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Segeln mit dem Spinnaker

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Johannes Baumann Seite 1 von 11Notizen zum Thema "<strong>Segeln</strong> <strong>mit</strong> <strong>dem</strong> Spinnacker"<strong>Segeln</strong> <strong>mit</strong> <strong>dem</strong> <strong>Spinnaker</strong>Li<strong>mit</strong>enDies sind persönliche Notizen. Sie sollen kein Lehrbuch ersetzen.Die Basis meiner Notizen ist bei Fahrten auf Dickschiffen zwischen 24 und 45 Fussentstanden.Beim <strong>Segeln</strong> sind wir abhängig von Schiff, Wellen, Wind und Mitsegler. EigeneErfahrungen können deshalb von diesen Notizen abweichen.Ich übernehme keine Verantwortung, falls diese Notizen bewirken, dass Dein Schiff aufGrund fährt, dass Deine Frau Dich verlässt oder Du graue Haare bekommst.InhaltLi<strong>mit</strong>en ................................................................................................................................. 1Inhalt .................................................................................................................................... 1Schriften & Bezeichnungen .................................................................................................. 3Persönliche Ausrüstung ....................................................................................................... 3Vorbereitung ........................................................................................................................ 4Schiff anschauen .............................................................................................................. 4Ecken abkleben ................................................................................................................ 4Barberhauler ..................................................................................................................... 4Schotten vorbereiten ........................................................................................................ 4Spibaum vorbereiten ........................................................................................................ 4Positionen des Spibaumes ............................................................................................ 4Spibaum an Deck .......................................................................................................... 4Spibaum am Grossbaum ............................................................................................... 5Spibaum am Mast ......................................................................................................... 5Fall vorbereiten ................................................................................................................. 5Spi setzen ............................................................................................................................ 6Information........................................................................................................................ 6Spi aus <strong>dem</strong> Sack an der Reling setzen ........................................................................... 6Spi anhängen ................................................................................................................ 6Spibaum setzen............................................................................................................. 6Spi vorziehen ................................................................................................................ 6Spi hoch ........................................................................................................................ 6Spi aus <strong>dem</strong> Niedergang setzen....................................................................................... 7Spi aus <strong>dem</strong> Sack am Bugkorb setzen ............................................................................. 7Spi aus <strong>dem</strong> Vorluk setzen ............................................................................................... 7Spi führen ............................................................................................................................ 7Leeschot ........................................................................................................................... 7Viel Wind ....................................................................................................................... 7Wenig Wind ................................................................................................................... 7Baumposition (Luvschot) .................................................................................................. 7Baumhöhe (Topnant) ........................................................................................................ 8Barberhauler ..................................................................................................................... 8Kurs .................................................................................................................................. 8Dem Wind nachfahren ......................................................................................................... 8Halsen .................................................................................................................................. 8Vorbereitung ..................................................................................................................... 8


Johannes Baumann Seite 2 von 11Notizen zum Thema "<strong>Segeln</strong> <strong>mit</strong> <strong>dem</strong> Spinnacker"Halse ................................................................................................................................ 8Probleme .......................................................................................................................... 8Leeschot zu weit............................................................................................................ 8Baum kann nicht augehängt werden ............................................................................. 9Baum kann nicht eingehängt werden ............................................................................ 9Doppelte Schoten ............................................................................................................. 9Spi bergen ........................................................................................................................... 9Information........................................................................................................................ 9Spi im Lee bergen ............................................................................................................ 9Spi im Luv bergen ............................................................................................................. 9In den Niedergang oder ins Vorluk? ............................................................................ 10Spi in den Sack bergen .................................................................................................. 10Spi klarieren ....................................................................................................................... 10Spezielle Situationen ......................................................................................................... 10Schwachwind .................................................................................................................. 10Böe ................................................................................................................................. 10Schiff luvt an ................................................................................................................... 10Sonnenschuss ................................................................................................................ 11Andere, mögliche Probleme ........................................................................................... 11Andere Möglichkeiten ........................................................................................................ 11Asymmetrische Spi ......................................................................................................... 11Passatsegel .................................................................................................................... 11Schmetterling .................................................................................................................. 11


Johannes Baumann Seite 3 von 11Notizen zum Thema "<strong>Segeln</strong> <strong>mit</strong> <strong>dem</strong> Spinnacker"Schriften & Bezeichnungennormaler Textblauer TextAsymmetrischer SpiBlisterGenakerLee , LuvLee-SchotAlles was mir wesentlich erscheint ist schwarz in normalerSchrift.Der blaue, schräggestellte Text markiert Abschnitte welche für denGenusssegler unwichtig sind.Ein asymmetrischer Spi ist ein sehr bauchiges Vorsegel. Erwird ähnlich einer Genua angeschlagen, benutzt aber denVorstag nicht.Siehe asymmetrischer SpiDas Wort Genaker ist eine Komposition aus <strong>Spinnaker</strong> undGenua. Ein Genacker benutzt als fixen Baum einen BugsprietSiehe auch asymmetrischer SpiVor <strong>dem</strong> Wind spürt man nicht immer automatisch aufwelcher Seite Lee und Luv ist, denn der Wind kommtirgendwo von achtern.Der Spinnacker befindet sich im Lee.Die Lee-Schot verläuft vom achterlichen Liek durch denBarberhauler zu einem Block.Luv-SchotNiederholerNo1TopnantVorschiffsmannDie Luvschot verläuft vom Spibaum durch den Barberhaulerauf Deckhöhe, zu einem Block.Der Niederholer hindert den Spi-Baum am steigen.Die Nummern werden entsprechen der Reihenfolge in der dieCrew während der Kreuz auf der hohen Kante sitzt.DieNummer 1, hier abgekürzt No1, ist also die Person welcheam nächsten zum Bug sitzt. Sie sitzt zuvorderst, da sie auf<strong>dem</strong> Vorschiff arbeitet. Siehe auch Vorschiffmann.Siehe HochholerSiehe No1Nicht korrekte Bemerkung: Ich finde es schwerfällig vonVorschifffrau/Mann zu schreiben. Wie soll ich dann einenSeemann bezeichnen? Seefrau? Eine Seefrau ist doch eineSeejungfrau der etwas abhanden gekommen ist.Persönliche AusrüstungZum Spinakersegeln braucht es keine spezielle Ausrüstung. Zwei Dinge dürfen jedochnicht vergessen werden: Handschuhe und eine gute Sonnenbrille. Beides ist wichtig umdie Leeschot zu führen.


Johannes Baumann Seite 4 von 11Notizen zum Thema "<strong>Segeln</strong> <strong>mit</strong> <strong>dem</strong> Spinnacker"VorbereitungSchiff anschauenWie jedes Mal wenn man auf ein unbekanntes Schiff kommt, soll man dieses gutanschauen. Will man einen <strong>Spinnaker</strong> benützen, so sollte auf ein paar zusätzliche Dingegeachtet werden.Wo befindet sich der Spibaum (siehe Abschnitt „Position des Spibaumes“) während derKreuz?Wie wird Hochholer und Niederholer am Baum befestigt?Gibt es ein Spi-Fall oder mehrere?Gibt es einen Topnant (Baum-Hochholer) oder wird ein Fall benutzt?Wie ist der Niederholer angeordnet?Gibt es Barberhauler? Lassen sich die Blöcke öffnen?Woher können die verschiedenen Leinen bedient werden?Diese Liste soll nicht vollständig sein oder als Checkliste dienen. Es geht in einem erstenMoment vor allem darum zu wissen was wo ist und das Schiff zu spüren und dessen Artzu verstehen.Ecken abklebenEin <strong>Spinnaker</strong> besteht aus sehr leichtem Tuch. Wenn der Spi an einer hervorstehendenSchraube oder an irgend einer anderen Ecke festhängt, kann er reissen. Aus diesemGrund sollten alle Ecken, Kanten oder hervorstehende Dinge <strong>mit</strong> Plastikklebbandabgeklebt werden.BarberhaulerSchwimmenden Wohnwagen sind meistens nicht <strong>mit</strong> Barberhauler ausgerüstet. Falls es einegelochte Fussreling gibt, kann dort einfach ein Block <strong>mit</strong> einem Schäckel befestigt werden. EineLeine <strong>mit</strong> einem zweiten Block wird dort eingezogen. Da es keine geeignete Klemme gibt, kann <strong>mit</strong>Hilfe eines Karabiners und zwei oder drei Schlaufen der Barberhauler fixiert werden.Schotten vorbereitenAm einfachsten lassen sich die Schotten vorbereiten, in <strong>dem</strong> die Schäkel am Bugkorbbefestigt werden. Die Schotten können dann backbords und steuerbords nach achterngezogen werden. Es muss lediglich beachtet werden, dass sie ausserhalb von allem sind.Nicht vergessen die Schoten in die Barberhauler achterlich der Wanten einzuziehen.Bei starkem Wind ist es besser <strong>mit</strong> doppelten Schoten zu arbeiten. Siehe Abschnitt "Halsen".Spibaum vorbereitenAm einfachsten wird der Spibaum im Hafen schon einmal gesetzt. Dazu Hoch- undNiederholer am Baum befestigen und den Baum setzen. Mit <strong>dem</strong> Hochholer den Baumetwa horizontal heben.Positionen des SpibaumesJe nach Schiff wird der Spibaum an einem anderen Ort verräumt.Wenn möglich lasse ich Hoch- und Niederholer am Baum. Es gibt andere No1 welche siejedes Mal entfernen.Spibaum an DeckEin grosser Spibaum wird im Normalfall seitlich auf <strong>dem</strong> Deck versorgt. Beim Ablegen istdabei zu achten, dass die Schoten des Vorsegels oberhalb des Spibaumes und derLeinen (Hoch- und Niederholer) verlaufen.Hochholer am Masfuss sichern.


Johannes Baumann Seite 5 von 11Notizen zum Thema "<strong>Segeln</strong> <strong>mit</strong> <strong>dem</strong> Spinnacker"Am Ende immer kontrollieren, dass die Schoten des Vorsegels ganz frei sind.Spibaum am GrossbaumDies ist die einfachste Möglichkeit. Dazu gibt es ein Rohr (bzw Abschnitte eines Rohrs) am Baum.Nach<strong>dem</strong> die Klemmen von Hoch- und Niederholer gelöst sind, wird dort hinein der Spibaumgeschoben. Den Hochholer nachziehen und belegen. Den Niederholer am Mastfuss sichern. Dieskann zum Beispiel <strong>mit</strong> einem Elastic getan werden und verhindert, dass der Vorschiffsmann überdie Leine stolpert.Kontrollieren, dass die Schoten des Vorsegels frei sind.Die Position des Spibaum am Grossbaum ist nachteilig bei Schwachwind. Es ist deshalb möglich,den Spibaum bei Schwachwind auf das Deck zu legen.Spibaum am MastVor allem Fahrtenschiffe haben in Ruhepostition den Spibaum senkrecht am Mast fixiert. DieHandhabung (Sicherung) ist häufig recht langsam, dafür gibt es wenig Probleme <strong>mit</strong> Hoch- undNiederholer. Auch hier den Niederholer am Masfuss sichern.Nach <strong>dem</strong> verräumen kontrollieren, dass die Schoten des Vorsegels frei sind.Fall vorbereitenIch gehe davon aus, dass die No1 bei der Vorbereitung zum Auslaufen alle Fallen klariertund am Mast(fuss) befestigt. Falls es zwei Fallen gibt, genügt es das eine backbords unddas andere Steuerbords zu haben.Die weitere Vorbereitung des Falls ist abhängig wie wir den Spi setzen wollen.


Johannes Baumann Seite 6 von 11Notizen zum Thema "<strong>Segeln</strong> <strong>mit</strong> <strong>dem</strong> Spinnacker"Spi setzenInformationBeim Genussegeln wird man Schritt für Schritt vorgehen. Da wird immer nur der nächsteSchritt angekündigt.Wenne es aber schnell gehen soll, muss die Crew früh informiert werden. Zum Beispiel"Wir fahren höher als notwendig und haben dann auf <strong>dem</strong> letzten Schlag genügend Zeitden Baum zu setzen und den Spi vorzuziehen" oder "wir wenden an der Boje und fallendann sofort ab. Gleich nach der Wende den Baum setzen und den Spi vor- undhochziehen".Spi aus <strong>dem</strong> Sack an der Reling setzenSpi anhängenDen Spisack im Lee an der Reling, achterlich des Vorsegels, befestigen. Falls dieSchoten noch am Bugkorb sind, beide Schäckel zusammenhängen und die Schoten zumSack ziehen.Die Schoten befestigen. Achtung: Die Schoten müssen von aussen oberhalb der Relingkommen.Spi-Fall befestigen. Kontrollieren, dass das Spifall frei hängt. Es soll anschliessendausserhalb des Vorsegels hochgezogen werden.Das Schiff ist immer noch voll manövrierfähig.Spibaum setzenSobald die Boje angelegt werden kann, den Spi-Baum setzen. Achtung: Von diesemMoment an ist es schwierig zu wenden. Siehe Abschnitt " Boje kann nicht angelegtwerden".Sicherung des Niederholers entfernen (wenn vorhanden).Falls Hoch und Niederholer nicht angehängt sind, diese anhängen.Bei einem Spibaum welcher über den Bug herausragt die Schot jetzt einhängen.Spibaum am Mast einhängen. Ein weiteres Crew-Mitglied soll die No1 <strong>mit</strong> <strong>dem</strong> Hochholerunterstützen.Bei einem kleinen Spi-Baum die Schot erst jetzt einhängen. Wird die Schot später eingehängt, istdie Gefahr "interessanter" Leinenführung kleiner.Spi vorziehenAn der Leeschot den Spi vorziehen bis er den Spibaum berührt.Anstatt den Spi horizontal vorziehen kann er auch vertikal vorgezogen werden.Mit einem Strumpf wird immer zuerst vertikal vorgezogen.. Der Spi wird geöffnet in<strong>dem</strong> derStrumpf hochgezogen wird. Ein Strumpf zu verwenden ist auf <strong>dem</strong> Meer für Blister sehr verbreitet.Diese Methode wurde von Eric Tabarly entwickelt um auf <strong>dem</strong> Meer einhand zu segeln.Eine andere Möglichkeit um den Spi vertikal vorzuziehen ist, ihn <strong>mit</strong> Ringen (Fäden, Elastic)zusammenzuhalten. Wenn man an den Schoten zieht, so öffnet er sich Dies ist braucht vielVorbereitung.Spi hochWenn es das Schiff erlaubt, so soll der Vorschiffsmann das Spifall am Baum hochziehen.Eine zusätzliche Klemme am Baum erleichtert ihm die Arbeit. Dies ist bedeutend schnellerals wenn vom Cockpit aus der Spi hochgezogen wird.Sobald der Spi oben ist, muss die Genua/Fock eingerollt oder heruntergelassen werden.


Johannes Baumann Seite 7 von 11Notizen zum Thema "<strong>Segeln</strong> <strong>mit</strong> <strong>dem</strong> Spinnacker"Spi aus <strong>dem</strong> Niedergang setzenNach <strong>dem</strong> Bergen in den Niedergang wird der <strong>Spinnaker</strong> von dort gesetzt. Gleiches Vorgehen wieaus <strong>dem</strong> Sack, nur sind Fall und Schoten schon angehängt.Spi aus <strong>dem</strong> Sack am Bugkorb setzenEntspricht etwa <strong>dem</strong> setzen aus <strong>dem</strong> Sack an der Reling.Diese Methode hat Vorteile falls das Schiff zwei Spifalls hat. So muss erst im letzten Momententschieden werden auf welcher Seite der Spi gesetzt werden soll.Spi aus <strong>dem</strong> Vorluk setzenAuf einem grossen Schiff ist der Spi meistens zu gross als dass er ohne Schaden durch die Lukekommt. Auf kleineren Schiffen wird der Spi aus der Luke gesetzt, wenn er dort geborgen wurde.Spi führenDer Spi ist oben. Die Genua ist weg. Der Spi füllt sich.LeeschotDie beste Position um die Leeschot zu führen ist im Luv neben den Wanten stehend.So<strong>mit</strong> ist der Blick auf das Liek frei. Die Schot ist, je nach Wind ein- oder zweimal um dieWinsch geführt.Der Spi soll auf der Kante gefahren werden. Dazu muss dauernd <strong>mit</strong> ihm gearbeitetwerden. Schot fieren, bis der Spi beginnt einzufallen. Schot dichter nehmen, da<strong>mit</strong> der Spigerade steht. Und wieder versuchen ein bisschen zu fieren. Der Spi soll <strong>mit</strong> den Ohrenwackeln.Viel WindEs hat mehr Wind. Der Trimm von Hand ist nicht mehr möglich. Jetzt soll ein Crew-Mitglied an die Winsch. Auf Zuruf wird gekurbelt, so<strong>mit</strong> hat der Trimmer eineKraftverstärkung.Wenig WindDer Spi steht nicht mehr richtig. Der Steuermann luvt an, da<strong>mit</strong> der Spi steht und dasSchiff Geschwindigkeit macht. Die Boje befindet sich aber weit im Lee.Der Spi muss jetzt fein geführt werden. Wird der Druck stärker spürbar, das heisst derWind stärker, wird <strong>dem</strong> Steuermann "spüre Druck" zugerufen. Dieser fällt<strong>dem</strong>entsprechend ab.Baumposition (Luvschot)Die Grundstellung des Spibaumes ist etwa in der Verlängerung des Grossbaumes. Wirdangeluvt, so muss er mehr nach vorne in Richtung des Vorstags. Beim Abfallen wird erzurückgezogen, bis er, bei Vorwindkurs, im rechten Winkel zur Schiffsachse steht.Sobald der Baum die gewünschte Position erreicht hat, wird die Schot festgelegt.Beim Zurückziehen des Baumes muss der Niederholer gelöst werden. Wird derNiederholer nicht gelöst, so kann es sehr grosse Kräfte auf den Block des Topnantsgeben.Wird der Baum nach vorne gelassen, so muss der Niederholer dichter genommen werden.Um das Zusammenarbeiten zwischen Lee- und Luvschot zu üben ist es sinnvoll, beiSchwachwind beide Schoten in je einer Hand zu haben. Nach ein paar Mal anluven,abfallen und halsen spürt man diese Abhängigkeit.


Johannes Baumann Seite 8 von 11Notizen zum Thema "<strong>Segeln</strong> <strong>mit</strong> <strong>dem</strong> Spinnacker"Baumhöhe (Topnant)Je nach Wind ist das Leehorn höher oder tiefer. Als Grundeinstellung gilt, das der Baumauf der gleichen Höhe sein soll.BarberhaulerAuf der Luvseite, also in der Schot welche den Baum benützt, soll der Barberhauler ganznach unten gezogen werden. Da<strong>mit</strong> sichergestellt, dass der Baum sich nach vorne schiebtuns sich beim Spi befindet.Im Lee soll der Barberhauler lose sein, bzw nur soviel gezogen werden, dass die Schotnicht am Grossbaum reibt.KursDer schnellste Kurs ist nie ganz vor <strong>dem</strong> Wind. Es gibt da auch keinen fixen Wert, denndieser ist abhängig von Wind und Segel.Dem Wind nachfahrenIrgendwann hat es zu viel Wind. Die Kraft der der Person an der Winsch zusammen <strong>mit</strong> <strong>dem</strong>Trimmer <strong>mit</strong> genügt nicht mehr. Nun wird die Leeschot nur noch gehalten. Der Steuermann fährtjetzt <strong>dem</strong> Wind nach. Beginnt der Spi zusammenzufallen, muss abgefallen werden. Sonst soll dieKante gesucht werden.HalsenVorbereitungBarberhauler auf <strong>mit</strong>tlere Höhe bzw ganz nach unten ziehen.Der Baumniederholer wird etwas gelöst.Der Trimmer kommt zurück ins Cockpit.Der Steuermann fährt flach vor den Wind. Der Spi wird weiter geführt.HalseDer Vorschiffsmann geht vor den Mast.Auf Befehl beginnen den Spi zu schiften:Leeschot in eine Hand nehmen und den Baum am Mast aushängen.Leeschot im Spibaum einhängen.Die alte Luvschot vom Spibaum befreien.Spibaum einhängen. Da die Crew im Cockpit nicht sieht wenn der Baum eingehängt ist,laut "eingehängt" schreien.Im Cockpit werden die Schoten getauscht. Die Leeschot wird zur neuen Luvschot und diealte Luvschot zur neuen Leeschot.Grosssegel schiften.Der Trimmer geht wieder vor zur Wante.Weiter auf <strong>dem</strong> neuen Kurs.Wenn die Operation sauber durchgeführt wurde, so blieb die ganze Zeit der Spi stehen.ProblemeLeeschot zu weitEs kann vorkommen, dass die Leeschot vom Vorschiffmann nicht erreicht werden kann.Die Lösung ist einfach, zum Barberhauler gehen, die Schott reinziehen und packen.Die Leeschot kann zu Diskussionen zwischen Vorschiffmann und Skipper führen. Der Skippermöchte, dass der Spi nicht beeinflusst wird. Aus diesem Grund soll der Vorschiffmann zuerst den


Johannes Baumann Seite 9 von 11Notizen zum Thema "<strong>Segeln</strong> <strong>mit</strong> <strong>dem</strong> Spinnacker"Baum aushängen und erst anschliessend die Schot berühren. Auf einem rollenden Schiff <strong>mit</strong>einem Baum in der Hand, ist es schwierig die Schot zu erreichen. Aus diesem Grund ist eseinfacher vor <strong>dem</strong> aushängen des Baumes die Schot zu nehmen. Es gibt zwei Lösungen: Einezusätzliche Person auf <strong>dem</strong> Vorschiff oder doppelte Schoten zu fahren.Baum kann nicht augehängt werdenDies passiert vor allem bei viel Wind wenn der Niederholer zu straff ist. Wenn derVorschiffmann den Baum nicht losbringt, soll zuerst der Niederholer mehr gelöst werden.Falls dies nicht genügt, muss Druck aus <strong>dem</strong> Spi gelassen werden(Geschwinigkeitsverlust !).Baum kann nicht eingehängt werdenIn diesem Fall soll zuerst geschaut werden was das Problem ist. Eine Leine kann zu kurzsein, da sie an der Reling oder an der Luke hängt.Meistens ist einfach der Druck zu gross. Der Trimmer versucht den Spi schön stehen zulassen und hat ihn zu dicht genommen. Es ist wichtig, dass Vorschiff- und Cockpit-Crewsynchron arbeiten.Doppelte SchotenBei viel Wind ist halsen schwierig, denn die Kräfte sind gross. Da helfen doppelte Schoten. Ausserden Schoten müssen natürlich auch die Blöcke doppelt sein.Es sind je zwei Schoten parallel geführt. Es wird aber ganz normal nur <strong>mit</strong> je einer gearbeitet. Beimhalsen wird die nicht belastete Schot als neue Luvschot am Baum eingehängt. Es gibt als indiesem Moment zwei belastete Schoten von denen keine vom Baum geführt wird. Dadurch wirdder Spi ohne Baum gefahren. Nach<strong>dem</strong> der Baum eingehängt ist, wird er durch die neue Luvschotkontrolliert. Da<strong>mit</strong> sind Halsen möglich während denen der Spi die ganze Zeit schön steht.Bei wenig Wind muss wegen <strong>dem</strong> Gewicht <strong>mit</strong> einfachen Schoten gefahren werden.Spi bergenInformationBeim Genussegeln wird man genügend früh <strong>mit</strong> <strong>dem</strong> Bergen beginnen. Da sollen dieRollen verteilt werden und die nächste Aktion angekündigt werden.Bei einer Regatte soll der Spi möglichst spät runter geholt werden. Da muss die Crew überdie Absichten informiert werden. Zum Beispiel "Wir nehmen den Spi runter und luven ander Boje an. Da das Ufer nah ist, müssen wir sofort wenden können. Der Baum muss alsowährend <strong>dem</strong> Spi bergen versorgt werden. Genua jetzt setzen ..."Spi im Lee bergenDie Fock oder Genua wird gesetzt. Der Spi bekommt da<strong>mit</strong> etwas weniger Wind, wird aberweiter stehen.Ein (bei viel Wind und grossem Spi zwei) Crew<strong>mit</strong>glied geht im Lee zur Reeling und ziehtden Spi herein. Gleichzeitig wird die Luvschot gelöst. Das Tuch wird in den Niederganggegeben, wo eine weitere Person sein sollte. Das Fall wird kontrolliert losgegeben.Es gibt einige Varianten:Zuerst wird das Unterliek zusammengenommen alles Tuch wird so schnell als möglich in denNiedergang gegeben.Das Fall wird kontrolliert das Fall wird nach achtern ins Wasser geworfen.Spi im Luv bergenWir der Spi im Luv geborgen, so kommt er auf die andere Seite. Dies kann bei Dreieckkursenwichtig sein.Es gibt auch Crews welche den Spi immer im Luv bergen.


Johannes Baumann Seite 10 von 11Notizen zum Thema "<strong>Segeln</strong> <strong>mit</strong> <strong>dem</strong> Spinnacker"In den Niedergang oder ins Vorluk?Wird der Spi im Luv geborgen, so bietet sich das Vorluk richtig an, denn der Weg zum Niedergangist weit. Das geht jedoch nur wenn die die Luke genügend gross ist.Spi in den Sack bergenWenn man genügend Zeit hat, kann der Spi direkt im Sack versorgt werden. Dazu den Sack an derReling oder am Bugkorb befestigen. Während <strong>dem</strong> Bergen, das eine Liek auf die eine Seite, dasandere auf die andere Seite. Da<strong>mit</strong> ist der Spi klariert.Spi klarierenDa<strong>mit</strong> der Spi sauber aus <strong>dem</strong> Sack gesetzt werden kann, muss er beim Verpackenklariert werden. Ein Horn irgendwo (am Besten in der Höhe) befestigen. Dem Liek bis zumKopf folgen. Den Kopf fixieren und <strong>dem</strong> anderen Liek bis zum zweiten Horn folgen. Diesesauch fixieren. Jetzt ist gesichert, dass der Spi nicht verdreht ist. Als erstes den grossenHaufen Tuch in der Mitte in den Sack stopfen. Weiterfahren und aufpassen dass das roteLiek auf die eine und das grüne auf die andere Seite kommt. Das eine Horn links, dasandere rechts und den Kopf in der Mitte des Sackes fixieren.Spezielle SituationenEs passiert nicht alles immer wie vorgesehen. Hier ein paar Situationen ie sie immervorkommen.SchwachwindAuf <strong>dem</strong> Weg zur Lee-Boje, bei sehr schwachem Wind ist die Kommunikation zwischenTrimmer und Steuermann extrem wichtig. Der Steuermann soll genügend hoch fahren,dass der Spi steht. Eigentlich möchten wir aber zur Lee-Boje und so schnell als möglichHöhe verlieren. Aus diesem Grund muss der Trimmer <strong>mit</strong>teilen wenn er mehr Druck fühlt,da<strong>mit</strong> sofort tiefer gefahren werden kann.Bei so wenig Wind gibt es keine Arbeit.Der Trimmer muss nicht abgelöst werden, derNiederholer bracht nicht bedient zu werden, da das Gewicht des Baumes genügt und dieStellung des Spibaumes wird selten verändert. Aber der Spi soll nicht baden und er sollnicht am Bugkorb hangen. Das ist eine langweilige Aufgabe für unterbeschäftigte Cew-Mitglieder.BöeEine starke Böe kommt auf das Schiff zu. Da<strong>mit</strong> alle, vor allem aber der Steuermann,informiert sind, soll laut "Achtung Böe" gerufen werden. Es kann nützlich seinzurückzuzählen. Also "Achtung Böe, fünf, vier, drei, zwei, eins, jetzt". Der Steuermannfällt ab und fährt, bei einer starken Böe, platt vor den Wind. Eine Crew ist bereit denGrossbaumniederholer zu öffnen. Der Trimmer ist bereit die Leeschot zu fieren. EinePosition bei den Wanten ist da praktisch, da er sich dort halten kann falls das Schiffabliegt.Im Normalfall beschleunigt das Schiff ein bisschen und alle denken, was für ein Theaterfür so wenig.Schiff luvt anEine Böe wurde nicht gesehen, der Steuermann hat nicht frühzeitig reagiert oder irgendetwas anderes hat bewirkt, dass das Schiff Krängung bekommt und anluvt.


Johannes Baumann Seite 11 von 11Notizen zum Thema "<strong>Segeln</strong> <strong>mit</strong> <strong>dem</strong> Spinnacker"In diesem Moment soll der Trimmer Druck wegnehmen, in<strong>dem</strong> er die Schot grosszügignachgibt. Sobald das Schiff stabil ist, wieder langsam Schot einnehmen und den Spinormal fahren.SonnenschussBei einem Sonnenschuss kann der Steuermann das Schiff nicht mehr kontrollieren. Diesesluvt brutal an und legt sich auf die Seite. Jetzt gilt es nicht mehr schnell vorwärts zukommen, sondern den Druck wegnehmen.Andere, mögliche Probleme Spi beschädigt Boje kann nicht angelegt werden Schäckel öffnet sich Feder des Bolzen lahm Hochholer (Topnant) verklemmtAndere MöglichkeitenAsymmetrische SpiEs gibt verschiedene Bauarten und Ausdrücke für asymmetrische Spis. Alle werden <strong>mit</strong>freiem Vorlieck gefahren.PassatsegelPassatsegel sind zwei ausgebaumte Vorsegel.SchmetterlingSchmetterlingsegeln hast Du in der Segelschule gelernt. Schmetterlingsegeln ist eine guteÜbung, kann aber einen Spi nicht ersetzen. Da ein Schiff <strong>mit</strong> Schmetterling immer genauvor <strong>dem</strong> Wind segelt, ist dies langsamer als ein Schiff welches <strong>mit</strong> Spi vor <strong>dem</strong> Windkreuzt.Es muss genügend Wind im Verhältnis zu den Wellen geben. Bei Seegang ist einSchmetterling ein sehr instabile Sache.

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