Fettsäuren aus. Ihre Futtergrundlage waren leichtverdauliche und nährstoffreichePflanzenteile der damals bereits vorkommmenden Dicotyledonen. Die <strong>im</strong> Miozänsinkenden Temperaturen führten zu einer Veränderung der Vegetation: zurAusbreitung der Gräser, deren Pflanzenzellwände cellulosereich waren. Für dieErschließung dieses Gerüstkohlenhydrates war eine Veränderung derVerdauungsstrukturen erforderlich. Somit kam es zur Entwicklung von Wiederkäuerfamilien(z.B. Bovidae), die sich durch Vergrößerung des Vormagens,Verzögerungsstrukturen und cellulolytische Mikroorganismen <strong>im</strong> Vormagenzunehmend an die Verdauung von Cellulose anpaßten.Die rezenten Wiederkäuerarten lassen sich nach ihrer Ernährung und Morphologiedes Verdauungssystemes in drei Gruppen einteilen (Abb. 1):Konzentratselektierer, intermediäre Wiederkäuer und Gras- und Rauhfutterfresser(Hofmann und Stewart 1972, Hofmann 1989).Abb. 1: Die europäischen Wiederkäuerarten und ihre Stellung <strong>im</strong> System derErnährungstypen (von links: Reh, Elch, Ziege, Gemse, Rothirsch,Steinbock, Damhirsch, Wisent, Mufflon, Schaf, Rind, Auerochse)(Hofmann und Schnorr 1982)Die Konzentratselektierer sind die stammesgeschichtlich ursprünglichenWiederkäuer. Zu dieser Gruppe gehören etwa 40 % aller rezentenWiederkäuerarten, wie z.B. Reh (Capreolus capreolus), Elch (Alces alces), Kudu(Tragelaphus <strong>im</strong>berbis), Giraffe (Giraffa camelopardis) und Weißwedelhirsch(Odocoileus virginianus). Die Konzentratselektierer sind angepaßt an dieVerdauung von Pflanzen und Pflanzenteilen (Kräuter, Blätter, Knospen), die reichan hochverdaulichen Zellinhaltsstoffen sind (Tixier et al. 1997). Sie haben <strong>im</strong>Verhältnis zum Körpergewicht einen kleinen Vormagen mit geringer Kapazität undUnterkammerung sowie große Öffnungen zwischen den Vormagenabschnitten(Hofmann 1988), was zu einer schnellen Passagerate und einer kurzenPartikelretentionszeit (Holand 1994) führt. Diese morpho-physiologischen9
Charakteristika bieten nur begrenzte Möglichkeiten zur Nutzung langsamverdaulicher Pflanzenfaseranteile. Konzentratselektierer vermeiden daher dieAufnahme von cellulosereichen Pflanzen so weit wie möglich.Grasfresser stellen die am weitesten entwickelte Gruppe unter den Wiederkäuerndar. Sie machen nur 25 % aller heutigen Wiederkäuerarten aus, z.B. Rind (Bostaurus), Schaf (Ovis ammon), Mufflon (Ovis ammon mus<strong>im</strong>on). Grasfresser sinddurch den relativ großen Vormagen mit großer Kapazität, Unterkammerung undVerzögerungsstrukturen spezialisiert auf die Verwertung von faserreichen,cellulosehaltigen Pflanzen (z.B. Monokotyledonen) (Hofmann 1989). DieseVerdauungsorgan-Strukturen ermöglichen eine lange Verweilzeit der Nahrung <strong>im</strong>Vormagen, so daß die Cellulose vom Grasfresser durch eine lang andauerndemikrobielle Fermentation opt<strong>im</strong>al genutzt werden kann.Zu den intermediären Wiederkäuern zählen ca. 35 % aller lebendenWiederkäuerarten: z.B. Rothirsch (Cervus elaphus), Damhirsch (Cervus dama),Gemse (Rupicapra rupicapra) und Ziege (Capra hircus). Sie nehmen eineanatomisch-physiologische Zwischenstellung ein. Ihre Nahrung besteht soweitverfügbar aus leicht verdaulichen Pflanzen. Sie können sich aber auch relativschnell <strong>im</strong> jahreszeitlichen Wechsel der Vegetation an die Verdauung vonfaserreicheren Pflanzen anpassen (Hofmann 1989).Von den selektiven zu den grasfressenden Wiederkäuerarten wird die Fähigkeit,Cellulose zu verdauen, größer, wobei die Größe und Unterkammerung desPansens zun<strong>im</strong>mt (Hofmann und Schnorr 1982). Das Reh als ursprünglicherWiederkäuer und Konzentratselektierer verwertet somit Cellulose schlechter alsdas Mufflon mit ähnlicher Körpergröße als Grasfresser und spezialisierterCelluloseverdauer.Pflanzen als Nährstoffquelle für Pflanzenfresser bestehen aus Zellwandbestandteilenund Zellinhaltsstoffen. Zu den Zellinhaltsstoffen gehörenhauptsächlich Kohlenhydrate (z.B. Monosaccharide, Disaccharide und Stärke, d.h.Polysaccharide), lösliche Proteine und Fette. Zellwandbestandteile sindvorwiegend Hemicellulosen, Cellulose und Lignin. Der Hauptanteil der Nährtstoffewird bereits in den Vormagenabteilungen Pansen (Rumen), Haube (Reticulum)und Blättermagen (Omasum) verdaut, wobei die be<strong>im</strong> Abbau der Nährstoffebeteiligten Fermente mikrobiellen Ursprungs sind.Abbau der Zellinhaltsstoffe <strong>im</strong> Vormagen:Die Kohlenhydrate (Monosaccharide, Disaccharide) werden <strong>im</strong> Hauben-Pansen-Raum (Ruminoretikulum) unter Bildung kurzkettiger Fettsäuren (SCFA), Methanund Kohlendioxid, abgebaut. Der Stärkeabbau erfolgt durch mikrobiell gebildeteextrazelluläre Amylasen bis zur Maltose. Diese kann unter Bildung von Glucosehydrolytisch gespalten werden oder dem Aufbau bakterieller Polysaccharidedienen.Die Proteine werden durch intrazellulär gelegene Proteinasen der Bakterien undProtozoen <strong>im</strong> Ruminoretikulum in Aminosäuren gespalten. Diese werdenanschließend größtenteils durch bakterielle Desaminasen zu Ammoniak undKetosäuren abgebaut, wobei aus letzteren kurzkettige Fettsäuren gebildet werdenkönnen. Ammoniak wird durch die Pansenwand resorbiert und in der Leber zu10
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3.7.1 Veränderung des Gehaltes an
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3.7.5 Verhältnis von Essigsäure z
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3.8.2 NarkosenachwirkungenDie Tabel
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4 Diskussion4.1 Kritische Betrachtu
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körperlichen Entwicklung der vom M
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− er sollte in jedem Abschnitt de
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eine Filtrierung der Aufschlußlös
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4.2 Wertung der Versuchsergebnisse4
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Nach Drescher-Kaden und Seifelnasr
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Pflanzenzellinhalt und löslichen Z
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unterworfen. Sie waren im Herbst be
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4. Roe deer had a smaller selectivi
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COOMBE, J.B., KAY, R.N.B.: Passage
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Magens. Stuttgart: Enke, 1982, ISBN
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(1990) : 409-420LECHNER-DOLL, M., K
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VAN SOEST, P.J., JERACI, J., FOOSE,
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LebenslaufName, Vorname: Behrend, g
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Deutsch, A., Lechner-Doll, M., Klei