Slobodan BATRICEVIC - Kremser SC

SlobodanBATRICEVICLive & unplugged:Bani, Du bist im Sommer nachlängerer Abstinenz wieder zum KSCzurückgekehrt. Wie sieht nach einemhalben Jahr Deine Zwischenbilanzaus? Bist Du mit der bisherigenEntwicklung der Mannschaftzufrieden?S.B.: "Ja, ich bin sehr zufrieden. Man darf nicht vergessen, dass wir imSommer sechs neue Spieler geholt haben, ebenso kam mit mir ein neuerTrainer. Diese Veränderungen brauchen einfach ihre Zeit. Die aktuelleMischung ist gut, man darf jedoch nie zufrieden sein sondern mussimmer versuchen besser zu werden."Ist der vierte Rang für den Kremser SC zur „Halbzeit“, nach derHerbstsaison für Dich eine Überraschung oder einfach daslogische Ergebnis? Entspricht dies Deinen Erwartungen undPrognosen?S.B.: "Nein, der vierte Platz ist für mich keine Überraschung. Wir (sportl.Leitung, Anm.) hatten uns vor der Saison das Ziel gesetzt vornemitzuspielen. Von dem her liegen wir ganz gut. Der vierte Platz istinsoferne logisch, da wir gegen die drei Mannschaften vor unsallesamt knapp verloren haben."(c) Klaus Völker, Kremser SC, 9.12.

Es war auffallend, dassdie Mannschaft ab ca. dersiebten/achten Rundegefestigter auftrat undkompakter wirkte. Hast DudasTrainingzwischenzeitlich verändert?S.B.: "Nein, dasTraining wurde nicht großabgeändert. Es liegt dies ander mangelnden Reife derMannschaft. Um diesauszugleichen braucht eseinfach Zeit zurEntwicklung. Die auchvon mir angestrebte Reife kommt mit der Zeit. Hierhaben sicherlich Gmünd, Obergrafendorf und auch Melk einenVorteil gegenüber uns, da diese einfach über mehr Reife verfügen.Ich und die sportliche Leitung hatte nach der achten Runde einGespräch mit der Mannschaft, es könnte sein, dass dies einiges inBewegung gebracht hat."Wir haben jetzt fünf Punkte Rückstand auf den Tabellenführerund im Frühjahr stehen somit 13 Endspiele an, um tatsächlich dengroßen Wurf absolvieren zu können. Sind die fünf Punkte imFrühjahr aufholbar?S.B.: "Ja, mit der drei Punkte Regel ist dies durchaus aufholbar. Wir lagenzur Halbzeit der Halbzeit auch bereits 10 Punkte hinter Melk. Dievorderen Vereine spielen auch gegeneinander und werden sich somitPunkte wegnehmen. Wir sollen, haben und werden daran glauben,dass sich die Meisterschaft positiv für uns entwickelt. Die erstenRunden werden auf alle Fälle richtungsweisend werden. Zunächstder Gang nach Eggenburg und dann die Spiele gegenObergrafendorf, Rohrendorf und Zwentendorf werden sehr wichtigwerden."(c) Klaus Völker, Kremser SC, 9.12.

Das Christkind in Form von Georg Stierschneider hat Dir mitChristoph FERTL bereits einGeschenk gebracht. Sind weitereVerstärkungen geplant?S.B.: "Nein, es ist nichts geplant. Man darfnicht vergessen, dass wir uns inKrems nach der Decke zu streckenhaben. Ich bin sehr froh darüber,dass Christoph FERTL nun wieder inKrems ist. Er ist ein sehr starkerSpieler mit noch stärkerem KremsBezug. Ich kenne ihn noch ausmeiner früheren Zeit. Er hat in derSaison 05/06 unter einem gewissenBatricevic im Alter von 17 Jahren inder Kampfmannschaft beim KSCdebütiert."Neben Christoph FERTL ist auch NikolausMOSER nach seinen Verletzungen wieder fullfit.Ebenso könnte Dominik KAIBLINGER nach seinerVerletzungsodyssee bald wieder im Kader stehen. Zudem kommenaus der U-17 bzw. Reserve mit Stefan NESTLER, Jan KREUTER,Eldin COSIC oder Simon WEBER einige Leute nach. BefürchtestDu nicht das hier nun Frust und eine Vergiftung desMannschaftsklimas aufkommen?S.B.: "Nein, ganz im Gegenteil: Konkurrenz belebt. Gerade Dominik(Kaiblinger) zeigt immer wieder, auch trotz seiner Verletzung, dassihm etwas an der Mannschaft liegt. Er lies sich bisher nichtunterkriegen und zeigt mir auch, dass er den Willen hat, wieder nachvorne zu kommen. Er hat die richtige Einstellung! Ganz so verschärftwird der Druck ohnehin nicht werden. Wir haben einige gelbe Kartenoffen, somit sind Sperren jederzeit möglich, das passiert einfach.Durch Christoph (Fertl) wird auch der Konkurrenzdruck innerhalbder Mannschaft belebt. Ich erwarte mir dadurch eine zusätzlichepositive Entwicklung. Wie ich gesagt habe Konkurrenz belebt!Einige der Jungen sind zwar durchaus talentiert, lassen jedoch dienötige Einstellung teilweise völlig vermissen, andere hingegenbringen die nötige Einstellung mit. Gerade im Bereich derReservemannschaft haben wir einige junge Spieler, welche durchaus(c) Klaus Völker, Kremser SC, 9.12.

Talent mitbringen, die Einstellung zum Sport und zur Mannschaftjedoch völlig vermissen lassen. Diese Jungs müssen begreifen, dasssie sich in den Dienst der Mannschaft zu stellen haben und hier keinPlatz für persönliche Eitelkeiten ist."Du selbst hast dereinst mit 17 bei OFI Beograd in derKampfmannschaft debütiert. Ist es heute schwieriger für jungeSpieler sich durchzusetzten?S.B.: "Manche Spieler haben bereitsmit 17 die gewisse Qualität und Reife sichdurchzusetzten und ihren Weg zu finden.Manche werden einfach früher reif, anderenie. Es gibt Trainer die unbedingt denErfolg wollen. Ja, natürlich muss man alsTrainer Erfolg haben, sonst ist manschnell wieder weg. Es gibt keine jungenoder alten Spieler, es gibt nur gute oderschlechte. Als Trainer muss man eben dierichtigen Leute finden."Gerade als es so richtig gut lief, kam die Winterpause. Du kannstdie Spieler vermutlich nicht schockgefrieren um die Form zukonservieren. Stellt die lange Winterpause nun einen Nachteil füruns dar? Haben die Spieler einen Trainingsplan für die „leere Zeit?S.B.: (lacht). „Nein, einfrieren kann ich sie nicht – geht sich in meinerKühltruhe nicht aus... Wir haben noch im November zwei Mal inder Woche trainiert und beginnen Ende Jänner mit der Vorbereitungauf das Frühjahr. Die Mannschaft muss und wird im Titelkampfkonditionell top sein. Wir waren am Schluss wirklich mit Schwungund Dynamik unterwegs. Ich muss mich der zweiten Landesligaanpassen und kann nicht verlangen, dass die Spieler das ganze Jahrüber trainieren kommen."(c) Klaus Völker, Kremser SC, 9.12.

Wir haben insgesamt nur neun Treffer erhalten. Dies spricht eineeindeutige Sprache für die Defensive und unseren Tormann. Washältst Du von dem Spruch, dass die Offensive Spiele gewinnt, dieDefensive die Meisterschaft?S.B.: "Ja, das trifft in der Tat zu. Eine gute Defensive ist eine gute undsolide Basis für den Erfolg."Aleksandar STANOCIC kam aus der 1. Klasse und hält nunbereits bei 10 Treffern. Spricht das für ihn oder eher gegen dasNiveau der 2. LL?S.B.: "Auf jeden Fall für Aleks. Er ist sowohl Vollstrecker als auchVorbereiter und hat neben seinen Toren auch einige Assists gemacht.Ein Stürmer muss Egoist, danach mannschaftsdienlich sein. Er istbeides. Er hat Potential und körperliche Eigenschaften um unsweiterhelfen zu können."Was waren für Dich die Höhen / Tiefen des Herbstes?S.B.: "Tiefpunkte waren auf jeden Fall die beiden Spiele im Pielachtal.Über die erste Hälfte in Hofstetten möchte ich gar keine Worte mehrverlieren. Auch unser Auftreten in Obergrafendorf war ganz, ganzschwach. Wir waren farblos, blutlos, ohne Biss. Jeder hat gewusst,dass dies ein Spitzenspiel ist, dennoch war unser Auftreten ganzschlecht.Die Höhepunkte waren die zweite Hälfte in Schrems, wo meineMannschaft die in der Pause besprochenen Taktik sehr gut umgesetzthat und wir wirklich verdient gewonnen haben, obwohl uns dreiStammspieler gefehlt haben und wir mit einer Rumpftruppe gespielthaben.Erfolg ist der beste Motivator Durch unsere Siegesserie konnten wir mitbreiter Brust auftreten, auch die Niederlage gegen Melk konnte unsnicht vom Weg abbringen. Wir haben in Schrems viel Selbstvertrauengehabt. Auch nach dem Gegentreffer zum 1:1 habe ich das Gefühlgehabt, dass wir gewinnen.Desweiteren zählt für mich Clemens RIEGLER zu den Highlights desHerbst. Er hat sich in der Vorbereitung schwer verletzt(c) Klaus Völker, Kremser SC, 9.12.

(Gehirnerschütterung, Anm.) und kam erst im Laufe der Saisonzurück in die Mannschaft. Er hat dennoch extrem starke Leistungenabgeliefert. Hier kann man sagen: Er ist wie Phönix aus der Ascheaufgestiegen.Patrick HACKL hatte das Pech mit seiner roten Karte und das er indieser Phase auch noch zum Bundesheer einrücken musste, wodurcher viele Trainingseinheiten versäumte. Ich rechne im Frühjahrwieder stärker mit ihm."Was hältst Du von Hallenturnieren?S.B.: "Nun, aufgrund der langen Winterpause ist es eine gute Möglichkeitdiese zu überbrücken. Wir spielen noch beim Schiedsrichterturnier inKrems (6.1.) und beim Hallenturneir in Ybbs mit. Es ist mehr als eineBewegungstherapie, die Spieler treffen sich und der Kontakt gehtnicht ganz verloren."Es fällt auf, dass Du im Training auch noch aktiv teilnimmst undteilweise mitwirkst.S.B.: "Ja, habe ich bis vor zwei Jahren selbst noch aktiv in der 1. KlasseFußball gespielt. Dies geht nun zeitmäßig einfach nicht mehr. ZumGlück bin ich ohne Verletzungen geblieben, die Knie halten noch(klopf-klopf-klopf) und habe ich immer gerne Sport betrieben."Danke für das Gespräch & weiterhin alles Gute!(c) Klaus Völker, Kremser SC, 9.12.