24.11.2012 Aufrufe

Mehrdosisbehälter

Mehrdosisbehälter

Mehrdosisbehälter

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Risiko-Prävention<br />

in der<br />

Infusions-Therapie<br />

Vortragender: DGKP (HFK) Leo Karner / LK Krems<br />

RKI – Kategorien / Stellenwert<br />

• Empfehlungen Kat. IA und IB<br />

sind umzusetzen !!<br />

• Empfehlungen Kat. II<br />

sind nicht in allen Kliniken anwendbar, aber sinnvoll !!<br />

• Empfehlungen Kat. III<br />

noch nicht zu empfehlen / ungelöste Fragen !!<br />

• Empfehlungen Kat. IV<br />

Gesetze, Verwaltungsvorschriften !!<br />

erstellt von DGKP (HFK) Leo Karner<br />

LK Krems 1<br />

1


Risiko-Prävention in der Infusionstherapie<br />

• Partikel-Kontamination<br />

• Luft-Embolie<br />

• Arzneimittel-Inkompatibilitäten<br />

• Chemische Kontamination<br />

• Hygienerelevante Risiken<br />

• Rechtliche Risiken<br />

erstellt von DGKP (HFK) Leo Karner<br />

LK Krems 2


Partikel-Kontamination<br />

Ursachen / Gefahren<br />

• Partikel aus Glas / Kunststoff / Gummi / nicht gelöste<br />

Arzneistoffe (unsichtbar 2-50µm / sichtbar > 50µm)<br />

• > 50% der Infusionslösungen enthielten Glaspartikel in einer<br />

Größe von >130µm (Preston et al 2004)<br />

• Risiken: Beeinträchtigung der Mikrozirkulation<br />

Organschäden (bis zum ARDS)<br />

Phlebitis<br />

Prävention Partikel-Kontamination<br />

• Filterkanülen (Aufziehhilfen) (z.B. mit 5 µm Filter)<br />

• Infusionsbestecke mit Filter (15 µm laut ISO 8536-4)<br />

• Inline-Filter (Frühwarnsystem)<br />

1,2 µm = Fettfilter<br />

0,2 µm = Luft-/ Bakterien und Partikelfilter<br />

• „Fertig-Spritzen“ verwenden<br />

• Tipp:<br />

„Fett-Filter“ = hohe Sicherheit / wenig Einschränkungen!<br />

erstellt von DGKP (HFK) Leo Karner<br />

LK Krems 3


„In-line“-Filter<br />

• Aus infektionspräventiver Sicht keine Empfehlung zum<br />

routinemäßigen Einsatz von In-line-Filtern Kat.III<br />

• Bei Verwendung von In-line-Filtern müssen die üblichen<br />

Hygienemaßnahmen unverändert beibehalten werden Kat.IB<br />

„In-line“-Filter<br />

• ARGRU NÖ: Sofern die Liegedauer der Katheter<br />

voraussichtlich > 24 h ist, sind In-Line Filter von Vorteil:<br />

Zurückhalten von Partikeln, einer bakteriellen In-use-<br />

Kontamination oder von Endotoxinen; Senkung der<br />

Phlebitisrate bei periphervenösen Venenverweilkanülen<br />

(Phlebitiden sind meistens Folge einer Einschwemmung von<br />

Mikropartikeln oder einer mechanischen Irritation); Erkennung<br />

von Arzneimittelinkompatibilitäten durch Filterblockade;<br />

Kostenersparnis (bei 96 h Liegedauer im Vergleich zum<br />

Wechsel nach 72 h ohne Filter.<br />

erstellt von DGKP (HFK) Leo Karner<br />

LK Krems 4


„In-line“-Filter<br />

• Kontraindikationen: Verabreichung von Blut und<br />

Blutderivaten, Gerinnungsfaktoren, Eiweiß- und Fettlösungen,<br />

Immunglobulinen, großlumigen Mikrogelen, Amphotericin B,<br />

Ambisone, Katecholaminen, Notfallmedikamenten sowie<br />

Dosierungen < 5 mg/24h bzw. Konzentrationen < 5 µg/ml.<br />

Infusionstherapie<br />

• Die Infusionstherapie muss als eine der zahlreichen möglichen<br />

Quellen nosokomialer Infektionen angesehen werden.<br />

Klinische Studien haben gezeigt, dass Infusionslösungen,<br />

Infusionssysteme und Katheteransatzstücke im Alltag rasch<br />

mikrobiell kontaminiert werden.<br />

erstellt von DGKP (HFK) Leo Karner<br />

LK Krems 5


Zentrale Venenkatheter / ZVK<br />

• Zentrale Venenkatheter sind für mehr als 90% aller durch<br />

Gefäßzugänge verursachten Infektionen verantwortlich.<br />

60% der Infektionen<br />

erstellt von DGKP (HFK) Leo Karner<br />

LK Krems 6<br />

12 %<br />

Biopatch ®<br />

• Je nach Liegedauer und Kathetertyp kommt es bei<br />

ca. 5-26% der Katheter zur Lokalinfektion oder Sepsis<br />

• 60% Reduzierung der katheterassoziierten Infektionen der<br />

Blutbahn im Vergleich zur Standard Therapie<br />

• 44% Reduzierung der lokalen Infektionen im Vergleich zur<br />

Standard Therapie<br />

„Blaue Seite zeigt zum Himmel“<br />

12


Was passiert denn so alles<br />

• bei Injektionen<br />

• Punktionen<br />

• Medikamentenverwechslung<br />

Zubereitung von Infusionen / Medikamenten<br />

(im Stations-Alltag)<br />

• Perfusorspritzen, Antibiotika, Injektionen bzw. Infusionen<br />

dürfen aus rechtlichen und hygienischen Gründen<br />

nur unmittelbar vor Verabreichung (ca. 1 Stunde)<br />

vorbereitet d.h. aufgelöst bzw. aufgezogen werden.<br />

• Bei dieser Vorgabe geht es primär darum die rein<br />

organisatorisch bedingte Zeit vor Injektions-, bzw. Infusionsbeginn<br />

so kurz als möglich zu halten<br />

(laut Gerichtsurteil des BGH vom 3.11.1981)<br />

erstellt von DGKP (HFK) Leo Karner<br />

LK Krems 7


Zubereitung von Infusionen / Medikamenten unter<br />

Laminar-Air-Flow in der Apotheke<br />

Apotheke gibt das Ablaufdatum vor /<br />

Stundenfrist muss in der Regel nicht eingehalten werden<br />

Zubereitung von Infusionslösungen<br />

• Die Applikation der Infusion am Patienten erfolgt ohne<br />

Zwischenlagerung an anderer Stelle. Die Entlüftung und<br />

luftblasenfreie Befüllung des Infusionsschlauches<br />

einschließlich Tropfkammer mit dem Infusat geschieht erst<br />

unmittelbar vor der Applikation der Infusion.<br />

• ARGRU NÖ: Infusionsbestecke nach Gebrauchsanweisung<br />

füllen. Die Reihenfolge der angegebenen Schritte einhalten.<br />

Keine filterlose Kanüle zur Belüftung verwenden.<br />

erstellt von DGKP (HFK) Leo Karner<br />

LK Krems 8


Zubereitung von Infusionslösungen<br />

Anleitung Füllvorgang Infusionsbesteck<br />

erstellt von DGKP (HFK) Leo Karner<br />

LK Krems 9


Zubereitung von Infusionslösungen<br />

Zubereitung von Infusionslösungen<br />

Kontamination der Nadel Kontamination der Infusion<br />

erstellt von DGKP (HFK) Leo Karner<br />

LK Krems 10


Handhabung von Einweg-Spritzen<br />

• Spritze, Spritzenstempel und Spritzeninhalt können auch<br />

durch direkten Kontakt kontaminiert werden, wenn die<br />

Spritze mehrfach benutzt wird. Einmal-Spritzen (und Einmal-<br />

Nadeln) dürfen nur einmal aufgezogen, und bei einem<br />

Patienten, einer Entnahmestelle / Konnektionsstelle<br />

verwendet werden. Die Verwendung von Einmal-Spritzen bei<br />

mehreren Patienten bzw. die Mehrfach-Verwendung bei einer<br />

Person ist daher zu unterlassen.<br />

Medikamenten- bzw. Infusionszubereitung<br />

Kontaminationsmöglichkeiten:<br />

• Spritzen-Konus bei Diskonnektion<br />

• Spritzen-Kolben bei mehrfachem Aufziehen<br />

1. Spritze 2. Spritze<br />

Wichtig: Flächen-Desinfektion<br />

Hände-Desinfektion<br />

Ablauf:<br />

Auflösen und Aufziehen mit zwei Spritzen?<br />

oder<br />

Auflösen und Aufziehen mit einer Spritze?<br />

Jede Methode hat ihre Vor- und Nachteile!<br />

erstellt von DGKP (HFK) Leo Karner<br />

LK Krems 11


Sicherheitsprodukte<br />

EU-Richtlinie 2010/32/EU<br />

• Vermeidung von Verletzungen durch scharfe / spitze<br />

Instrumente im Krankenhaus- und Gesundheitssektor<br />

• Umsetzungsfrist endet am 11. Mai 2013<br />

• JEDES Sicherheitsprodukt ist besser<br />

als kein Sicherheitsprodukt !!<br />

www.nadelstichverletzung.at<br />

SAFETY FIRST! Österreich<br />

Nadelstichverletzungen stoppen<br />

SAFETY FIRST! Österreich<br />

Parkring 10 / Liebenberggasse 7<br />

1010 Wien<br />

Tel. 01 51633-3856<br />

E-Mail kontakt@nadelstichverletzung.at<br />

www.nadelstichverletzung.at<br />

erstellt von DGKP (HFK) Leo Karner<br />

LK Krems 12


1. Initiative SAFETY FIRST! Österreich<br />

2. Mitglieder<br />

3. Maßnahmen<br />

4. Kontakt<br />

5. Diskussion<br />

Initiative Maßnahmen Kontakt<br />

Diskussion<br />

1.1 Kurzvorstellung<br />

� Gründung: 19. September 2011 in Salzburg<br />

� Anlass: Dringlichkeit & Aktualität des Themas Nadelstichverletzungen<br />

� Anliegen: Vermeidung von Verletzungen durch spitze oder scharfe Instrument sowie<br />

daraus resultierender Infektionen<br />

� Initiative: langfristig & institutionell unabhängig<br />

Hauptziel: nachhaltiger Schutz der Mitarbeiter des österreichischen<br />

Gesundheits-, Pflege- & Sozialwesens vor Nadelstichverletzungen<br />

erstellt von DGKP (HFK) Leo Karner<br />

LK Krems 13


Initiative Maßnahmen Kontakt<br />

Diskussion<br />

1.2 Ziele & Aufgaben<br />

� Informations- & Aufklärungsarbeit zum Thema Nadelstichverletzungen<br />

� Bestmöglicher Schutz der im Gesundheitssektor Beschäftigten vor<br />

Nadelstichverletzungen<br />

� Erörtern der Qualitätskriterien Sicherer Instrumente mit anderen betroffenen<br />

Institutionen, Entscheidern & Berufsgruppen<br />

� Begleiten der Mitarbeiter des Gesundheitswesens bei der Anwendung Sicherer<br />

Instrumente & Verfahren (z.B. durch intensive Schulungen)<br />

� Abstimmen mit dem Bundesministerium für Arbeit, Soziales & Konsumentenschutz<br />

zur Formulierung der Nadelstichverordnung (NastV)<br />

� Unterstützen der fristgerechten Umsetzung der EU-Richtlinie 2010/32/EU bis zum<br />

11. Mai 2013<br />

Initiative Maßnahmen Kontakt<br />

Diskussion<br />

1.3 Mitglieder<br />

� Leopold Karner, Hygienefachkraft am Landesklinikum Krems<br />

� Dr. Stephan Konzett, Arbeitsmediziner am Landeskrankenhaus Feldkirch<br />

� Dr. Brigitte Duschek, Betriebsärztin am AMZ-Mödling<br />

erstellt von DGKP (HFK) Leo Karner<br />

LK Krems 14


Initiative Maßnahmen Kontakt<br />

Diskussion<br />

2.1 Bisherige Maßnahmen<br />

� Erarbeiten von Positionen zum<br />

Begutachtungsentwurf der<br />

Nadelstichverordnung (NastV)<br />

� Versand der Positionen an das<br />

Bundesministerium für Arbeit, Soziales &<br />

Konsumentenschutz<br />

� Informieren der Medien über die Gründung von<br />

SAFETY FIRST! Österreich und zum Launch<br />

der Website www.nadelstichverletzung.at<br />

� Ansprache potenzieller Kooperationspartner<br />

Initiative Maßnahmen Kontakt<br />

Diskussion<br />

3.2 Maßnahmenausblick<br />

Weitere Schritte für 2012<br />

� Gespräch mit dem Bundesministerium für Arbeit, Soziales &<br />

Konsumentenschutz zur Formulierung der Nadelstichverordnung (NastV)<br />

� Ermitteln des Bedarfs für Kooperationen (Umstellungsphase, Schulungen etc.)<br />

� Option: Entwickeln einer Checkliste für Krankenanstalten für die<br />

Umstellungsphase von konventionellen auf Sichere Instrumente & Verfahren<br />

erstellt von DGKP (HFK) Leo Karner<br />

LK Krems 15


Passiver Sicherheitsmechanismus<br />

Sicherheitsprodukte<br />

Mini-Plasco<br />

erstellt von DGKP (HFK) Leo Karner<br />

LK Krems 16


Mini Plasco<br />

Omniflush Fertig-Spritze<br />

Aufziehen mit Spritze und Nadel: viele Kontaminationsmöglichkeiten<br />

Fertigspritze: weniger Zeitaufwand, weniger Kontaminationsmöglichkeiten<br />

erstellt von DGKP (HFK) Leo Karner<br />

LK Krems 17


Anhängen von Infusionslösungen<br />

(Gefahr der Luft-Embolie)<br />

erstellt von DGKP (HFK) Leo Karner<br />

LK Krems 18


SafeSet - Handhabung<br />

SafeSet - Handhabung<br />

erstellt von DGKP (HFK) Leo Karner<br />

LK Krems 19


SafeSet - Handhabung<br />

SafeSet - Handhabung<br />

erstellt von DGKP (HFK) Leo Karner<br />

LK Krems 20


Verabreichung von Infusionslösungen<br />

• Reine Lipidlösungen sollen innerhalb von 12 h infundiert<br />

werden Kat.IB<br />

• TPN-Lösungen sollen < 24 h infundiert werden Kat.IB<br />

• Bei Mischungen aus Lipiden, Kohlenhydraten, Aminosäuren,<br />

Spurenelementen und Vitaminen lässt sich das<br />

Kontaminationsrisiko im Vergleich zu reinen Lipidlösungen<br />

senken. Unabhängig davon sind für jedes Medikament die<br />

Herstellerangaben zur max. Laufzeit zu beachten.<br />

• Keine Wiederbefüllung von Perfusorspritzen Kat.IB<br />

ARGRU NÖ: Gilt auch für alle anderen “Einmalspritzen”.<br />

Hände-Desinfektion<br />

vor jeder Medikamenten- bzw. Infusionszubereitung<br />

erstellt von DGKP (HFK) Leo Karner<br />

LK Krems 21


Wechsel von Infusionssystemen<br />

• Infusionssysteme für reine Lipidlösungen sollen nach jeder<br />

Lipidinfusion, spätestens nach 24 h, gewechselt werden<br />

Kat.IB<br />

• Infusionssysteme aller anderen Lösungen sollen spätestens alle<br />

72 h gewechselt werden Kat.IB<br />

• Zuleitungsschläuche, die für die Gabe von Kurzinfusionen<br />

benutzt werden, sind nach Abschluss der Kurzinfusion bzw.<br />

nach 24h zu verwerfen. Für mehrere direkt hintereinander<br />

geschaltete Kurzinfusionen wird bei gegebener<br />

Medikamenten-kompatibilität meist der gleiche<br />

Zuleitungsschlauch verwendet. Wissenschaftliche<br />

Untersuchungen hierzu existieren nicht.<br />

Wechsel von Infusionssystemen<br />

• ARGRU NÖ: Sofern die chemische Medikamentenstabilität<br />

gegeben ist und die Fachinformation des jeweiligen<br />

Medikamentes keine anders lautenden Hinweise enthält, ist für<br />

Perfusorspritzen eine Laufzeit von bis zu 72 h zulässig.<br />

erstellt von DGKP (HFK) Leo Karner<br />

LK Krems 22


Wechsel von Transfusions-Systemen<br />

• Blut und Blutprodukte müssen über Infusionssysteme mit<br />

genormtem Standardfilter (DIN 58360 (Porengröße 170–230<br />

µm) verabreicht werden, die nicht länger als 6 h verwendet<br />

werden dürfen. Der Gebrauch eines Transfusionssystems für<br />

mehrere Blutkomponenten derselben Art ist innerhalb von 6 h<br />

zulässig Kat.IV = Gesetz<br />

ARGRU NÖ: Gesetz gilt in Deutschland, eine Umsetzung ist<br />

aber auch in Österreich empfehlenswert. Ein gesonderter<br />

Gefäßzugang wird empfohlen, der Vorteil ist aber nicht belegt;<br />

die gleichzeitige Infusion von blutinkompatiblen Flüssigkeiten<br />

ist selbstverständlich unzulässig.<br />

Konnektion / Diskonnektion von<br />

Infusionssystemen<br />

• Diskonnektionen sind auf ein absolutes Minimum zu<br />

beschränken Kat.IB<br />

• Vor Konnektion / Diskonnektion eines Infusionssystems ist<br />

eine hygienische Händedesinfektion durchzuführen Kat.IB<br />

• Keine Aussage zur Desinfektion von Katheteransatzstücken<br />

od. Dreiwegehähnen vor der Dis- bzw. Rekonnektion Kat.III<br />

NEU: laut CDC Desinfektion Ansatzstücke = Kat. IB<br />

ARGRU NÖ: Die Desinfektion von Katheteransatzstücken<br />

bzw. Dreiweghähnen vor der Dis- bzw. Rekonnektion<br />

reduziert deren mikrobielle Kontamination und ist daher als<br />

sinnvolle prophylaktische Maßnahme zu betrachten.<br />

Mögliche Inkompatibilitäten zwischen Desinfektionsmittel<br />

und Kathetermaterial sind mit dem Hersteller abzuklären.<br />

erstellt von DGKP (HFK) Leo Karner<br />

LK Krems 23


Der perfekte Pfleger<br />

nadellose Ventilmembran-Konnektoren<br />

erstellt von DGKP (HFK) Leo Karner<br />

LK Krems 24


nadellose Ventilmembran-Konnektoren<br />

• Indikation ? / welche Patienten profitieren davon ?<br />

• Infektionspräventiver Stellenwert derzeit unklar ! Kat. III<br />

• Technisch verbesserungswürdig (z.B. Druck, negatives Placement)<br />

• Verlagerung der möglichen Fehlerquellen<br />

(falsches Sicherheitsdenken, siehe Infusionsfilter)<br />

• Einhalten der Desinfektionszeit !!<br />

• Daten zu Standzeiten !?<br />

• Biofilm im Konnektor !?<br />

• > pos. Blutkulturen<br />

nadellose Ventilmembran-Konnektoren<br />

• Is there evidence for recommending needleless closes catheter<br />

access systems in guidlines? A systematic review of<br />

randomized controlled trials<br />

J Hosp Infect. 2006 Apr;62(4):406-13. Epub 2006 Jan 31<br />

• Recherche über Medline, Cochrane Library und Embase<br />

ab Mai 2005<br />

• Fünf randomisierte Studien wurden ausgewertet<br />

• Trend zu Gunsten der nadellosen Konnektoren erkennbar<br />

• Conclusio: However, there is insufficient evidence at this stage<br />

to recommend the needleless closed vascular devices.<br />

erstellt von DGKP (HFK) Leo Karner<br />

LK Krems 25


nadellose Ventilmembran-Konnektoren<br />

• Protocol for Detection of Biofilms on Needless Connectors<br />

Attached to Central Venous Catheters<br />

Journal of Clinical Microbiology, Feb. 2001,p. 750-753<br />

• Vermehrt pos. Blutkulturen in einem Knochenmark-<br />

Transplantations-Zentrum. Einsatz von nadellosen<br />

Konnektoren im gleichen Zeitraum.<br />

• Von 24 Konnektoren waren 15 (63%) innen kontaminiert<br />

• 6 von 24 Konnektoren mit Staph. Epidermidis<br />

• 3 Konnektoren mit mehr als 1000 KBE<br />

nadellose Ventilmembran-Konnektoren<br />

• Disinfection of needleless catheter connectors and access ports<br />

with alcohol may not prevent microbial entry: the promise of a<br />

novel antiseptic-barrier cap<br />

Infect Control Hosp Epidemiol. 2006 Jan; 27(1):23-27<br />

• 105 Konnektoren von 3 verschiedenen Herstellern<br />

• Kontamination mit 10 5 Enterococcus faecalis<br />

erstellt von DGKP (HFK) Leo Karner<br />

LK Krems 26


antiseptic barrier cap<br />

Schematic of the antiseptic-barrier cap studied, including the injektion port<br />

and cover. It can be seen that when the cap is affixed to the membranous<br />

surface of the needleless connector of injection port, the spike ruptures the<br />

antiseptic-filled capsula, and the capsule sponge becomes saturated with<br />

chlorhexidine and maintains continuous contact with the entire<br />

membranous surface<br />

nadellose Ventilmembran-Konnektoren<br />

negatives Placement<br />

erstellt von DGKP (HFK) Leo Karner<br />

LK Krems 27


nadellose Ventilmembran-Konnektoren<br />

retrograde Druckerhöhung<br />

nadellose Ventilmembran-Konnektoren<br />

sichere Desinfektion möglich ?<br />

Hält JEDER die EWZ von mind. 15 sec. ein ??<br />

erstellt von DGKP (HFK) Leo Karner<br />

LK Krems 28


Konnektion / Diskonnektion von<br />

Infusionssystemen<br />

• Nach jeder Diskonnektion muss ein neuer, steriler<br />

Verschlussstopfen verwendet werden Kat.IB<br />

• Die Indikation und der infektionspräventive Effekt neu<br />

entwickelter Konnektionsstücke können derzeit noch nicht<br />

beurteilt werden Kat.III<br />

Die (fast) perfekte Krankenschwester<br />

Schmuck !<br />

erstellt von DGKP (HFK) Leo Karner<br />

LK Krems 29


Kompatibilität ??<br />

• PVC-frei ? DEHP-frei?<br />

Für manche Zytostatika erforderlich. Laut BM sollte für<br />

Frühgeburten und Neugeborene nur PVC-freies Infusions-<br />

Zubehör verwendet werden.<br />

Adsorption von Medikamenten z.B. Nitroglycerin<br />

• Inkompatibilität mit Medikamenten<br />

z.B. Lipide, Propofol, Anästhetika, Narkoleptika, Zytostatika,<br />

Immunsuppressiva, Antibiotika,<br />

alkoholische Desinfektionsmittel<br />

• Spannungsrisse im Ansatzbereich<br />

Undichtigkeit, Luftembolie, Blutaustritt,<br />

Diskonnektion erschwert bis unmöglich<br />

Spezieller<br />

Stift<br />

Kompatibilität ??<br />

steril<br />

DEHP-frei<br />

Drehbarer Konnektor<br />

erstellt von DGKP (HFK) Leo Karner<br />

LK Krems 30<br />

PVC<br />

3-Weg-Hahn mit<br />

Einrastfunktion


<strong>Mehrdosisbehälter</strong> ??<br />

<strong>Mehrdosisbehälter</strong><br />

• In Injektions- oder Infusionsflaschen konfektionierte<br />

Parenteralia, die keine antimikrobiellen Zusätze<br />

enthalten, stellen entsprechend der Europäischen<br />

Pharmakopoe keine Mehrdosisbehältnisse dar.<br />

• <strong>Mehrdosisbehälter</strong> = Durchstichfläschchen<br />

z.B. Heparin-/ Insulin-/ Xylocain-/ Adrenalin-/ Dstfl.<br />

(verdünnte Lösungen sind jedoch innerhalb einer Stunde anzuhängen bzw.<br />

zu verbrauchen)<br />

erstellt von DGKP (HFK) Leo Karner<br />

LK Krems 31


<strong>Mehrdosisbehälter</strong><br />

• ARGRU NÖ: Die Übertragung und Ausbreitung von<br />

Infektionskrankheiten bei der Verwendung von<br />

<strong>Mehrdosisbehälter</strong>n ist wiederholt beschrieben worden. Laut<br />

Information der NÖ Sanitätsdirektion (GS1-S-720/12-03) ist<br />

es demnach nicht gestattet, in Injektions- oder<br />

Infusionsflaschen konfektionierte Parenteralia ohne<br />

Konservierungsmittel zur mehrmaligen Entnahme (z.B. zum<br />

Durchspülen von i.v. Kathetern) zu verwenden, da es sich laut<br />

Hersteller (siehe Austria Kodex oder Vidal) definitionsgemäß<br />

um eine Lösung ohne Konservierungsmittel zur einmaligen<br />

Entnahme handelt.<br />

<strong>Mehrdosisbehälter</strong><br />

• Eindosisbehälter sollten bevorzugt vor <strong>Mehrdosisbehälter</strong>n<br />

verwendet werden Kat.IB<br />

• Vor Punktion muss die Membran des <strong>Mehrdosisbehälter</strong>s<br />

unter Beachtung der vorgeschriebenen Einwirkzeit des<br />

alkoholischen Desinfektionsmittels desinfiziert werden Kat.IB<br />

• Bei jeder Punktion des <strong>Mehrdosisbehälter</strong>s müssen Spritze und<br />

Kanüle gewechselt werden Kat.IB<br />

Die Einhaltung streng aseptischer Techniken ist bei der<br />

Benutzung von <strong>Mehrdosisbehälter</strong>n unabdingbar.<br />

erstellt von DGKP (HFK) Leo Karner<br />

LK Krems 32


<strong>Mehrdosisbehälter</strong><br />

• Alternativ können Mehrfachentnahmekanülen mit Luftfilter u.<br />

Kontaminationsschutzhülle verwendet werden Kat.IB<br />

• Auf angebrochenen <strong>Mehrdosisbehälter</strong>n müssen Datum und<br />

Uhrzeit des Erstanbruchs notiert werden Kat.IB<br />

• Bezüglich der Verwendungszeiten und Lagerungsbedingungen<br />

angebrochener Mehrdosisbehältnisse sind die Hersteller-<br />

Angaben zu beachten Kat.IV = Gesetz<br />

„<strong>Mehrdosisbehälter</strong>“ im Vergleich<br />

erstellt von DGKP (HFK) Leo Karner<br />

LK Krems 33


<strong>Mehrdosisbehälter</strong><br />

• Alle Restmengen von nicht zur Mehrfachentnahme<br />

vorgesehenen Behältnissen sind daher zu verwerfen,<br />

unabhängig davon, ob es sich um Injektions-,<br />

Durchstichflaschen oder Ampullen handelt. Auch die<br />

Verwendung von Entnahmefilter oder die zwischenzeitliche<br />

Lagerung im Kühlschrank ändert nichts an dieser Tatsache.<br />

• Keinesfalls dürfen Restmengen von nicht zur<br />

Mehrfachentnahme geeigneten Behältnissen für den nächsten<br />

Patienten weiterverwendet werden.<br />

• Mit steriler Nadel oder Stopfen verschlossene Spritzen können<br />

innerhalb kurzer Zeit für den selben Patienten verwendet<br />

werden (z.B: fraktionierte Gabe von Medikamenten).<br />

<strong>Mehrdosisbehälter</strong><br />

• Die Weiterverwendung (oder Wiederbefüllung) von<br />

Perfusorspritzen an einem weiteren Patienten, kann beim<br />

derzeitigen Stand des Wissens, auch unter Verwendung eines<br />

Rückschlagventils, nicht empfohlen werden.<br />

Ausnahme: Spezial-Pumpe + Spezial-Set für Kontrastmittel (z.B. Angio)<br />

• Perfusorspritzen, Antibiotika, Injektionen bzw. Infusionen<br />

dürfen aus juristischen (und hygienischen Gründen)<br />

max. 1 Stunde vor Verabreichung vorbereitet d.h. aufgelöst<br />

bzw. aufgezogen werden<br />

erstellt von DGKP (HFK) Leo Karner<br />

LK Krems 34


Beispiel Notfall-Medikamente<br />

• Verantwortung für die Verabreichung liegt beim Anwender.<br />

• Keine Alternative (z.B. Fertigspritze)<br />

• Einsatz bis maximal 12 (24) Stunden nach Zubereitung,<br />

wenn folgende Bedingungen erfüllt sind:<br />

Zubereitung erfolgte unter aseptischen Bedingungen (in Laminar airflow).<br />

Notfallspritze ist mit sterilem Stopfen verschlossen.<br />

Notfallspritzen sind mit Datum und Uhrzeit der Zubereitung versehen.<br />

Lagerung erfolgt durchgehend im Medikamentenkühlschrank.<br />

Stabilität des zubereiteten Medikamentes ist für diese Zeit sichergestellt.<br />

Prinzipiell sind alle auf Station zubereiteten Medikamente oder Infusionslösungen<br />

„unmittelbar“ nach der Herstellung, unabhängig von ihrer Aufbewahrung<br />

(Raumtemperatur oder Kühlschrank) zu verabreichen! Angebrochene Einzeldosisbehältnisse<br />

müssen nach der Zubereitung verworfen werden.<br />

Gemäß einem Urteil des BGH vom 03.11.1981 – V/ZR 119/80 wurde „unmittelbar“ folgendermaßen<br />

ausgelegt: „Sachverständig beraten stellt das Berufungsgericht fest, eine Infusionslösung dürfe…..<br />

äußerstenfalls eine knappe Stunde vor der Applikation angesetzt werden.“<br />

erstellt von DGKP (HFK) Leo Karner<br />

LK Krems 35


erstellt von DGKP (HFK) Leo Karner<br />

LK Krems 36


Risiko-Verteilung (knapp vorbei ist auch daneben)<br />

30% • Medizinische Ursachen<br />

70%<br />

• Organisationsfehler<br />

• Auf einen „Katastrophenfall“<br />

• kommen 29 Beinahe-Unfälle<br />

• und 300 unerwünschte Ereignisse<br />

erstellt von DGKP (HFK) Leo Karner<br />

LK Krems 37


• Vortragender: DGKP Leo Karner<br />

Hygienefachkraft<br />

• Landesklinikum Krems<br />

Mitterweg 10<br />

3500 Krems an der Donau<br />

• Tel.: 02732 9004 Klappe 4809<br />

Fax: 02732 9004 5813<br />

• Mail: leopold.karner@krems.lknoe.at<br />

• ( Auf Wunsch Zusendung der Empfehlung<br />

„Prävention Gefäß-Katheter assoziierter Infektionen“<br />

der Arbeitsgruppe KH-Hygiene NÖ per Mail )<br />

erstellt von DGKP (HFK) Leo Karner<br />

LK Krems 38

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!