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im saisonalen Verlauf - Kora

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4.3 Zusammenfassende WertungDie Betrachtung der durchgeführten Untersuchungen zur Ingestakinetik bei Rehenund Mufflons läßt folgende Schlüsse zu:• Die angewandte Methode zur Best<strong>im</strong>mung der Retentionszeiten vonFlüssigkeit und Partikeln <strong>im</strong> Magen-Darm-Kanal von Rehen und Mufflonsunter relativ natürlichen Bedingungen ist genau, bringt realistischeErgebnisse, ist aber sehr zeitaufwendig.• Sowohl be<strong>im</strong> Reh als ursprünglichem Wiederkäuer als auch be<strong>im</strong> Mufflonals spezialisiertem Celluloseverdauer verändert sich die Ingestakinetik, derGehalt an unverdaulichem Material <strong>im</strong> Magen-Darm-Kanal, dieausgeschiedene Kotmenge und die SCFA-Konzentration <strong>im</strong> Pansensaft inAbhängigkeit von der Jahreszeit.• Die Retentionszeiten sowohl von Flüssigkeit als auch von Partikeln sindbei beiden Tierarten <strong>im</strong> Herbst kürzer als <strong>im</strong> Winter, was vor allem durcheine erhöhte Nahrungsaufnahme verursacht wird. Der reduzierteStoffwechsel und die Aufnahme von schwerer verdaulichen Pflanzen, diereich an Cellulose und Lignin sind, haben eine Verlängerung derRetentionszeiten <strong>im</strong> Winter zur Folge.• Eine kurze Retentionszeit der Partikel <strong>im</strong> Ruminoretikulum be<strong>im</strong> Rehaufgrund des kleinen Vormagenvolumens, des hohen Speichelflusses unddes weiten Ostium reticulo-omasicum bedingt eine unvollständigeVerdauung von Cellulose, während be<strong>im</strong> Mufflon infolge der längerenPartikelverweilzeit <strong>im</strong> Ruminoretikulum bessere Voraussetzungen zurCelluloseverdauung vorhanden sind.• Bei beiden Tierarten gibt es eine selektive Partikelretention <strong>im</strong>Ruminoretikulum. Sie ist jedoch be<strong>im</strong> Reh wegen der wenig ausgeprägtenSchichtung des Vormageninhaltes geringer ausgebildet als be<strong>im</strong> Mufflon.Die selektive Partikelretention ist <strong>im</strong> Jahresverlauf relativ konstant und istsomit unabhängig von der Zusammensetzung und Aufnahme derNahrung.• Bei der absoluten täglichen Kotausscheidung gibt es zwischen Reh undMufflon keine wesentlichen Unterschiede. Rehe scheiden hingegen <strong>im</strong>Verhältnis zum Körpergewicht mehr Kot aus als Mufflons, was auf eineverminderte Celluloseverdauung <strong>im</strong> Ruminoretikulum hinweist.• Die absolute Konzentration an kurzkettigen Fettsäuren ist be<strong>im</strong> Rehniedriger als be<strong>im</strong> Mufflon aufgrund der durch die hohe Pansenzottendichtehohen SCFA-Resorption, der hohen Speichelbildung und derkurzen Ingestaverweilzeit. Die molare Verteilung der Fettsäuren be<strong>im</strong> Rehverweist auf die Selektion von Pflanzen, die reich an Zellinhalt und arm anFasern sind, und be<strong>im</strong> Mufflon auf die Aufnahme von faserreicherenPflanzen.• Rehe decken ihren aufgrund der geringen Körpermasse relativ hohenEnergiebedarf infolge der kurzen Ingestaverweilzeit nur teilweise über dieVerwertung von Cellulose. Sie verfügen über besondereAnpassungsstrategien zur Nutzung der aufgenommenen Nahrungsenergie.Einerseits selektieren sie Pflanzen mit hoher Qualität, die reich an92

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