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im saisonalen Verlauf - Kora

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Obwohl die Tiere durch Handaufzucht und intensive Betreuung an die Autoringewöhnt waren, gab es dennoch Probleme sowohl bei der Markerinjektion alsauch bei der Pansensaftentnahme. Eine Ursache dafür war, daß sich die Tierebe<strong>im</strong> Öffnen der Vormagenfistel aufgrund des Druckausgleiches durch Entweichender Fermentationsgase (zischendes Geräusch) erschraken, flüchteten und somitdie Berührungen an der Fistel als Negativerfahrung aufnahmen. Bei den Rehenerfolgte die Markereingabe und Pansensaftentnahme vorwiegend nachts, weil siezu dieser Zeit besonders ausgeglichen waren. Sie wurden mit einem leckerenFutter (Haferflocken, frische Laubzweige) herangelockt und abgelenkt. Da dieRehe ausschließlich auf die Autorin geprägt waren, konnte die Arbeit mit denRehen nur durch diese erfolgen. Eine Hilfe durch einen Mitarbeiter war aufgrundder ständigen Fluchtbereitschaft der Tiere nicht möglich. Weiterhin kam einFangen der Tiere wegen der hohen Erregbarkeit und Streßanfälligkeit der Rehenicht in Frage, was auch die geringe Anzahl von Rehen zu denVersuchsdurchgängen verursachte.Bei den ersten Versuchsdurchgängen gab es bei den Mufflonschafen keineProbleme, während die Mufflonwidder sich anfangs nicht an der Pansenfistelanfassen ließen. Je öfter die Markereingabe bzw. Probenentnahme bei denMufflons über die Fistel erfolgte, um so schwieriger wurde diese. So wurden dieMufflons ab Oktober 1997 zu jedem Versuchsbeginn gefangen und für dieMarkerinjektion und der Entnahme einer Pansensaftprobe festgehalten.Auch die individuelle Sammlung des Kots nach der Markereingabe über 5 Tage <strong>im</strong>Intervall von 2 - 4 Stunden parallel bei beiden Tierarten erwies sich als sehrzeitaufwendig und vor allem in der Vegetationszeit und bei schlechter Witterungals schwierig. Der Vorteil, daß die Untersuchungen zur Ingestakinetik erstmals anRehen und Mufflons unter nahezu natürlichen Bedingungen ohne Manipulationen(Immobilisation) saisonal durchgeführt werden konnten, rechtfertigt jedoch denerheblichen Aufwand.4.1.2 Methoden zur Verweilzeitberechnung durch externe MarkerFür Verdaulichkeitsstudien und Ingestakinetikbest<strong>im</strong>mungen gibt es eine Vielzahlverschiedener Marker. Die Kriterien, die einen Marker als „idealen Marker“charakterisieren, können wie folgt zusammengefaßt werden (Faichney 1975,Merchen 1988, Van Soest 1994, Bernard et al. 1995):− er sollte inert (chemisch inaktiv) ohne toxische Effekte (ungiftig) sein,− er sollte <strong>im</strong> Magen-Darm-Kanal weder verdaut und absorbiert nochmetabolisiert werden,− er sollte gründlich mit der Ingesta vermischbar sein und durch die Motorikgleichmäßig verteilt transportiert werden,− er sollte kein merkbares Volumen haben,− er sollte keinen Einfluß auf die Funktionen (Sekretion, Verdauung,Absorption, Motilität) des Verdauungstraktes und dessen mikrobiellenPopulationen ausüben,72

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