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im saisonalen Verlauf - Kora

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Max<strong>im</strong>um an kurzkettigen Fettsäuren auf die erhöhte Nahrungsaufnahmezurückzuführen. Mit der Abnahme der Qualität der verfügbaren Pflanzen undReduzierung der Nahrungsaufnahme konnte <strong>im</strong> Winter eine Abnahme derGesamtsäure gemessen werden. Dennoch ist der saisonale <strong>Verlauf</strong> derFettsäurenkonzentrationen kritisch zu betrachten, da die Pansensaftentnahme beiden Rehen nur stets nachts (20. 00 - 01. 00 Uhr) und bei den Mufflons zwischen 10. 00und 15. 00 Uhr erfolgen konnte. Ein möglicher Einfluß der tageszeitlichenSchwankungen ist deshalb nicht auszuschließen.Im Jahresmittel waren die SCFA-Konzentrationen be<strong>im</strong> Reh (60 mmol * l -1 )bedeutend niedriger als be<strong>im</strong> Mufflon (104 mmol * l -1 ). Vergleichsweise hierzulagen die SCFA-Konzentration bei Rehen <strong>im</strong> Herbst bei 102 mmol * l -1 (Hennig etal. 1984) bzw. bei 140 - 156 mmol * l -1 (Drescher-Kaden und Seifelnasr 1977)sowie <strong>im</strong> Jahresmittel bei 91 mmol * l -1 (Tataruch und Onderscheka 1993).Drescher-Kaden und Seifelnasr (1977) ermittelten bei Mufflons eine SCFA-Konzentration von 125 - 174 mmol * l -1 . Bei Konzentratselektierern wäre einehöhere SCFA-Konzentation als bei Grasfressern zu erwarten gewesen, da diesebevorzugt Pflanzenteile, die reich an und leicht fermentierbaren Kohlenhydratensind, aufnehmen. Es kann daher nicht aus der Gesamtfettsäurekonzentration aufdie absolute SCFA-Produktion geschlossen werden. Die SCFA-Resorption überdie Pansenzotten erfolgt be<strong>im</strong> Reh aufgrund einer hohen Pansenzottendichte unddes großen Oberflächen-Volumen-Verhältnisses sicher rascher als be<strong>im</strong>Grasfresser (Hofmann 1989). Weiterhin verursacht die hohe Speichelbildung unddie kurze Flüssigkeitsverweilzeit <strong>im</strong> Ruminoretikulum eine Verringerung der SCFA-Konzentration. Diese Ursachen erklären den niedrigen Gehalt an SCFA <strong>im</strong>Pansensaft be<strong>im</strong> Reh.Hingegen ist es möglich, aus den molaren Anteilen der Fettsäuren an derGesamtsäure eine Schlußfolgerung auf die Futterzusammensetzung zu ziehen.Rohfaserreiches Futter hat hohe Konzentrationen an Acetat (65 - 75 Mol%) undeinen niedrigen Gehalt an Butyrat (8-10 Mol%) zur Folge. Ein Futterwechsel vonHeu zu Kraftfutter (stärkereiches Futter) führt zu einer Verminderung des molarenAnteiles an Acetat und zu einer Zunahme der Propionatkonzentration. Wie beiDrescher-Kaden und Seifelnasr (1977) zeigten sich bei den UntersuchungenUnterschiede <strong>im</strong> Fettsäuremuster zwischen Reh und Mufflon bedingt durch dieunterschiedliche Nahrungswahl und durch artspezifische Pansenmikroorganismen.Der Anteil an Propionat war be<strong>im</strong> Reh höher als be<strong>im</strong> Mufflon, während be<strong>im</strong>Mufflon ein höherer Anteil an Butter-, Valerian-, iso-Buter- und iso-Valeriansäureals be<strong>im</strong> Reh gemessen wurde (Abb. 36 und 37). Ein höherer Propionatanteilweist auf die Aufnahme von Pflanzen, die reich an Zellinhaltsstoffen und arm anZellwandbestandteilen sind, was typisch für das Reh ist. Im Gehalt an Acetatwurde kein Unterschied zwischen den beiden Tierarten gefunden. DieAcetatkonzentration entspricht den in der Literatur angegebenen Werten(Drescher-Kaden und Seifelnasr 1977, Hennig et al. 1984, Tataruch undOnderscheka 1993). Be<strong>im</strong> Mufflon hingegen lag dieser niedriger als bei Mufflons inder freien Wildbahn (Drescher-Kaden und Seifelnasr 1977), was möglicherweisemit der Zufütterung von Konzentratfutter und der Luzerneaufnahme begründetwerden kann. Dies verringert die Acetatkonzentration und fördert diePropionatbildung.90

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