändernden Retentionszeiten der Ingesta <strong>im</strong> Gastro-Intestinal-Trakt machen dieAnpassungsfähigkeit beider Tierarten an das jahreszeitlich wechselndeNahrungsangebot deutlich.95

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