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im saisonalen Verlauf - Kora

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4.2.7 Kurzkettige Fettsäuren <strong>im</strong> RuminoretikulumKurzkettige Fettsäuren (SCFA) werden durch mikrobielle Fermentation derZellinhaltsstoffe und Zellwandbestandteile <strong>im</strong> Ruminoretikulum gebildet und überdie Pansenzotten größtenteils resorbiert. Konzentrationen und Proportionen derkurzkettigen Fettsäuren können als Ausdruck der Nährstoffversorgung und dessenVerarbeitung durch die Mikroorganismen gewertet werden (Drescher-Kaden1981).Im Tagesprofil der Konzentrationen der einzelnen kurzkettigen Fettsäuren <strong>im</strong>Pansensaft be<strong>im</strong> Mufflon sind Schwankungen in Abhängigkeit von demFutteraufnahmezeitpunkt zu beobachten (Abb. 32). Unmittelbar nach derFutteraufnahme steigt die SCFA-Konzentration an und fällt dann allmählich wiederab. Mit zunehmender Häufigkeit der Futteraufnahme nivellieren sich dieSchwankungen weitgehend und gleichzeitig erhöht sich die durchschnittlicheKonzentration an Gesamtsäure. Somit sind be<strong>im</strong> Reh aufgrund der sehr häufigenFutteraufnahme aber auch der hohen Zottenanzahl kaum Schwankungen derSCFA <strong>im</strong> Tagesverlauf zu erwarten.Die Konzentrationen der einzelnen kurzkettigen Fettsäuren <strong>im</strong> Pansensaft und ihreSumme sind von der Bildungsrate, zum anderen aber auch von derGeschwindigkeit der Absorption der Fettsäuren, der Verwertung durch dieMikroorganismen, der Geschwindigkeit des Abtransportes aus dem Hauben-Pansen-Raum, der Verdünnung durch Speichel, der Geschwindigkeit derWasserabsorption und vom Pansenflüssigkeitsvolumen abhängig (Lechner-Doll etal. 1991b). Die Gesamtkonzentration sowie die molaren Anteile der einzelnenFettsäuren <strong>im</strong> Pansensaft kann daher nur als ein grober Maßstab zur Beurteilungder Bildungsrate derselben betrachtet werden. Lechner-Doll et al. (1991b)schlußfolgerte aus Untersuchungen an Schafen, Ziegen und Kamelen, daß dieSCFA-Konzentration nicht die aktuelle Bildungsrate widerspiegelt, da dieVerdünnung, das Volumen des Pansens und die Absorbtion der SCFA die SCFA-Konzentrationen mehr beeinflussen als die Bildungsrate.Dennoch wird in den wenigen vorliegenden Arbeiten über Fermentationsprodukte<strong>im</strong> Vormagen von freilebenden Wiederkäuern (Short 1971, Kellner 1976,Drescher-Kaden und Seifelnasr 1977, Hoppe 1977, Drescher-Kaden 1981, Henniget al. 1984, Tataruch und Onderscheka 1993, Boomker 1995) die Konzentrationund die molare Verteilung der SCFA als Ausdruck einer artspezifischenNahrungswahl angesehen.In der vorliegenden Arbeit konnten jahreszeitliche Konzentrationsänderungen derkurzkettigen Fettsäuren <strong>im</strong> Ruminoretikulum sowohl be<strong>im</strong> Reh als auch be<strong>im</strong>Mufflon gemessen werden (Abb. 33). Diese Änderungen lassen sich durch diejahreszeitlich wechselnde Nahrungsqualität und Futteraufnahme erklären. DieKonzentration an Gesamtfettsäure <strong>im</strong> Ruminoretikulum wird beeinflußt von der Artund Menge der aufgenommenen Nahrung durch Veränderung der Bildungsrateder SCFA. Das Fettsäuremuster verändert sich nur bei Wechsel derNahrungszusammensetzung, während es bei Änderung der Menge derNahrungsaufnahme konstant bleiben sollte.Im Frühling entsprach der nährstoffreicheren, leichtverdaulichen Vegetation einhoher Gehalt an SCFA <strong>im</strong> Pansensaft. Während der Feistzeit <strong>im</strong> Herbst ist das89

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