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im saisonalen Verlauf - Kora

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Wiederkäuer, die hoch verdauliche faserarme Pflanzen selektieren, tendieren zueinem geringeren Pansenvolumen relativ zum Körpergewicht als weniger selektiveWiederkäuerarten (Prins und Geelen 1971, Hofmann 1973, Kay et al. 1980, Kay1987). Be<strong>im</strong> Reh und Mufflon hingegen konnten keine Unterschiede <strong>im</strong>Flüssigkeitsvolumen des Ruminoretikulums in Relation zum Körpergewicht (Reh:6,1 % des KG, Mufflon: 6,3 % des KG) festgestellt werden (Abb. 22). BeideTierarten haben aber vergleichsweise zu Ziegen (10,2 % des KG) und Schafen(11,1 % des KG) (Rutagwenda 1989) ein deutlich geringeres relativesIngestavolumen. Eine mögliche Ursache für das zu geringe absolute und relativeIngestavolumen des Ruminoretikulums der untersuchten Mufflons könnte darinliegen, daß die Best<strong>im</strong>mungen zu einem Zeitpunkt erfolgten, als die Tiere nochnicht ausgewachsen waren (zu Beginn des gesamten Versuchszeitraumes).Weiterhin könnte auch die Aufnahme von leicht verdaulicher Luzerne durch dieMufflons ein geringeres Ingestavolumen zur Folge haben.4.2.4 Flußrate von Flüssigkeit aus dem RuminoretikulumRobbins et al. (1995) demonstrierte, daß die Flußrate von Flüssigkeit aus dem RR(F Flüss.RR in l * h -1 ) nach folgender Gleichung vom Körpergewicht (KG in kg) be<strong>im</strong>Wiederkäuer unabhängig vom Ernährungstyp ist:098 ,F = 0,0115 ∗ KG (r2 = 0,91).Flüss.RRHiernach würden bei einem Reh mit 20 kg Körpergewicht 216 ml und bei einemMufflon (33 kg) 354 ml Flüssigkeit je Stunde aus dem Ruminoretikulum fließen. ImVergleich hierzu wurden in der vorliegenden Arbeit be<strong>im</strong> Reh geringfügig (180 ml *h -1 ) und be<strong>im</strong> Mufflon bedeutend niedrigere (230 ml * h -1 ) Flüssigkeitsflußratenermittelt.Relativ zum Körpergewicht floß be<strong>im</strong> Reh (9,9 ml * h -1 * kg -1 ) mehr Flüssigkeit jeStunde aus dem RR als be<strong>im</strong> Mufflon (7,5 ml * h -1 * kg -1 ) (Abb. 23), aber dennochweniger als bei Schafen (12,4 ml * h -1 * kg -1 ) und Ziegen (10,2 ml * h -1 * kg -1 ) in derRegenzeit in Kenia (Rutagwenda 1989).4.2.5 Saisonale Schwankungen <strong>im</strong> Gehalt an unverdaulichem Material <strong>im</strong>Gastro-Intestinal-Trakt und in der täglich ausgeschiedenenKotmengeBei Rehen und Mufflons wurde <strong>im</strong> Jahresmittel eine tägliche Kotausscheidung innahezu gleicher Höhe errechnet (Reh: 254,1 ± 73 g TS * d -1 ; Mufflon: 286,8 ± 105g TS * d -1 ) (Abb. 27). Rehe schieden hingegen <strong>im</strong> Verhältnis zum Körpergewichtmehr Kot aus (12,7 g TS * d -1 * kg -1 KG) als Mufflons (8,7 g TS * d -1 * kg -1 KG), wasein Hinweis auf eine verminderte Celluloseverdauung aufgrund der kürzerenPartikelretentionszeit <strong>im</strong> Ruminoretikulum sein kann. Aber auch die häufigeNahrungsaufnahme der Rehe wegen des spezifisch höheren Energiebedarfskönnte dabei eine Rolle spielen. Mufflons nutzen die aufgenommene Nahrungaufgrund des längeren Aufenthaltes der Partikel <strong>im</strong> Hauben-Pansen-Raum besseraus und scheiden somit weniger unverdauliches Material je kg Körpergewicht aus.Daraus läßt sich schlußfolgern, daß Mufflons bei der gleichen täglich86

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