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im saisonalen Verlauf - Kora

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(kleinere Partikel) in die Berechnung einbezogen, die aber <strong>im</strong> Ruminoretikulumvorkommende Mehrpoolkinetik außerachtgelassen und die Retentionszeit dadurchunterbewertet. Dieser Fehler wird in der vorliegenden Arbeit vermieden, indem dieRetentionszeit der Partikel aus der Differenz zwischen der gesamten Verweilzeitder Partikel <strong>im</strong> Magen-Darm-Kanal und der Verweilzeit der Flüssigkeit distal desRuminoretikulums berechnet wurde.Tab. 18: Verweilzeiten von Flüssigkeit und Partikeln be<strong>im</strong> RehMRT Flüss. <strong>im</strong>GIT (h)MRT Part. <strong>im</strong>GIT (h)MRT Flüss. <strong>im</strong>RR (h)MRT Part. <strong>im</strong>RR (h)eigene Werte 14,1 - 21,5 19,2 - 29,7 6,5 - 9,6 10,1 - 18,5Holand (1994) 17,9 - 26,7 19,6 - 31,1 9,6 - 14,1 8,7 - 19,1Illius und Gordon (1992) fanden eine mathematische Beziehung zwischen demKörpergewicht (KG in kg) und der Partikelverweilzeit (MRT in h) <strong>im</strong> GIT für0251 ,Wiederkäuer: MRT = 15,3 ∗ KG (r2 = 0,76). Nach dieser Gleichung würdendie Partikel <strong>im</strong> GIT von einem ca. 20 kg schweren Reh 32,5 h und von einemMufflon mit einem Körpergewicht von 33 kg 37,3 h retinieren. Diese nach Illius undGordon (1992) berechneten Werte liegen <strong>im</strong> Vergleich zu den in dieser Arbeitbest<strong>im</strong>mten Verweilzeiten für das Reh (Jahresmittelwert: 23,6 h) deutlich zu hoch,während sie mit denen be<strong>im</strong> Mufflon (Jahresmittelwert:: 36,0 h) übereinst<strong>im</strong>men.Der von Hofmann (1989) aufgestellten Hypothese, daß in Abhängigkeit vomErnährungstyp die Konzentratselektierer eine kürzere Retentionszeit als die GrasundRauhfutterfresser haben, wird von Gordon und Illius (1994) und Robbins et al.(1995) widersprochen. Gordon und Illius (1994) stellten aus der Analyse vonDaten verschiedener Autoren eine Abhängigkeit der Verdauungskinetik(Fermentationsraten <strong>im</strong> Pansen, tägliche SCFA-Bildung, mittlere Retentionszeitdes Futters <strong>im</strong> Gastro-Intestinal-Trakt) von Wiederkäuern vom Körpergewicht fest.Auch Robbins et al. (1995) demonstrierten anhand von bisherigen Ergebnissen dieFlüssigkeitsverweilzeit <strong>im</strong> Vormagen als eine Funktion des Körpergewichtesunabhängig vom Ernährungstyp. Clauss (1998) kritisierte, daß dieUntersuchungen beider Autoren hauptsächlich an Konzentratselektierern mitgeringem Körpergewicht und Grasfressern mit hohem Körpergewicht durchgeführtwurden. Er konnte durch Ingestakinetikmessungen an drei Netzgiraffen (Giraffacamelopardis) <strong>im</strong> Whipsnade Wild An<strong>im</strong>al Park, als besonders große Vertreter (ca.1000 kg Körpergewicht) der Konzentratselektierer nachweisen, daß die mittlereVerweildauer sowohl der Flüssigkeit als auch der Partikel (Tab. 17) bei Giraffennicht vom Körpergewicht abhängig ist.Die Ergebnisse aus der vorliegenden Arbeit über die Ingestakinetik bei Rehen(kleiner Konzentratselektierer) und Mufflons (kleiner Grasfresser) bestätigen dieHypothese von Hofmann (1989). Das Reh hatte <strong>im</strong> gesamten Jahresverlauf einebedeutend kürzere Retentionszeit von Flüssigkeit und Partikeln <strong>im</strong>Ruminoretikulum und <strong>im</strong> Gastro-Intestinal-Trakt <strong>im</strong> Vergleich zum Mufflon, dereine ähnliche Körpergröße wie das Reh hat (Abb. 14, 15, 17 und 18).80

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