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VON BARBARA JETZER<br />
von „Paula“ Jetzer<br />
Hundeschicksale<br />
PAULA – Prinzessin mit der Erbse<br />
Wussten Sie schon, dass <strong>New</strong> <strong>Graceland</strong><br />
ab und zu auch Katzen wie<br />
mir zu einem neuen Zuhause verhilft?<br />
Ja, hier in Bilten hat man ein<br />
Herz für alle Kreaturen! Im Winter<br />
werden die Vögel nicht vergessen,<br />
den Igeln gewährt man sowieso<br />
Unterschlupf und wenn Not an der<br />
Samtpfote ist, hat man auch für diese<br />
ein offenes Ohr!<br />
Mein Name ist Paula und ich wurde,<br />
ein leidiges Thema, namenlos<br />
und als Kind der Liebe, auf einem<br />
Bauernhof geboren. Auf welchem,<br />
verrate ich jetzt lieber nicht, sonst<br />
muss ich am Ende dorthin zurück<br />
und darauf hätte ich überhaupt null<br />
Bock, bzw. null Kuh, ach was - überhaupt<br />
keine Lust!<br />
Evelyne fand mich unter einem Apfelbaum<br />
mit einem kranken, völlig<br />
zugeschwollenen Auge, das aussah<br />
wie eine Erbse (nur nicht grün,<br />
24 <strong>New</strong> <strong>Graceland</strong><br />
Hey, gib schon die Flasche her? (Bild: BJ)<br />
gell!). Dazu war ich unterernährt,<br />
verwurmt und von der Katzenmutter<br />
bzw. vom Bauern verlassen.<br />
Pech! So nahm mich halt Evelyne<br />
unter ihre Fittiche und das rettete<br />
mir das Leben, das weiss ich heute<br />
ganz genau!<br />
Zuerst wurde ich einmal „grundversorgt“.<br />
Von da an ging‘s bergauf!<br />
Unpraktischerweise hatte Evelyne<br />
am folgenden Wochenende eine<br />
wichtige Einladung und ich war<br />
dummerweise irgendwie dazwischen<br />
gekommen. So wurde ich<br />
„nur für zwei Tage zum Hüten“,<br />
und wirklich ganz ohne Hintergedanken,<br />
in ein Dorf bei Sempach gebracht.<br />
Bis ich allerdings dort war,<br />
hatte ich eine, wie es mir vorkam,<br />
ziemlich lange Reise vor mir. Dass<br />
mir das nicht passte, tat ich deshalb<br />
auch lautstark und ununterbrochen<br />
kund. Ich wusste ja nicht, dass dies<br />
eine Fahrt ins Glück werden würde.<br />
Vor dem Glück kam allerdings<br />
noch einmal das Pech, denn Evely-<br />
nes Auto stieg doch tatsächlich kurz<br />
vor dem Ziel unangemeldet aus.<br />
Meine spätere Mama kam uns helfend<br />
entgegen, das marode Auto<br />
wurde parkiert und dann ging es<br />
aber ganz schnell in den Schatten<br />
beim „Wiesegrund 1“. Unterdessen<br />
war es sehr heiss geworden, logisch,<br />
schliesslich war Juli. Für Evelyne<br />
gab es erst einmal etwas Kühles zu<br />
trinken.<br />
Dann wuselten meine „Zu-dieser-<br />
Zeit-noch-Pflegeeltern ganz geschäftigherum.<br />
Kurz darauf brachte<br />
ein „goldiger“ Tierarzt nach kurzer<br />
telefonischer Beratung Katzen-<br />
babymilch mit Minischnuller vorbei.<br />
Super Service – am Wochenende<br />
wohlgemerkt und nur für<br />
Materialkosten – herzlichen Dank<br />
nochmals an dieser Stelle, lieber<br />
Herr Dr. Küffer!<br />
Evelyne telefonierte mit einer<br />
Werkstatt und organisierte den Abschleppdienst<br />
und ein Ersatzauto<br />
für ihre Weiterfahrt! Dann wurde<br />
abgemacht, dass Evelyne mich auf<br />
der Heimfahrt wieder abholen würde.<br />
Hi-hi, guter Witz! Ich merkte<br />
nämlich gleich, dass nachdem man<br />
mich Walti in die Hände gelegt hatte,<br />
die Adoption schon „amtlich“<br />
war. Schlagartig, wie wenn man einen<br />
Schalter umlegt, wurde bei ihm<br />
durch einen Wollknäuel wie mich,<br />
noch „arm“ dazu, der Beschützertrieb<br />
ausgelöst. Es war bald einmal<br />
Das Auge geht schon etwas auf... (Bild: BJ)