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Diakonie stellte sich vor - Kirchen im Kreis Böblingen

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8 Ehninger Abendgespräche „Im Brennpunkt“Die Ehninger Abendgespräche „Im Brennpunkt“ gehören inzwischen schon zum festen Programmunserer <strong>Kirchen</strong>gemeinde. Zwe<strong>im</strong>al <strong>im</strong> Jahr diskutieren Fachleute und prominente Gäste<strong>im</strong> evangelischen Gemeindehaus über ein aktuelles und interessantes Thema, das eine gesellschaftspolitische,soziale oder religiöse Bedeutung hat.Die Würde des Menschen ist unantastbar, außer …Der letzte Brennpunkt <strong>im</strong> April beschäftigte<strong>sich</strong> mit der Menschenwürde. „Die Würdedes Menschen ist unantastbar, außer er istarm, krank, alt, arbeitslos...“ diese EinschränkungendesTitels waren Themaan diesem Abend.Schon durch dasAnfangszitat „DieMissachtung derMenschenrechte isteine Kriegserklärungan alleMenschen“ machteModerator PeterRuf klar, wievielBrisanz und Diskussionin diesemThema steckt.ten, ebenso wie die Umwelt zu bewahren. DesWeiteren kritisierte der 62-jährige <strong>Diakonie</strong>chefdie zunehmende gesellschaftliche Gleichgültigkeitgegenüber benachteiligten Gruppen:hoch <strong>im</strong> Kurs. Auch seien Jobs, die mitGeld zu tun hätten, höher dotiert, als Berufe<strong>im</strong> sozialen Bereich, wie beispielsweise <strong>im</strong>pflegerischen oder pädagogischen Bereich.Unerträglich empfindet Kuhn-Luz auch dieTatsache, dass 1,3 Millionen Menschen inDeutschland zwar einer Beschäftigung nachgehenwürden, aber trotzdem auf ArbeitslosengeldII angewiesen seien.Podiumsdiskussionvon rechts:Helmut Beck,Oberkirchenrat undVorstands<strong>vor</strong>sitzender desDiakonischen WerksWürttembergHans-Dieter Müller,Leiter des neuen Pflegehe<strong>im</strong>s„Haus Magdalena“Esther Kuhn-Luz,Wirtschafts- und Sozialpfarrerinan der evangelischenAkademie Bad BollModerator Peter Ruf9höhung <strong>im</strong> öffentlichen Dienst äußern würde,musste Müller allerdings offen lassen.Einig waren <strong>sich</strong> die Diskussionsteilnehmerdarin, dass die Wahrung der Menschenwürdeoft schon <strong>im</strong> Alltag anfange. Und so formulierteModerator Peter Ruf den Schlusssatz:„Die Würde des Menschen ist unantastbar,wenn wir es wirklich wollen!“Ähnlich deutlicheWorte fand Hauptreferent Helmut Beck, evangelischerOberkirchenrat und Vorstands<strong>vor</strong>sitzenderdes Diakonischen Werks Württemberg:„Sämtliche einklagbaren Grundrechte, wieMeinungsfreiheit, Religionsfreiheit und vielemehr entstehen erst aus dem Grundgedankender menschlichen Würde und ihrem Anspruchauf Achtung.“ Auch in der Bibel ginge es vielum die menschliche Würde. Das Wort kämezwar in der Form nicht <strong>vor</strong>, wohl aber derInhalt. Dadurch, dass der Mensch nach demEbenbild Gottes geschaffen sei, bestehe zwischenGott und Mensch ein besonderes Verhältnis.Daraus wäre aber auch eine klareVerantwortung für die Mitmenschen abzulei-„Als Christen sind wir zum Einstehen für dieMenschenwürde herausgefordert.“Weitere Gesprächspartnerin war die ehemaligeEhninger Pfarrerin Esther Kuhn-Luz, jetztWirtschafts- und Sozialpfarrerin an der evangelischenAkademie Bad Boll. Für sie heißtmenschliche Würde auch „dass jeder Menschso materiell abge<strong>sich</strong>ert ist, dass er amgesellschaftlichen Leben teilnehmen kann“.Außerdem habe jeder Mensch das Recht aufAnerkennung und Wertschätzung seiner Arbeit.Als schwierig empfindet die 50-jährige, dassin erster Linie bezahlte Arbeit anerkanntwürde. Erziehungs-, pflegerische, politischeund ehrenamtliche Arbeit sei nicht besondersDritter <strong>im</strong> Gespräch war Hans-Dieter Müller,der Leiter des neuen Pflegehe<strong>im</strong>s „Haus Magdalena“.Der 56-jährige Betriebswirt <strong>stellte</strong>klar, dass er es für wichtig halte, gegenüberjedem Mitarbeiter, wie auch Insassen des Pflegehe<strong>im</strong>sWertschätzung zu zeigen: „Die Wertschätzung,die man <strong>sich</strong> selber wünscht, sollteman auch gegenüber Anderen, also auch Mitarbeiternund He<strong>im</strong>bewohnern formulieren.“Dies gehört für Müller ebenso zur Wahrungder menschlichen Würde, wie auch die Tatsache,dass jeder He<strong>im</strong>bewohner einen eigenenSchlüssel hat. Ob <strong>sich</strong> die Wertschätzunggegenüber den Mitarbeitern auch in Form einerLohnerhöhung in Anlehnung an die Tarifer-Die (Ohn-)Macht GottesBe<strong>im</strong> nächsten Ehninger Abendgespräch am7. November geht es um das Wirken Gottesin der Welt. Welche Macht hat Gott eigentlich?Zeigen nicht Leid, Kriege und Gewalt inder Welt, dass Gott eigentlich ohnmächtig istgegenüber all dem Geschehen? Hauptreferentist an diesem Abend der Tübinger TheologeProf. Dr. Eberhard Jüngel. Er wird mit demPhilosophen Dr. Berward Gesang und demehemaligen Baptistenpastor Hans-Jürgen Pfaffdarüber diskutieren, ob und wie Gottes Wirkenin der Welt zu spüren ist.Carsten Beneke / Rainer ScheufeleFotos: Rainer Scheufele

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