Die Canon EOS 650D (links) trägt deutlich dickerauf als die Canon EOS M (rechts). Der Verzichtauf Spiegelkasten, Sucher und Blitz macht esmöglich.ganz ausgereift; zwar funktionierteer im Test zuverlässig, aber enttäuschendlangsam: So brauchte die EOSM um die 1,0 s, die 650D sogar 1,67 szum Fokussieren und Auslösen. Nichtsfür Aufnahmen, bei denen es schnellgehen muss – andere Hersteller wieOlympus haben den Autofokus perAufnahmesensor dagegen wesentlichbesser im Griff und manche PEN stelltschneller scharf als viele SLRs. FürVideos scheint das gemächliche Tempoder EOS M dagegen ausreichend– so zieht sie anders als die 650D dieSchärfe nun sanft, unauffällig undtreffsicher nach. Abgesehen davonist die Videofunktion beider Kamerasebenbürtig, insbesondere die Bildqualitätbei Full-HD-Auflösung: Die Filmewirken natürlich und harmonisch,weisen aber teils Farbfehler an feinenStrukturen auf. Manuelle Einstelloptionenwie die von Blende und Belichtungszeitbleiben aktiv.BedienungCanon schafft mit der Touchscreen-Funktionalität nebst den üblichenTasten, Schaltern und Drehrädern einesinnvoll umgesetzte zweite Bedienebene,mit der sich in vielen SituationenZeit sparen lässt. Durch Berührendes Monitors kann man etwa imHaupt- und Quick-Menü tätig werden,den AF-Punkt platzieren und bei aktiviertem„Touch-Ausl“ auch gleichzeitigauslösen. Die Benutzeroberflächeist leicht und intuitiv zu erfassen, dasMenü mit 11 Karteireitern und jeweilsmaximal 7 Einträgen pro Seite umfangreich,aber gut strukturiert. Bishierhin unterscheiden sich EOS Mund 650D kaum. Bei den klassischenBedienelementen bietet die Großedagegen wesentlich mehr Möglichkeiten,insbesondere mehr Direktzugriffeüber Funktionstasten wie etwa die zurISO- und WB-Einstellung. Während die650D auch ein großes Moduswahlradvorweisen kann, das unter anderemalle entscheidenden (teil-)manuellenBelichtungsprogramme anbietet, gibtes an der EOS M nur eine abgespeckteVariante mit drei Optionen: Foto-,Video- und Automatikmodus, dazu einTouch-Menü zur manuellen BlendenundVerschlusszeitwahl.BildqualitätCanon stimmt die Bilder von EOSM und 650D ähnlich ab. Sie hebenbeide bei geringen Empfindlichkeitenden Kontrast deutlich an, was dieAufnahmen ausnehmend scharf undknackig, aber auch hart aussehenlässt und daher auf die Punkte drückt– trotz starker Dead-Leaves-Werte(bis 1324 LP/BH). Außerdem holt dieEOS M aus dem 18-Megapixel-Sensoreine noch etwas höhere und über dengesamten gemessenen ISO-Bereichvergleichsweise konstante Grenzauflösungheraus (bis 1627 LP/BH).Andererseits nimmt sie etwas stärkereTexturverluste in Kauf (0,9 bis 2,7Kurtosis gegenüber 0,8 bis 2,4 Kurtosisbei ISO 100 bis 6400). PraktischGleichstand herrscht beim Rauschenmit VN-Werten zwischen 0,6 bis2,4/2,6 und bei der Dynamik mit 7,0bis 9,3 Blenden im Bereich von ISO100 bis ISO 6400. Unter dem Strichsind beide zwar nicht gleich, aberdoch sehr ähnlich abgestimmt.FazitMit der EOS M zeigt Canon, dasssich SLR-Bildqualität problemlos miteinem Kompaktgehäuse realisierenlässt. Beide Model le liefern sehrähnliche Bilder, was angesichts desgleichen Sensors und der auch sonstengen Verwandtschaft nicht erstaunt.In der Gesamtwertung zieht aber die650D an der EOS M vorbei, da derM-Autofokus deutlich zu langsam arbeitet.Zudem fehlen ein eingebauterBlitz und ein Sucheranschluss.31
test&technik VergleichstestNikon1 V2vs.D7000Das Nikon-1-System konnte sich seitseinem Start im letzten Jahr schnellund erfolgreich etablieren, allerdingsweniger als Alternative zu SLR-Kameras,sondern für Aufsteiger aus demKompaktkamera segment. Im Gegensatzzu Spiegellosen wie CanonsEOS M und Spiegelreflexkameras wieNikons D7000 nutzen die 1er-Modellenämlich keine APS-C-Sensoren mit23,6 x 15,6 mm, sondern die kleinerenCX-Sensoren mit nur 13,2 x 8,8 mm.Die neue 1 V2 bringt auf dieser Fläche14 Megapixel unter, was gegenüberdem etwa dreimal so großen 16-MP-CMOS der D7000 zu einer höherenPackdichte und niedrigeren förderlichenBlende führt (f4,8). Abblendenist daher nur in engen Grenzen möglich,bevor die Beugung die Auflösungreduziert. Preislich liegen 1 V2 undD7000 auf ähnlichem Niveau. Die 1 V2bekommt man mit dem Kit-Objektiv10–30 mm, die D7000 mit Standardzoom18–105 mm. Momentan umfasstdas Nikon-1-System sechs Objektive,zwei Festbrennweiten mit 10 bzw.18,5 mm (27/49,9 mm KB-äquivalent)und vier Zooms mit bis zu 110 mm(297 mm KB-äquivalent). In diesemJahr will Nikon ein lichtstarkes 32 mm,ein Ultraweitwinkelzoom 6,7–13 mmund ein weiteres 10–100 mm nachschieben.Über den BajonettadapterFT1 lassen sich an der V2 auch AF-SundAF-I-Nikkore einsetzen – inklusiveAuto fokusunterstützung.Gehäuse aus Kunststoffund MagnesiumAnders als die Vorgängerin 1 V1 unddie Canon EOS M hat das teils ausMagnesium legierung gefertigte V2-Gehäuse einen großen Handgriff mitgummierter Oberfläche und fügt sichkomfortabel in die rechte Hand ein. DieVerarbeitung wirkt solide, das Designklar, handlich, kompakt. Der Kunststoff-Magnesium-Bodyder D7000 hatdagegen Masse, ohne einen klobigenEindruck zu erwecken, und Dichtungenzum Schutz vor Spritzwasser undStaub. Mit ihrem Schlitzverschlussermöglicht die D7000 kurze Belichtungszeitenvon 1/8000 s. Die V2stellt zwei Verschluss-Varianten zurWahl, eine mechanische für 1/4000bis 30 s und eine elektronische fürbis zu 1/16 000 s. Der elektronischeVerschluss ist allerdings nur dann zuempfehlen, wenn man die extrem kurzenBelichtungszeiten braucht oderlautlos fotografieren will; denn mit ihm32