Abfallwirtschaftskonzept
Abfallwirtschaftskonzept
Abfallwirtschaftskonzept
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<strong>Abfallwirtschaftskonzept</strong><br />
Vorarlberger Illwerke AG<br />
Weidachstraße 6<br />
6900 Bregenz<br />
Telefon 05574/601-0<br />
Fax 05574/601-78500<br />
Geschäftsführer: Dr. Ludwig Summer und Dr. Christof Germann<br />
Abfallbeauftragter: Karlheinz Thaler<br />
Abfallbeauftragterstellvertreter: Oliver Dietrich<br />
Konzeptvorlage: Wirtschaftskammer Vorarlberg, Vlbg. Landesregierung<br />
Erstellt am 23. April 1998<br />
Geändert am 20. Juni 2007
<strong>Abfallwirtschaftskonzept</strong><br />
INHALTSVERZEICHNIS<br />
2 1 Angaben zur Betriebsanlage<br />
2 1.1 Angaben zur Firma<br />
2 1.2 Zweck der Betriebsanlage(n)<br />
3 1.3 Anzahl der im Betrieb beschäftigten Personen<br />
3 1.4 Abfallbesitzernummer<br />
3 1.5 Grund für die Erstellung des <strong>Abfallwirtschaftskonzept</strong>es<br />
4 1.6 Aus welchen Bereichen besteht die gesamte Betriebsanlage<br />
4 1.6.1 Werksgruppe Obere Ill – Lünersee<br />
8 1.6.2 Walgauwerk<br />
9 1.6.3 Werkhof Rodund und Nebenbetriebe<br />
9 1.6.4 Verwaltungs- und Nebengebäude<br />
11 1.6.5 Vorarlberger Illwerke AG in Zahlen<br />
12 2 Allgemeine Angaben zur gesamten Betriebsanlage<br />
13 3 Angaben über abfallrelevante Stoffströme<br />
14 3.1 In der Anlage eingesetzte abfallrelevante Einsatzstoffe<br />
14 3.2 In der Anlage eingesetzte abfallrelevante Hilfsstoffe<br />
15 3.3 In der Anlage entstandene Abfälle, die entweder einem Verwerter oder<br />
Entsorger zu übergeben sind oder innerbetrieblich verwertet werden<br />
15 3.4 Name und Anschrift der in der Abfallliste angegebenen Verwertungs- und<br />
Entsorgungsfirmen<br />
16 4 Innerbetriebliche Sammel- und Lagerlogistik<br />
16 4.1 Auflistung der anfallenden Abfallarten, der eingesetzten Sammelgebinde<br />
und deren Entsorgungsintervalle<br />
16 4.2 Abfallsammelstellen im Betrieb<br />
18 5 Organisatorische Vorkehrungen<br />
20 6 Abfallwirtschaftliche Maßnahmen<br />
20 6.1 Bereits realisierte Vermeidungsmaßnahmen<br />
21 6.2 Bereits realisierte Verwertungsmaßnahmen<br />
21 6.3 Zukünftige Vermeidungsmaßnahmen<br />
21 6.4 Zukünftige Verwertungsmaßnahmen
1 ANGABEN ZUR BETRIEBSANLAGE<br />
1.1 ANGABEN ZUR FIRMA<br />
Branche<br />
1.2 ZWECK DER BETRIEBSANLAGE(N)<br />
Die Illwerke sind im Rahmen der österreichischen Elektrizitätswirtschaft eine<br />
Sondergesellschaft, der vor allem die Stromerzeugung in Großkraftwerken<br />
und der Betrieb ihres Hochspannungsnetzes obliegen. Sitz der Illwerke<br />
ist Bregenz.<br />
Das Arbeitsgebiet umfasst im Wesentlichen den Einzugsbereich der Ill. Die<br />
großen Kraftwerksanlagen der Illwerke liegen an der oberen und mittleren<br />
Ill. Die Kraftwerksgruppe arbeitet im Parallelbetrieb mit dem westeuropäischen<br />
Netz. Die Werksgruppe Obere Ill – Lünersee liefert Spitzenenergie,<br />
das Walgauwerk vorwiegend Mittellastenergie.<br />
Die Illwerke haben sich 1996 entschlossen, ein freiwilliges Umweltmanagementsystem<br />
auf Basis der EMAS- Verordnungen und der ISO-14001<br />
Norm aufzubauen und zu erhalten. Im Jahr 2004 erfolgte das letzte große<br />
Überprüfungsaudit, wo das 1998 erstmals erworbene Zertifikat gemäß ISO<br />
14001 auf weitere drei Jahre verlängert wurde Die Standorteintragung<br />
gemäß der EMAS-Verordnung wurde im Zuge dieses Audits ebenfalls verlängert<br />
Zusätzlich wird seit 2001 durch ein TÜV-Zertifikat bestätigt, dass wir Energie<br />
zu 100 % aus Wasserkraft erzeugen.<br />
Das Aktienkapital der Illwerke befindet sich im Einflussbereich des Landes<br />
Vorarlberg.<br />
Firmenbuchnummer: 59202 m<br />
Erzeugung von elektrischer Energie aus Wasserkraft, Betrieb des Werkhofes<br />
Rodund – gewerberechtliche Betriebsanlagengenehmigung seit Oktober<br />
1997, Verteilung und Durchleitung der im Betrieb erzeugten Energie<br />
– Betrieb von Umspannanlagen.<br />
3
1.3 ANZAHL DER IM BETRIEB BESCHÄFTIGTEN PERSONEN<br />
Anlagenbereich<br />
Bregenz einschließlich<br />
Bregenzerwald<br />
Walgau einschließlich Brandnertal<br />
und Klostertal<br />
4<br />
Dauernd Beschäftigte<br />
62<br />
19<br />
Vorübergehend<br />
Beschäftigte<br />
Lehrlinge<br />
Montafon 466 13 56<br />
Paznauntal 2<br />
Stand Dezember 2006<br />
1.4 ABFALLBESITZERNUMMER<br />
Lt. Abfallnachweisverordnung BGBL.Nr. 65/1991 und BGBL Nr. 618/2003:<br />
9008390208908<br />
1.5 GRUND FÜR DIE ERSTELLUNG DES ABFALLWIRTSCHAFTKONZEPTES<br />
Änderung einer bestehenden Anlage<br />
Neugenehmigung einer Anlage<br />
Neugenehmigung oder Änderung einer stationären oder mobilen Abfallbehandlungsanlage<br />
Bestehende Betriebsanlage mit mehr als 20 Arbeitnehmern (erstmalig)<br />
Aktualisierung eines bestehenden <strong>Abfallwirtschaftskonzept</strong>s bei wesentlicher<br />
Änderung der Anlage<br />
Fortschreibung auf Grund der 5-Jahres-Regelung (gemäß Abfallwirtschaftsgesetz<br />
2002: BGBl. I Nr. 102/2002 idgF)
1.6 AUS WELCHEN BEREICHEN BESTEHT DIE GESAMTE BETRIEBSANLAGE<br />
1.6.1 WERKSGRUPPE OBERE ILL -LÜNERSEE<br />
Die Einsatzleitung der Kraftwerke der Werksgruppe Obere Ill - Lünersee erfolgt<br />
durch die Energie Baden-Württemberg AG (EnBW). Innerhalb der<br />
Werksgruppe ist in Abstimmung mit dem Einsatzleiter eine Momentan-<br />
Arbeitspunktoptimierung wirksam. Unsere weiteren Kunden, die Länder Tirol<br />
(TIWAG) und Vorarlberg (VKW), werden über die EnBW mit Illwerke-<br />
Energie versorgt.<br />
Die Einsatzleitung der Werke erfolgt über die Lastverteilung der Illwerke<br />
durch die EnBW.<br />
Silvrettasee<br />
Nutzinhalt: 38,6 Mio. m 3<br />
Energieinhalt: 134,69 Mio. kWh<br />
Der Silvrettasee liegt auf der Bielerhöhe in 2.030 m Höhe. Vom südlichen<br />
Ende des Sees zweigen das Klostertal und das Ochsental ab. Im Westen<br />
begrenzt der Bergstock der Lobspitzen den See. Das östliche Ufer liegt<br />
am Fuße des Hohen Rades. Die Ill entspringt dem nahe gelegenen<br />
Ochsentalgletscher. Nach durchfließen des Ochsentales erreicht sie den<br />
Silvrettasee.<br />
Der Silvrettasee bietet die Möglichkeit der Jahresspeicherung. Damit<br />
kann eine Verlagerung des anfallenden Zuflusses zu einem bedarfsbestimmten<br />
Zeitpunkt und insbesondere eine Verlagerung des Zuflusses zur<br />
Stromerzeugung vom Sommer auf den Winter erreicht werden.<br />
Obervermuntwerk<br />
Das Obervermuntwerk liegt auf 1.745 m Höhe am südlichen Ende des<br />
Vermuntsees. Es nutzt die Gefällstufe vom Silvrettasee (2.030 m) zum<br />
Vermuntsee (1.743 m). Das freistehende Krafthaus steht seit 1943 mit<br />
zwei vertikalachsigen Maschinengruppen in Betrieb. Die 19-MVA-<br />
Drehstromgeneratoren waren damals die größten bis dahin in<br />
Österreich gefertigten Wasserkraftgeneratoren. Die Ausführung des<br />
Kraftwerkes sowie die zugehörigen Transformatoren und Schaltanlagen<br />
wurden der exponierten Hochgebirgslage angepasst. Der Abtransport<br />
der Energie für beide Maschinen erfolgt über 20-kV-Kabel nach<br />
Trominier und weiter über eine 110-kV-Freileitung in die 110-kV-<br />
Schaltanlage des Vermuntwerkes.<br />
5
Vermuntsee<br />
Nutzinhalt: 5,3 Mio. m3<br />
Energieinhalt: 15,13 Mio. kWh<br />
Der Vermuntsee liegt in der Alpe Schweizer Vermunt auf einer Höhe von<br />
1.743 m. Diese wird im Westen vom Hochmaderer, im Süden von der<br />
vergletscherten Litzner-Seehorn-Gruppe und im Osten vom Bergmassiv<br />
der Kresperspitze begrenzt. Entlang der östlichen Längsseite des Sees<br />
verläuft die Silvretta-Hochalpenstraße.<br />
Der Vermuntsee nimmt das Wasser aus natürlichen Zuflüssen, vor allem<br />
dem Kromerbach und der Ill, auf. Bachüberleitungen aus dem Valzifenz-<br />
dem Vergaldner-, Garnera- und Vallülatal führen ebenfalls zum<br />
Vermunt-see. Dieser dient als Wochenspeicher. Das Obervermuntwerk<br />
übergibt dem Vermuntsee das Wasser aus dem Jahresspeicher Silvretta.<br />
Vermuntwerk<br />
Das Vermuntwerk liegt in Partenen (1.030 m), der Ortschaft am<br />
Talschluss des Montafons, und nutzt die Gefällstufe vom Vermuntsee<br />
(1.743 m ) bis Partenen. Es ist die erste Anlage, die von den Illwerken<br />
errichtet wurde. Mit einer Leistung von 80 MW (damals vier<br />
Maschinensätzen) war das Vermuntwerk bei Inbetriebnahme im Jahr<br />
1930 (noch vor der Fertigstellung der Staumauer Vermunt) das bis dahin<br />
größte Wasserkrafwerk Österreichs. Ein fünfter Maschinensatz kam 1939<br />
dazu. Das Vermuntwerk übernahm bereits 1931 die Aufgabe der<br />
Frequenzerhaltung im Verbund mit kalorischen Kraftwerken des<br />
Ruhrgebiets in Deutschland. Das im Vermuntwerk genutzte Wasser wird<br />
im Ausgleichsbecken Partenen zwischengelagert, bevor es über einen<br />
etwa 20 km langen Freispiegelstollen nach Latschau weitergeleitet wird.<br />
Zwischen dem Krafthaus und dem Ausgleichsbecken Partenen befindet<br />
sich eine 110-kV-Freiluftschaltanlage. Der Abtransport der Energie erfolgt<br />
über die 110-kV-Doppelleitung zur Umspannanlage Bürs.<br />
Kopssee<br />
Nutzinhalt: 42,9 Mio. m3<br />
Energieinhalt: 127,45 Mio. kWh<br />
Der Kopssee liegt im Bereich des Zeinisjoch, wo auch die europäische<br />
Wasserscheide Donau-Rhein verläuft, auf einer Höhe von ca. 1.809 m.<br />
Die Kops-Alpen mit der Ballunspitze und den benachbarten Vallüla-<br />
Alpen begrenzen den See. Vom Kopssee führt das Verbellatal in das<br />
Innere des Verwall-Gebirgsstockes.<br />
Der Kopssee wird durch mehrere, insbesondere aus Tirol, übergeleitete<br />
Bäche sowie dem Verbella-, dem Zeinis- und dem Kopsbach gespeist.<br />
Seine Bedeutung liegt in der Möglichkeit der bedarfsgerechten<br />
Speicher-ung der Zuflüsse, insbesondere in der Jahresspeicherung.<br />
6
Kopswerk I<br />
Das Kopswerk I liegt wie das Vermuntwerk in Partenen (1.030 m) und<br />
nutzt die Gefällstufe vom Kopssee (1.809 m) bis Partenen. Da in<br />
Partenen kein lawinen- und murensicherer Standort gefunden werden<br />
konnte, mussten das Krafthaus in einer 200 m tiefen Kaverne im Fels und<br />
die 220-kV-Schaltanlage auf einer Stahlbetonplatte im<br />
Ausgleichsbecken Partenen errichtet werden. Die Maschinenkaverne<br />
war zur Zeit der Errichtung der größte Felshohlraum, der nach der neuen<br />
österreichischen Tunnelbauweise ausgeführt wurde. Die<br />
Doppelfreistrahlturbinen und die Generatoren waren bei<br />
Inbetriebnahme 1969 die leistungsstärksten Wasserkraftmaschinen<br />
Österreichs. Der Abtransport der Energie erfolgt über ein 220-kV-Ölkabel<br />
zur Freiluftschalt-anlage in Partenen und weiter über ein System der 220kV-Leitung<br />
Partenen-Bürs.<br />
Kopswerk II – im Bau<br />
Das Kopswerk II ist als Pumpspeicherkraftwerk konzipiert. Es nutzt die<br />
Gefällstufe vom Kopssee nach Gaschurn-Rifa. Das Krafthaus wird als<br />
Kavernenkrafthaus, nahe dem Rifabecken zwischen den<br />
Tourismusgemeinden Gaschurn und Partenen errichtet. Das Kopswerk II<br />
wird die Kapazität der Illwerke im Pumpbetrieb um 85 % und im<br />
Turbinenbetrieb um 36 % erhöhen. Die Inbetriebnahme wird 2007/2008<br />
erfolgen.<br />
Das Kavernenkrafthaus mit Maschinen- und anschließender<br />
Transformatorenkaverne wird mit drei vertikalachsigen Maschinensätzen<br />
ausgestattet sein. Der Energieabtransport erfolgt mit<br />
Hochspannungskabeln zur 220-kV-SF6-Schaltanlage beim Rifabecken<br />
und weiter über die 220-kV-Leitung Partenen-Bürs.<br />
Rifawerk und Ausgleichsbecken Rifa<br />
Zwischen Partenen und Gaschurn liegt das Rifawerk mit dem<br />
Ausgleichsbecken Rifa. Für die Aufnahme des Wassers aus dem<br />
Kopswerk I war das für das Vermuntwerk gebaute Ausgleichsbecken<br />
Partenen nicht groß genug. Mit dem Bau des Ausgleichsbeckens Rifa<br />
wurde das Zwischenspeichervermögen erhöht. Bei gleichzeitigem<br />
Betrieb des Kopswerkes I und des Vermuntwerkes wird das anfallende<br />
Wasser vom Ausgleichsbecken Partenen zum Teil in das<br />
Ausgleichsbecken Rifa verlagert und dabei das Gefälle durch<br />
Turbinenbetrieb im Kraftwerk Rifa genutzt. In Schwachlastzeiten erfolgt<br />
ein Pumpbetrieb in umgekehrter Richtung. Das Rifawerk stellt somit die<br />
wasserwirtschaftliche Verbindung der beiden Ausgleichsbecken<br />
Partenen und Rifa her. Eine weitere energiewirtschaftliche Bedeutung<br />
kommt dem Ausgleichsbecken Rifa nach der Inbetriebnahme des<br />
Kopswerkes II zu. Es übernimmt zusätzlich die Funktion des Unterwasser-<br />
und Pumpwasservorratsbecken für das Kopswerk II.<br />
Im Rifa-werk werden halbaxiale Pumpturbinen mit verstellbaren<br />
Laufschaufeln und festem Leitapparat eingesetzt. Die Inbetriebnahme<br />
erfolgte 1969.<br />
7
Latschauwerk<br />
Das Zwischenkraftwerk Latschau liegt im Staubecken Latschau. Eine<br />
Brücke, die auch die Energieabtransportkabel und die Versorgungsleitung<br />
enthält, verbindet es mit dem Ufer. Es nutzt die Fallhöhe zwischen<br />
dem Ende des Freispiegelstollens in Latschau und dem jeweiligen Wasserspiegel<br />
im Becken Latschau. Das Laschauwerk ist als einziges<br />
Kraftwerk der Illwerke mit Kaplan-Turbinen ausgerüstet. Der Betrieb der<br />
beiden Maschinengruppen wurde im Jahre 1950 aufgenommen.<br />
Lünersee<br />
Nutzinhalt: 78,3 Mio. m3<br />
Energieinhalt: 262,16 Mio. kWh<br />
Der Lünersee befindet sich am Ende des Brandnertales, einem Seitental<br />
des Walgaus. Er liegt am Fuße des höchsten Berges des Rätikon, der<br />
„Schesapla“, in einer Höhe von 1.970 m. Der Lünersee ist einer der<br />
größten natürlichen Bergseen der Alpen.<br />
Die Pumpspeicherung des Lünerseewerkes liefert den größten Anteil zur<br />
Füllung. Durch natürlichen Zufluß allein würde der See in ca. fünf Jahren<br />
nur einmal gefüllt.<br />
Der Lünersee dient, neben der Speicherung des Zuflusses, als Jahres-<br />
und Wälzpumpspeicher mit großem Energiegehalt und ermöglicht einen<br />
weitestgehend freizügigen Einsatz der Pumpspeicherung.<br />
Lünerseewerk<br />
Das Lünerseewerk liegt in Tschagguns/Latschau und nutzt die 974 m<br />
hohe Gefällstufe zwischen dem Lünersee und Latschau. Das<br />
Lünerseewerk war zum Zeitpunkt der Inbetriebnahme im Jahr 1958 das<br />
größte Pumpspeicherkraftwerk der Welt. Mit einer Förderhöhe vom max.<br />
1005 m waren die Speicherpumpen die bis dahin leistungsstärksten ihrer<br />
Art. Es ist wegen des großen Speichervolumens des Lünersees und des<br />
dort relativ geringen natürlichen Zuflusses vor allem zur freizügigen<br />
Jahres- und Wälzpumpspeicherung bestimmt. Das freistehende<br />
Krafthaus ist mit fünf vertikalachsigen Maschinengruppen bestückt. Der<br />
Abtransport der Energie zur Umspannanlage Bürs erfolgt über die 220kV-Doppelleitung<br />
Latschau-Bürs.<br />
8
1.6.2 WALGAUWERK<br />
Rodundwerk I<br />
Das Rodundwerk I liegt im Gemeindegebiet Vandans und nutzt die Gefällstufe<br />
Latschau - Rodund von 992 m auf 644 m Seehöhe. Die Francis-<br />
Spiralturbinen gehörten noch bis 1950 zu den leistungsstärksten der Welt.<br />
Die Speicherpumpe war zum Zeitpunkt der Inbetriebnahme die größte<br />
für derartige Förderhöhen.<br />
Vom Staubecken Latschau führt ein Druckschacht in das Rodundwerk I.<br />
Als Unterwasserbecken dienen die Becken Rodund.<br />
Das Wasserdargebot wird zur Erzeugung von Spitzenenergie genutzt.<br />
Zusätzlich kommt dem Rodundwerk I auch die Aufgabe von Wälzpumpspeicherung<br />
zu.<br />
Das Kraftwerk steht seit 1943 mit 2 Maschinen in Betrieb. Die dritte<br />
Maschine wurde 1944, die vierte Maschinengruppe und die<br />
Speicherpumpe 1952 ans Netz geschaltet.<br />
Rodundwerk II<br />
Das Rodundwerk II nutzt wie das Rodundwerk I die Gefällstufe Latschau<br />
- Rodund über eine Höhendifferenz von rund 350 m mit einem eigenen<br />
Druckschacht. Es ist hydraulisch parallel zum Rodundwerk I angeordnet,<br />
anlagenmäßig jedoch getrennt ausgeführt. Das Kraftwerk ist als<br />
Schachtkraftwerk ausgebildet und hat einen einzigen Maschinensatz.<br />
Neben dem Krafthausschacht befinden sich das Schalterhaus und die<br />
220-kV-Schaltanlage. Als Unterwasserbecken dienen die Becken<br />
Rodund.<br />
Die Pumpturbine und der Motorengenerator waren zum Zeitpunkt der<br />
Inbetriebnahme 1976 die leistungsstärksten in Europa. Die 310-MVA-<br />
Pumpturbine des Rodundwerkes II zeichnet sich neben ihrer<br />
Anfahrschnelligkeit auch durch ihren hohen Wirkungsgrad und ihre<br />
Leistungsfähigkeit für Wirk- und Blindleistungsregelungsaufgaben im<br />
Netz aus.<br />
Neben der Erzeugung von Spitzenenergie dient das Rodundwerk II der<br />
Wälzpumpspeicherung. Das Rodundwerk II ging 1976 in Betrieb.<br />
Das Walgauwerk liegt in Nenzing. Es nutzt die Wasserfracht von der<br />
Werksgruppe Obere Ill - Lünersee sowie die in Rodund und Nenzing<br />
zusätzlich beigeleiteten Wassermengen der Ill und der Meng. Das<br />
Walgauwerk, das die Gefällstufe zwischen Rodund und Beschling (rund<br />
162 m) nutzt, ist als Schachtkraftwerk mit zwei vertikalen Maschinensätzen<br />
ausgebildet. Rund 1 Milliarde m 3 Wasser / Jahr werden in Nenzing an die<br />
Ill zurückgegeben. Das Walgauwerk erzeugt vorwiegend<br />
Mittellastenergie während des Tages. Die Inbetriebnahme erfolgte im<br />
Jahre 1984.<br />
Seit dem Beginn der Energieabgabe im Jahre 1984 wurden bis zum 31.<br />
Dezember 2006 im Walgauwerk insgesamt 7,4 Milliarden kWh elektrische<br />
Energie erzeugt. Zum Vergleich: Im Land Vorarlberg werden derzeit im<br />
Jahr ca. 2 Milliarden kWh elektrische Energie verbraucht.<br />
9
1.6.3 WERKHOF RODUND UND NEBENBETRIEBE<br />
1.6.4 VERWALTUNGS- UND NEBENGEBÄUDE<br />
Hauptgebäude VKW in Bregenz<br />
Die Nebenbetriebe in Rodund setzen sich zusammen aus:<br />
Werkhof Rodund (WRO):<br />
Im Werkhof Rodund werden die Arbeiten für Sanierung<br />
und Erhaltung der gesamten Kraftwerksanlagen sowie<br />
Reparatur- und Wartungsarbeiten an Maschinen, Geräten<br />
und Fahrzeugen (ohne Kfz-Reparaturen) der Illwerke<br />
durchgeführt.<br />
Materialwirtschaft (MAW):<br />
Im Bereich der Materialwirtschaft wird der gesamte Wareneingang<br />
und Warenausgang inkl. der Abfallwirtschaft<br />
zentral gesteuert.<br />
Die Gebäude des Werkhofes und der Materialwirtschaft in Rodund wurden<br />
im Jahre 1990 zum größten Teil neu errichtet. Die Anforderungen bezüglich<br />
der Optimierung der Betriebsabläufe, Gewährleistung des Abeitnehmerschutzes,<br />
Wärmedämmung und Schallschutz sowie der Raumheizungsanlage<br />
nach dem neuesten Stand der Technik wurden dabei verwirklicht.<br />
Für den Werkhof Rodund stehen Werkstätten mit einer Gesamtnutzfläche<br />
von 3.120 m 2 zur Verfügung. Die Materialwirschaft umfasst ca. 2.300 m 2<br />
Zusätzlich betreut die Materialwirtschaft die betriebseigene Tankstelle in<br />
Rodund.<br />
VMO in Vandans / Rodund<br />
10<br />
Illwerkehaus in Schruns<br />
Pumpwerk Kleinvermunt –- Pumpstation zur Überleitung des Vermuntbaches<br />
in den Speicher Kops.<br />
Die Energieableitung aus den Kraftwerken erfolgt über Hochspannungs-<br />
Freileitungen 110 und 220 kV zur Umspannanlage Bürs und von dieser<br />
über die 1998 errichtete 380 kV-Leitung an die Stromabnehmer VKW,<br />
TIWAG und EnBW.<br />
Die Erhaltung unserer Übertragungsnetze (Funk und Telefon) wird durch<br />
einen eigenen Bereich (Nachrichtentechnik - NAT) durchgeführt.
Schluffdeponie Latschau<br />
Unser Hauptsitz ist seit September 2004 im Hauptgebäude der VKW in<br />
Bregenz. Das Gebäude in der Josef Huter Straße 35 wurde an die Vorarlberger<br />
Landesregierung verpachtet. Weitere Verwaltungsbereiche sind<br />
in Vandans /Rodund (VMO) und in Schruns (Illwerkehaus).<br />
Für die Dienstnehmer unserer Hauptverwaltung Bregenz besteht eine<br />
Verpflegungsmöglichkeit in der Werksküche der VKW. In Vandans Rodund<br />
unterhalten wir eine Werksküche. In den übrigen Werksbereichen<br />
haben wir Verpflegungsverträge mit der örtlichen Gastronomie abgeschlossen.<br />
Am Umschlagplatz in Vandans betreiben wir eine genehmigte Kompostierungsanlage.<br />
In Latschau betreiben wir eine genehmigte Schluffdeponie zur Ablagerung<br />
von Sedimentationsschlämmen aus unseren Becken Latschau.<br />
Die Bereitstellung von Treibstoffen für den Fuhrpark erfolgt durch betriebseigene<br />
Tankstellen in Rodund, in der Silvretta und in Matschwitz.<br />
Für die Erhaltung unserer Straßen und Gebäude sowie den Außenanlagen<br />
sind eigene Erhaltungsabteilungen zuständig.<br />
Zur jederzeitigen Erreichung unserer Speicher Silvretta und Lünersee sind<br />
Seilbahnen in Betrieb.<br />
Der Gerätewart, zuständig für die gesamte Instandhaltung und Überprüfung<br />
der Ausrüstungsgegenstände der Betriebsfeuerwehr sowie der übrigen<br />
Löscheinrichtungen (Feuerlöscher), und die Betriebsfeuerwehr befinden<br />
sich in Rodund.<br />
Die Versorgung unserer Betriebsanlagen und Ortsnetze erfolgt über 20<br />
kV-Mittelspannungsnetze, welche vorwiegend verkabelt sind. Seit dem<br />
Jahr 2001 werden diese Arbeiten durch die VKW durchgeführt.<br />
Kompostieranlage Vandans<br />
11<br />
Umspannanlage Bürs
1.6.5 VORARLBERGER ILLWERKE AG IN ZAHLEN<br />
Gesamtenergiedargebot der Werksgruppe<br />
Obere Ill - Lünersee und des Walgauwerkes<br />
12<br />
2005 2006<br />
in Millionen kWh in Millionen kWh<br />
2.162,4<br />
Werksgruppe Obere Ill - Lünersee 1.857,1<br />
Walgauwerk 305,3<br />
Engpassleistung<br />
[MW]<br />
Regelarbeitsvermögen<br />
[Mio kWh]<br />
Aufgenommene<br />
Motorleistung<br />
Im Pumpbetrieb<br />
[MW]<br />
Inbetriebnahme<br />
Vermuntwerk 156 260 - 1930<br />
Obervermuntwerk 29 45 - 1945<br />
Rodundwerk I 198 332 41 1943<br />
Latschauwerk 9 22 - 1950<br />
Lünerseewerk 232 371 224 1958<br />
Rifawerk 7 8 8 1968<br />
Kopswerk I 247 392 - 1969<br />
Rodundwerk II 276 486 260 1979<br />
Walgauwerk 94 356 - 1984<br />
Kopswerk II 450 450 2007/08
2 ALLGEMEINE ANGABEN ZUR GESAMTEN BETRIEBSANLAGE<br />
Die Wassermengen aus dem Silvretta-, Vermunt-, Kops- und Lünersee<br />
werden in mehreren Kraftwerksstufen weitgehend über beträchtliche<br />
Fallhöhen genutzt.<br />
Die Wassermengen aus dem Einzugsbereich der Obersten Ill fließen dem<br />
Jahresspeicher Silvretta zu. Das Wasser wird über das Obervermuntwerk<br />
in den Vermuntsee abgegeben. Vermehrt durch Zuflüsse und<br />
Bachüberleitungen wird das Wasser weiter im Vermuntwerk in Partenen<br />
genutzt und dem Ausgleichsbecken Partenen zugeführt. Der Kopssee,<br />
ein Jahresspeicher, dem die Kopswerke I und II in Partenen zugeordnet<br />
sind, wird vor allem duch die Bachübereleitungen aus Tirol gefüllt.<br />
Erstmals besteht nach der Inbetriebnahme des Kopswerkes II auch im<br />
inneren Montafon die Möglichkleit der Pumpspeicherung. Das Wasser<br />
des Kopswerkes II, des Kopswerkes I und des Vermuntwerkes kann vom<br />
Rifabecken über die Speicherpumpen des Kopswerke II zurück in den<br />
Kopssee gepumpt werden. Oder es wird vom Rifawerk zurück in das<br />
Ausgleichsbecken Partenen gepumpt und von dort durch einen ca. 20<br />
km langen Stollen nach Latschau geleitet. In diesen Stollen werden<br />
zuätzlich einige Nebenbäche der Ill eingeleitet.<br />
In Latschau können die Wassermengen entweder durch das<br />
Lünerseewerk in den Lünersee hochgepumpt oder – nach Abarbeitung<br />
im Zwischenkraftwerk Latschau - im Staubecken Latschau<br />
zwischengespeichert werden. Aus dem Staubecken Latschau<br />
entnehmen das Rodundwerk I und das Rodundwerk II ihr Wasser für den<br />
Turbinenbetrieb.<br />
Für das Walgauwerk wird ein Teil der Wassermenge de Ill in die<br />
Rodundbecken eingeleitet. Dieses Wasser wird gemeinsam mit den aus<br />
den Rodundwerken I und II anfallenden Wassermengen über einen ca.<br />
21 km langen Stollen dem Walgauwerk in Nenzing zugeführt. Zusätzlich<br />
wird Wasser aus der Meng in den Walgaustollen eingeleitet.<br />
13
3 ANGABEN ÜBER ABFALLRELEVANTE STOFFSTRÖME<br />
Betriebs- u.<br />
Hilfsstoffe<br />
Arbeitsablauf bei Revisions- und<br />
Reparaturarbeiten<br />
Reparatur<br />
gefährlicher<br />
Abfall<br />
Überholung / Reparatur<br />
aller Kraftwerke<br />
Ausbauen / Öffnen der Anlage<br />
Bei der Erzeugung von Elektrizität in unseren Wasserkraftwerken fallen außer<br />
geringen Mengen an Rechengut keine Abfälle an. Dasselbe gilt beim<br />
Transport der erzeugten Energie, sowie der Verteilung.<br />
Abfälle im Sinne des Abfallwirtschaftsgesetzes fallen nur bei Revisions-<br />
und Reparaturarbeiten in den Kraftwerken, sowie in unseren Neben- und<br />
Hilfsbetrieben, sowie im Büro und Verwaltungsbereich an.<br />
Die einzelnen Verbrauche (Wasser, Energie, Stoffeinsatz, etc.) werden<br />
aufgezeichnet.<br />
Zukauf<br />
Neuteile Sichtkontrolle<br />
nicht<br />
gefährlicher<br />
Abfall<br />
Restmüll<br />
14<br />
Arbeitsablauf bei den Nebenbetrieben<br />
Werkhof Rodund<br />
WRO<br />
Anforderung<br />
durch Betrieb<br />
Demontage<br />
vor Ort<br />
Transport<br />
zu ERB<br />
Reinigung<br />
Bearbeitung<br />
- Mechanische<br />
Werkstätte<br />
- Schlosserei<br />
- Installation<br />
- Korrosionsschutz<br />
- Lehrwerkstätte<br />
Prüfung<br />
Transport<br />
zum Betrieb<br />
Montage<br />
vor Ort<br />
Endabnahme<br />
vor Ort<br />
Materialwirtschaft<br />
MAW<br />
Anforderung<br />
durch Bedarfsträger<br />
Ausschreibung<br />
Vergabe<br />
Wareneingang<br />
zentrallager<br />
Übergabe<br />
an Bedarfsträger<br />
Abfallwirtschaft<br />
Zwischenlagerung<br />
von Abfällen<br />
Übergabestelle<br />
von Abällen<br />
Koordinierung<br />
der Entsorgung<br />
Output Produkt<br />
Input<br />
Output<br />
Reststoffe<br />
Abfall<br />
Das Aufkommen ist, wie die „Liste der Abfälle“ ( siehe Anhang) zeigt,<br />
im Verhältnis zur Größe und Leistung der Kraftwerksanlagen gering.<br />
Die gefährlichen Abfälle (Fette, Öle, Lösungsmittel und Leuchtmittel etc.)<br />
werden über die befugten Entsorgungsfirmen im Rahmen des im Abfallwirtschaftsgesetz<br />
verankerten Begleitscheinverfahrens entsorgt.<br />
Die siedlungslähnlichen Gewerbeabfälle werden durch die kommunalen<br />
Entsorgungsdienste der Standortgemeinden entsorgt.<br />
Altpapier wird durch einen Verwerter bzw. durch einen Sammler übernommen.
Die lizenzierten und nichtlizenzierten Packstoffe werden über den in Vorarlberg<br />
installierten Sammeldienst in das ARA-Sammelsystem eingebracht.<br />
Im Verwaltungsbereich sind wir bestrebt, im Sinne einer „Büroökologie“<br />
die Papierflut durch EDV-Anwenderprogramme einzudämmen (papierlose<br />
Materialanforderungen über EDV, Anzeige der Bestellungen im Volltext<br />
am Bildschirm, PC-Mailprogramme, etc.).<br />
Auf der Suche nach Wiederbefüllern der Tonerpatronen in guter Qualität<br />
für Kopierer und Telefaxgeräte sind wir bisher nicht erfolgreich. Die Probelieferungen<br />
haben allesamt nicht entsprochen.<br />
In den einzelnen Bereichen haben wir durch die Aufstellung von Abfallbehältern<br />
ein Abfalltrennsystem realisiert.<br />
Im Laufe des Jahres 2000 wurden die Nebenlager aufgelassen, in diesem<br />
Zusammenhang wurden die gefährlichen Arbeitsstoffe gesichtet und<br />
teilweise ausgeschieden, so dass eine Vereinheitlichung der Stoffe erfolgte.<br />
3.1 IN DER ANLAGE EINGESETZTE ABFALLRELEVANTE EINSATZSTOFFE<br />
Siehe „Stoffliste“ im Anhang<br />
In beiliegenden Stofflisten sind die Arbeits-, Betriebs- und Hilfsstoffe angeführt,<br />
die im gesamten Firmenbereich eingesetzt werden und als gefährliche<br />
Abfälle entsorgt werden.<br />
3.2 IN DER ANLAGE EINGESETZE ABFALLRELEVANTE HILFSSTOFFE<br />
Siehe „Stoffliste“ im Anhang<br />
In beiliegenden Stofflisten sind die Arbeits-, Betriebs- und Hilfsstoffe angeführt,<br />
die im gesamten Firmenbereich eingesetzt werden und als gefährliche<br />
Abfälle entsorgt werden.<br />
15
3.3 IN DER ANLAGE ENTSTEHENDE ABFÄLLE, DIE ENTWEDER EINEM VERWERTER ODER<br />
ENTSORGER ZU ÜBERGEBEN SIND ODER INNERBETRIEBLICH VERWERTED WERDEN<br />
Siehe “Liste der Abfälle“ im Anhang<br />
Siehe Liste „Sammler und Entsorger I“ im Anhang<br />
Siehe Festsetzungsverordnung 1997 und AWG 2002 sowie Abfallnachweis-<br />
und Abfallverzeichnis-VO 2003.<br />
3.4 NAME UND ANSCHRIFT DER IN DER ABFALLLISTE ANGEGEBENEN VERWERTUNGS- UND<br />
ENTSORGUNGSFIRMEN<br />
Siehe Liste „Sammler und Entsorger II“ im Anhang<br />
16
4 INNERBETRIEBLICHE SAMMEL- UND LAGERUNGSLOGISTIK<br />
4.1 AUFLISTUNG DER ANFALLENDEN ABFALLARTEN, DER EINGESETZTEN SAMMELGEBINDE<br />
UND DEREN ENTSORGUNGSINTERVALLE<br />
Symbol Abfallart Gebinde / Inhalt Entsorgungsintervall<br />
B Biogener Abfall<br />
4.2 ABFALLSTELLEN IM BETRIEB<br />
17<br />
Behälter aus Kunststoff<br />
120 l<br />
bei Bedarf<br />
C Lacke oder Chemikalien Spannringfass 200 l bei Bedarf<br />
G Glas Behälter aus Metall 800 l bei Bedarf<br />
H Holz Container 7 m 3 bei Bedarf<br />
K Kunststoff Container 7 m 3 bei Bedarf<br />
M Metall Container 7 m 3 bei Bedarf<br />
P Papier, Pappe Presse 8 m 3 bei Bedarf<br />
R Rest-, Gewerbemüll<br />
Presse 10 m 3<br />
Behälter aus Metall 800 l<br />
bei Bedarf<br />
In der Materialwirtschaft Rodund befindet sich die zentrale Abfallübergabestelle<br />
der gefährlichen und nicht gefährlichen Abfälle für das gesamte<br />
Unternehmen einschließlich der Tourismusbetriebe.<br />
Für die Entsorgung von Kleinmengen gefährlicher und nicht gefährlicher<br />
Abfälle vom gesamten Betriebsbereich sowie für deren Transport sind<br />
entsprechende Behälter vor Ort in Verwendung.<br />
Kleinmengen von gefährlichen Abfällen werden nach Rodund in die Abfallübernahmestelle<br />
transportiert, wobei der Transport nach den gesetzlichen<br />
Bestimmungen (ADR) durchgeführt wird. Hier werden nur Kleinmengen<br />
in 200 l Fässern, (Lösemittel, Werkstättenabfälle, Reinigungsmittel,<br />
Öle und Fette, Farben und Lacke, Spraydosen) übernommen. Großentsorgungen<br />
werden direkt durch den Entsorger vor Ort durchgeführt<br />
(diverse Öle, Benzin- und Fettabscheiderinhalte, Bleiakkumulatoren und<br />
Säuren).<br />
Wir bemühen uns fortwährend unsere Abfallstellen in den einzelnen Unternehmensbereichen<br />
zu optimieren und zu verbessern.
Die Abfälle der VKW-Kraftwerke im Bereich Oberland werden seit dem<br />
Jahr 2001 über die Illwerke in Rodund entsorgt, die Abfälle der Kraftwerke<br />
Bregenzerwald und des Bad- und Siechenhauses (Betriebsgebäude in<br />
Bregenz) über die VKW in Bregenz.<br />
Gras- und Strauchschnitt (Schl. Nr. 91701) aus dem gesamten Betriebsbereich<br />
wird als Abfall in der Firma (Bereich IS-LGM) wieder aufbereitet.<br />
Der Schluff (Schl. Nr. 94101) aus den Becken Latschau wird auf der betriebseigenen,<br />
behördlich genehmigten Deponie in Latschau gelagert<br />
und anschließend ebenfalls in der Kompostieranlage wieder aufbereitet.<br />
Die Aufzeichnungen bezüglich der Kompostieranlage werden im Bereichen<br />
Liegenschaftsmanagement, diejenigen für die Deponie in Latschau<br />
im Bereich Engeneering Services Bau abgelegt.<br />
Das eingesetzte Betriebswasser zur Erzeugung elektrischer Energie wird<br />
wieder an die Umwelt abgegeben.<br />
Die Abwässer werden über die in den einzelnen Standortgemeinden bestehenden<br />
Abwassersysteme in die jeweilige ARA eingeleitet.<br />
In Gemeinden, in denen noch kein Abwasseranschluss besteht, werden<br />
die Abwässer in Kläranlagen gesammelt, gereinigt und von befugten<br />
Entsorgungsunternehmen im Rahmen des AWG geleert und entsorgt.<br />
In den letzten Jahren wurden immer mehr Betriebsgebäude an die öffentlichen<br />
Abwassersysteme der Gemeinden angeschlossen.<br />
18
5 ORGANISATORISCHE VORKEHRUNGEN<br />
Wer ist im Betrieb für die Abfallwirtschaft verantwortlich?<br />
Abfallbeauftragter: Karlheinz Thaler<br />
Abfallbeauftragterstellvertreter: Oliver Dietrich<br />
Zusätzlich zum Abfallbeauftragten und dem Stellvertreter, der in der Materialwirtschaft<br />
tätig ist, gibt es in jedem Unternehmensbereich einen<br />
Verantwortlichen für die Entsorgung der jeweiligen Abfälle.<br />
In der Materialwirtschaft Rodund befindet sich die firmeninterne Abfallübergabestelle,<br />
wodurch die Wege der Abfalltransporte sehr kurz gehalten<br />
werden können.<br />
19
Wo werden die Aufzeichnungen für nicht gefährliche Abfälle aufbewahrt?<br />
Im Bereich Materialwirtschaft Rodund.<br />
Wo werden die Begleitscheine für gefährliche Abfälle abgelegt?<br />
Im Bereich Materialwirtschaft Rodund.<br />
Welche Abfallbesitzernummer wurde dem Betrieb zugeteilt?<br />
Lt. Abfallnachweisverordnung BGBL.Nr. 65/1991 und BGBL Nr. 618/2003:<br />
9008390208908<br />
Welche Genehmigungsbescheide zur innerbetrieblichen Abfallbehandlung<br />
wurden von der Behörde ausgestellt?<br />
Kompostieranlage Vandans<br />
Deponie Tschagguns<br />
Alle Bescheide liegen in unserer Rechtsabteilung in Bregenz auf und sind<br />
in der "STAIRS"-Datenbank erfasst. Seit 01.01.2000 werden alle Bescheide<br />
auf einer Oracle Datenbank verwaltet. Im Jahr 2004 wurde die Rechtsdatenverwaltung<br />
RDV von einer Bescheiddatenbank zu einem vollständigen<br />
Vorschriftenmanagement ausgebaut und ist seit dem 01. Jänner<br />
2005 in Echtbetrieb. In dieser Datenbank sind unter anderem auch alle<br />
abfallwirtschaftlich relevanten Gesetze und Verordnungen abgelegt.<br />
20
6 ABFALLWIRTSCHAFTLICHE MAßNAHMEN<br />
6.1 BEREITS REALISIERTE VERMEIDUNGSMAßNAHMEN<br />
Durch technische Maßnahmen wie Filtration und Aufbereitung werden<br />
bei den Turbinenölen Einsatzzeiten von mehr als 20 Jahren und bei den<br />
Isolierölen in Großtransformatoren etwa 40 Jahren erreicht. Durch diese<br />
Verlängerung der Einsatzzeiten wird der Altölanfall wesentlich verringert.<br />
In Bürs befindet sich die Ölaufbereitungsanlage, für die Prüfung der Isolieröle<br />
in den Kraftwerken.<br />
Steuerungsmedien (Hydrauliköle) werden in letzter Zeit vermehrt auf biologisch<br />
abbaubare Ersatzprodukte umgestellt.<br />
Das Reinigen von rostfreien Schweißnähten wird mechanisch durchgeführt.<br />
Giftige und umweltschädliche Beizpasten kommen nicht zum Einsatz.<br />
Farben und Lacke werden laufend auf umweltfreundliche Produkte umgestellt.<br />
Für die Gebäudereinigung werden weitgehend biologisch abbaubare<br />
Produkte eingesetzt.<br />
Für den Einkauf wurde eine Checkliste für den ökologischen Einkauf erstellt,<br />
um vermehrt umweltfreundliche Produkte in Verwendung zu bringen.<br />
Durch verschiedene Maßnahmen wie bessere Trennmöglichkeiten und<br />
mehr Sammelstationen wurde das jährliche Restmüllaufkommen erheblich<br />
reduziert. Zudem werden die Restmüllcontainer nicht mehr wöchentlich<br />
entleert, was zu einer Reduktion der Transporte und der damit verbundenen<br />
Kosten führte.<br />
Der Abfallbeauftragte weist laufend auf die Trennung der Abfälle hin.<br />
Dadurch wird der Abfall über das gesetzliche Ausmaß hinaus getrennt<br />
gesammelt und einer Wiederverwertung zugeführt.<br />
Siehe Anhang „Leitfaden für die Mülltrennung“<br />
In den Kraftwerken Rodundwerk I und II, im Lünerseewerk sowie in der<br />
Umspannanlage Bürs wird mittels eines Heißluftofens das so genannte<br />
Rubin Gel (Trockenperlen in Trafos) getrocknet, um so wieder verwendet<br />
werden zu können.<br />
Durch den Einsatz von so genannten "Process Owner" seit dem Jahr 2000<br />
wird eine Vereinheitlichung und Reduzierung bei den gefährlichen Arbeitsstoffen<br />
erreicht.<br />
21
6.2 BEREITS REALISIERTE VERWERTUNGSMAßNAHMEN<br />
6.3 ZUKÜNFTIGE VERMEIDUNGSMAßNAHMEN<br />
6.4 ZUKÜNFTIGE VERWERTUNGSMAßNAHMEN<br />
Eine Verwertung der anfallenden Abfälle und Altstoffe ist in unserem Unternehmen<br />
mit Ausnahme des Grünmülls (Schl.Nr. 91701) sowie des Sedimentationsschlammes<br />
[Schluff] (Schl. Nr. 94101) aus den Becken Latschau,<br />
nicht möglich.<br />
Der Grünmüll (ca. 1.000 m 3 jährlich) aus dem gesamten Betriebsgelände,<br />
sowie der Schluff aus den Becken Latschau, wird auf der betriebseigenen,<br />
behördlich genehmigten Kompostierungsanlage im Bereich des<br />
Umschlagplatz Vandans kompostiert. Daraus wird jährlich ca. 300 m 3<br />
Humus gewonnen, welcher für die Begrünung und Bepflanzungen der<br />
betrieblichen Anlagen eingesetzt wird.<br />
Da auch in den Gemeinden des Montafons entsprechende Mengen<br />
Grünabfälle anfallen und die bisherige Entsorgung nicht, bzw. nur mit einem<br />
verhältnismäßig hohen logistischen Aufwand betrieben wurde (die<br />
nächstliegende gewerbliche Kompostierungsanlage befindet sich im<br />
Rheintal) lag es auf der Hand, die interessierten Gemeinden mit einzubeziehen.<br />
Im Jahr 1999 wurde deshalb die betriebseigene Kompostierungsanlage<br />
dem Stand der Technik angepasst und das Durchsatzvermögen erhöht,<br />
so dass die Mitverarbeitung kommunaler Grünabfälle möglich wurde.<br />
In Latschau wird eine behördlich genehmigte Deponie für die Zwischenlagerung<br />
des Schluffes aus den Becken Latschau betrieben.<br />
Derzeit wird an der Erarbeitung eines Feststoffbewirtschaftungskonzeptes<br />
gearbeitet.<br />
Eine Auflistung der derzeit eingesetzten Stoffe befindet sich im Anhang zu<br />
Punkt 3.1 ( siehe Stoffliste). Für diese Produkte liegen, soweit verfügbar,<br />
Sicherheitsdatenblätter nach 91/155/EG bzw. ÖN Z1008 und DIN 52900<br />
auf. Ziel ist die ständige Reduzierung der Produktvielfalt und der Produktmengen<br />
von umwelt- und gesundheitsschädlichen Stoffen<br />
Durch vermehrte Zusammenarbeit zwischen Illwerke und VKW versuchen<br />
wir innerhalb der Gruppe eine Standardisierung bei den diversen Betriebs-<br />
und Hilfsstoffen zu erreichen.<br />
Mit Ausnahme der Aufarbeitung von Grünmüll in Komposterde (Gras-<br />
und Strauchabfälle sowie Schluff), wird derzeit keine Möglichkeit gesehen,<br />
weitere Abfallfraktionen einer innerbetrieblichen Verwertung zuzuführen.<br />
22
ABKÜRZUNGSVERZEICHNIS<br />
IMPRESSUM<br />
EnBW Energie Baden-Würtemberg<br />
Illwerke Vorarlberger Illwerke AG<br />
kV Kilovolt: Bezeichnung für die elektrische Spannung von<br />
1.000 Volt<br />
kW Kilowatt: Bezeichnung für die Wirkleistung von 1.000<br />
Watt<br />
kWh Kilowattstunde: Bezeichnung für die Energie (Arbeit)<br />
von 1 kW mal 1 Stunde<br />
MAW Materialwirtschaft<br />
MW Megawatt: Bezeichnung für die Wirkleistung von<br />
1.000.000 Watt<br />
Nebenbetriebe Werkhof Rodund und Materialwirtschaft<br />
ROW I Rodundwerk I<br />
ROW II Rodundwerk II<br />
TIWAG Tiroler Wasserkraft AG<br />
VIW Vorarlberger Illwerke AG<br />
VKW Vorarlberger Kraftwerke AG<br />
WAW Walgauwerk<br />
WRO Werkhof Rodund<br />
Herausgeber: Vorarlberger Illwerke AG<br />
Gestaltung und Layout: Mag. Aurelia Spagolla<br />
Fotos: Thomas Girardelli<br />
Cover: Mag. Aurelia Spagolla<br />
Druck: Vorarlberger Illwerke AG<br />
© Vorarlberger Illwerke AG, 2007
Kontaktadresse und Ansprechpartner am Standort:<br />
Abfallbeauftragter Karlheinz Thaler Telefon 05556/701/8-6323<br />
Vorarlberger Illwerke AG<br />
Batloggstrasse 38<br />
A-6780 Schruns<br />
Abfallbeauftragterstellvertreter Oliver Dietrich Telefon 05556/701/8-3210<br />
Vorarlberger Illwerke AG<br />
A- 6773 Vandans<br />
Vorarlberger Illwerke AG<br />
Josef-Huter-Straße 35<br />
A-6900 Bregenz