PolisVision - NH Projektstadt
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Soziale Durchmischung<br />
statt Reichengettos<br />
Die Innenstädte sind wieder beliebt. Auch die Gutverdienenden,<br />
Familien und Senioren zieht es wieder dorthin, wo urbanes Leben<br />
herrscht. Kurze Wege zu Einkauf, Arbeit und Freizeit sind gefragt.<br />
Bei vielen ist nicht mehr das Einfamilienhaus im Grünen das Ideal,<br />
sondern die Stadtwohnung, gerne mit idyllischem Hinterhof,<br />
noch lieber mit mediterran angehauchter Dachterrasse.<br />
So werden in den Innenstädten immer mehr Mehrfamilienhäuser<br />
von Gründerzeit bis sechziger Jahre saniert. Oft aufwendig, die<br />
Preise unterscheiden sich kaum von Neubauwohnungen. So positiv<br />
dies auch ist, birgt es doch eine gewaltige Gefahr: Finanziell<br />
Schwache, oft ältere Menschen oder Ausländerfamilien, werden<br />
verdrängt. Mit jedem sanierten Haus sinkt deren Chance, an der<br />
neuen Urbanität teilhaben zu können.<br />
C Die Bürstadter Innenstadt soll an Attraktivität gewinnen,<br />
Bürger und Besucher zum Bummeln und Verweilen<br />
einladen.<br />
einen interkommunalen Pilotstandort. Somit<br />
ist sie der mit Abstand aktivste Dienstleister<br />
im Rahmen dieses Förderprogramms.<br />
Sie betreut unter anderem die Altstadt von<br />
Grebenstein, die Innenstadt von Hanau<br />
und – im Rahmen einer interkommunalen<br />
Kooperation – den Ortsteil Hammelbach<br />
und den Wald-Michelbacher Ortskern. Im<br />
Auftrag der Stadt Frankfurt am Main erstellen<br />
die Berater ein Konzept für das Fördergebiet<br />
im Stadtteil Alt-Fechenheim. Ferner<br />
begleiten sie die hessischen Kommunen<br />
Hattersheim, Bürstadt, Heppenheim sowie<br />
das rheinland-pfälzische Neuwied. Alle<br />
vier sind vom Strukturwandel betroffen –<br />
trotz unterschiedlichster Zentren und<br />
Problem lagen.<br />
Heller – attraktiver – energiesparender –<br />
umweltgerechter<br />
Hattersheim am Main wird mit Unter-<br />
stützung von „Aktive Kernbereiche“ seiner<br />
Innenstadt zu neuem Glanz verhelfen. Das<br />
von der <strong>NH</strong> ProjektStadt erstellte ‚Integ-<br />
rierte Handlungskonzept’ bezieht Ideen von<br />
Bewohnern, Hauseigentümern und Einzel- Einzelhändlern<br />
mit ein. Ein gut besuchter Work-<br />
shop ergab: Alle sehen die Umgestaltung des<br />
öffentlichen Raums, intensivere Zusammenarbeit<br />
der Einzelhändler und eine neue Licht-<br />
planung als dringend notwendig an. Gerade<br />
in den Abendstunden trüber Wintermonate<br />
zeigt sich die City unzureichend beleuchtet.<br />
Zweite Maßnahme: ein neues Quartiers- Quartiers-<br />
büro. Zunächst stehen 425.000 Euro zur<br />
Verfügung – 226.000 Euro aus dem Pro- Programm<br />
sowie 199.000 Euro<br />
Eigenanteil.<br />
Neues Flair<br />
für die City<br />
Auch das im Kreis<br />
Bergstraße gelegene<br />
Bürstadt nützt das<br />
Förderprogramm. Eine<br />
Bestandsaufnahme in der<br />
City ergab: Der Einzelhan- Einzelhandel<br />
floriert nicht wie gewünscht.<br />
Geschäfte befürch-<br />
ten die Schließung. Leerstände<br />
lassen sich schwer neu belegen<br />
und auswärtige Shopping-Malls<br />
setzen dem Einzelhandel zu.<br />
Die Kommune hat sich daher<br />
Vor etwa zwanzig Jahren war die Sorge<br />
genau die gegenteilige: Die Innenstädte<br />
wurden zu sozialen Gettos, amerikanische<br />
Verhältnisse drohten. Mit viel Geld – Stadterneuerungsprogramme,<br />
Sanierungsgebiete<br />
und so weiter – wurde gegengesteuert. Die<br />
Rettung der Innenstädte ist gelungen.<br />
C<br />
Frank Peter Unterreiner,<br />
Immobilienjournalist<br />
Den Preis dafür bezahlen zunehmend jene, die sich die teuren<br />
Miet- und Kaufpreise fußläufig zum Marktplatz nicht leisten können.<br />
Sie wandern ab in einzelne Vorstädte, denen jetzt das gleiche<br />
Schicksal droht wie einst den Citys. Soziale Durchmischung wäre<br />
die richtige Lösung. Wie sie gelingen kann, dazu müssen Politik<br />
und Immobilienwirtschaft gemeinsam eine Antwort finden.<br />
ein Hauptziel gesetzt: die Erhöhung der<br />
Aufent haltsqualität in der Innenstadt.<br />
Straßen, Plätze und unbebaute Flächen<br />
sollen hierfür attraktiv gestaltet werden.<br />
7 STADTENTWICKLUNG