PolisVision - NH Projektstadt
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10 STADTENTWICKLUNG<br />
Auf dem Areal ist in über 50 Jahren militärischer<br />
Nutzung ein einzigartiges Biotop<br />
entstanden: Sand-Magerrasen, Steppenvegetation<br />
und Wälder mit hohen Anteilen<br />
an Totholz bieten Unterschlupf für viele<br />
Tierarten. Das Territorium ist durch EU-<br />
Verordnung als F(lora)-F(auna)-H(abitat)-<br />
Wie das<br />
Urwildpferd<br />
nach Hanau kam<br />
Forsch reckten die fünf Stuten ihre kurzen Hälse aus den Transportern, setzten behutsam<br />
ein Bein nach dem anderen auf den weichen Sandboden. Seit dem Spätsommer<br />
leben in Hanau die ersten „Przewalskis“: Die aus Asien stammenden Wildpferde<br />
haben auf dem ehemaligen US-Militärgelände Campo Pond eine neue Heimat gefunden.<br />
Jetzt prüft die Stadt mit Unterstützung durch die <strong>NH</strong> ProjektStadt, den Umbau der dort<br />
Wildpferde statt Soldaten: Auf dem ehemaligen US-Militär-<br />
gelände Campo Pond grasen nun „Przewalskis“. D<br />
vorhandenen Gebäude in ein Biodiversitäts- und Umweltzentrum.<br />
Gebiet geschützt. Die Pflege des Geländes<br />
übernehmen ab sofort die Urwildpferde.<br />
Sie pflügen den Boden mit ihren Hufen<br />
und halten die Pflanzenwelt kurz. Die<br />
Tiere können dort ohne Zufütterung und<br />
Stallung leben.<br />
Die Przewalskis sind für die Stadt Hanau<br />
eine besondere Bereicherung: Lange galten<br />
sie in freier Wildbahn als ausgestorben.<br />
Nur wenige Exemplare überlebten in<br />
Gefangenschaft. Prof. Dr. Wiesner,<br />
Direktor des Tierparks Hellabrunn,<br />
gründete schließlich ein internationales<br />
Zuchtprogramm. Mit Hilfe<br />
von Tierärzten, Wissenschaftlern<br />
und Pflegern wurde die Tierart<br />
vor dem Aussterben gerettet:<br />
Heute existieren weltweit wieder<br />
rund 1.600 dieser Urwildpferde.<br />
Im Frühjahr soll die Hanauer<br />
Herde, die aus dem Tierpark<br />
Hellabrunn sowie dem Zoo<br />
Nürnberg stammt, um einen Hengst erweitert<br />
werden.<br />
Vor Ankunft der Tiere auf dem 70 h großen<br />
Gebiet galt es, die ungenutzte Fläche herzurichten:<br />
eine Koppel wurde eingezäunt<br />
und für die Pferde wurden giftige Pflanzen<br />
entfernt. Auf dem Grundstück befinden<br />
sich mehrere Gebäude, die nun auf eine<br />
neue Nutzung, u. a. ein Biodiversitäts- und<br />
Umweltzen trum, geprüft werden. Derzeit<br />
erarbeitet die <strong>NH</strong> ProjektStadt ein vielseitiges<br />
Nutzungskonzept zur Gestaltung von Freiraum<br />
und Gebäuden, mögliche Trägermodelle<br />
sowie einen Finanzierungsplan. Junior-Projektleiterin<br />
Miriam Kubat: „Ich bin stolz, bei<br />
solch einem einmaligen und außergewöhnlichen<br />
Projekt der Stadt Hanau federführend<br />
mitarbeiten zu dürfen.“ Das Gelände soll der<br />
Bevölkerung zugänglich gemacht und dieser<br />
die Vielfalt der Natur näher gebracht werden.<br />
Eines Tages soll die Nachzucht der Przewalskis<br />
dann in ihrer Heimat ausgewildert werden.