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im saisonalen Verlauf - Kora

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2.2.1 HandaufzuchtWildtiere, vor allem Rehe, sind sehr scheu und haben eine große Fluchtdistanz.Um die Wildtiere für ernährungsphysiologische Untersuchungen intensiver undregelmäßig handhaben zu können, war eine Flaschenaufzucht der Jungtiereerforderlich. Nur mit den handzahmen Tieren konnten Untersuchungen zurIngestakinetik direkt am Tier unter natürlichen Bedingungen und ohne Sedationdurchgeführt werden.Von Mai bis Juli 1995 erfolgte die Handaufzucht von zwei Rehkitzen in derRevierförsterei Störitz. Von März bis Juli 1996 sind fünf Mufflonlämmer und vierweitere Rehkitze in der Versuchsstation des IZW in Niederfinow handaufgezogenworden.In Abhängigkeit von der Zeit der Prägung erfolgte die Trennung derMufflonlämmer von den Muttertieren etwa 24 Stunden nach der Geburt, währenddie Rehkitze erst nach drei bis sechs Tagen von den Ricken getrennt wurden. Sohatten die Jungtiere die Möglichkeit, Immunstoffe und Vitamine über dieKolostralmilch aufzunehmen.Die Jungtiere wurden in kleinen Gehegen (ca. 100 m 2 ) mit einem Zugang zu einerkleinen Holzhütte, in der über dem Heulager eine Wärmequelle (Infrarotlampe)installiert war, untergebracht.Zur Flaschenfütterung wurden handelsübliche Breisauger mit Ventil und Flaschenzur Säuglingspflege (Nuk) und als Milchnahrung der Milchaustauscher SalvanaLämmermilch (Salvana, Elmshorn-Sparrieshoop, Deutschland; Ansatz: 16 gMilchpulver auf 100 ml abgekochtes Wasser; Inhaltsstoffe: 23 % Rohprotein, 25% Rohfett, 0,1 % Rohfaser, 8 % Rohasche, 1,9 % Lysin, 1,8 % Mineralien, VitaminA, D3, E) verwendet. Die Milch wurde mit einer Temperatur von 39 - 40 °Cgefüttert. Die täglichen Milchgaben wurden nach Fütterungsvorschlägen(Drescher-Kaden 1972, Briedermann 1993) und nach dem individuellenEnergiebedarf der Tiere in Abhängigkeit vom Gewicht ermittelt. Die angeboteneMilchmenge (Tab. 5) wurde schrittweise be<strong>im</strong> Reh bis auf 1000 ml * Tag -1 * Tier -1und be<strong>im</strong> Mufflon bis auf 1680 ml * Tag -1 * Tier -1 - verteilt auf vier Trinkportionenbe<strong>im</strong> Reh und sechs Milchgaben be<strong>im</strong> Mufflon - erhöht. Ab der 8. Lebenswochewurden die Jungtiere allmählich von der Milch entwöhnt, da sie genügend festeNahrung aufnahmen.Während der gesamten Aufzuchtperiode wurden den Tieren zusätzlich zur MilchKälberpellets (Märka, Eberswalde, Deutschland; Inhaltsstoffe: 18 % Rohprotein,2,8 % Rohfett, 9,2 % Rohfaser, 6,6 % Rohasche, 1,8 % Mineralien, Vitamin A, D3,E), Haferflocken, Heu, frisch geschnittene Laubholzzweige, Wasser, frische Erdeund ein Salzleckstein angeboten.Die sonst bei den Kitzen durch die Ricke durchgeführte Nabel- und Analmassagezur besseren Verdauung und zur regelmäßigen Ausscheidung des Kots und Urinswurde nach jeder Milchgabe mit der Hand vorgenommen. Bei den Mufflonlämmernwar diese Massage nicht notwendig.18

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