09. September 2009000 - von Michael Scholten
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seine Motorik verinnerlichen. Am Anfang hatte ich große Probleme mit seiner<br />
prägnanten Synchronstimme. Da kam oft noch mehr Waldemar als Halvar aus<br />
meinem Mund.<br />
Fällt es schwer, sich an einer Zeichentrickfigur zu orientieren?<br />
WALDEMAR KOBUS: Ich finde, Halvar hat auch in der Zeichentrickserie Fleisch und<br />
Blut. Der ist sehr menschlich dargestellt. Im Kinofilm setzt sich das fort. Er ist ein<br />
schräger Typ. Der ist so schön bekloppt und verdrängt so viel. Damit kann ich mich<br />
gut identifizieren.<br />
Ist Dein Bart echt?<br />
WALDEMAR KOBUS: Als Bully mich im März 2008 anrief, hatte ich eh schon einen<br />
Bart. Den habe ich einfach weiterwachsen lassen. Die Maskenbildner haben dann<br />
noch Haarteile, vorwiegend aus echtem Büffelhaar, eingearbeitet. Mein Gesicht<br />
bestand fast nur noch aus Haaren, Augenklappe und Helm. Man sieht höchstens 15<br />
Quadratzentimeter Haut <strong>von</strong> mir.<br />
Konntest Du Dich gut hinter der Maske verstecken?<br />
WALDEMAR KOBUS: Nein. Ich habe schnell gemerkt, dass ich gerade mit diesem<br />
kleinen Rest <strong>von</strong> Gesicht sehr präzise spielen muss.<br />
Wie war Euer Vater-Sohn-Verhältnis am Set?<br />
JONAS HÄMMERLE: Wir haben uns sehr gut verstanden und sind gute Freunde<br />
geworden. Waldemar ist richtig cool. Am lustigsten fand ich die verrückten Lieder,<br />
die er mir beigebracht hat.<br />
WALDEMAR KOBUS: Oh, danke. Knutsch! Ich empfinde es als ganz großes<br />
Geschenk, dass ausgerechnet dieser tolle Bengel mein Filmsohn war. Den hätte ich<br />
am liebsten geklaut! Das habe ich auch seinen Eltern immer wieder gesagt.<br />
Wodurch unterscheidet sich Jonas <strong>von</strong> anderen Kindern seines Alters?<br />
WALDEMAR KOBUS: Er ist menschlich mit sich im Reinen. Er versucht, an allem,<br />
was er macht, Freude zu finden. Obendrein ist er ein richtig talentierter Schauspieler.<br />
Wenn Bully ihm Regieanweisungen gab, hat er die ausgeführt, als wäre die Szene<br />
sein tiefstes Bedürfnis und nicht nur eine Rolle, die gespielt werden muss.<br />
Wie war die Zusammenarbeit mit Bully?<br />
JONAS HÄMMERLE: Er sagt ganz genau, was er möchte. Manchmal macht er auch<br />
Witze, was dann für gute Stimmung am Set sorgt. Und wenn ich was falsch gemacht<br />
habe, hat er nicht gebrüllt, sondern ist immer freundlich geblieben. So macht mir das<br />
Drehen Spaß.<br />
WALDEMAR KOBUS: Bully ist ein Bastler. Er macht haargenaue Vorgaben. Paul<br />
Verhoeven, mit dem ich „Black Book“ gedreht habe, ist das genaue Gegenteil. Der<br />
sagt: „Mach mal! Ich sage Dir, wenn ich des anders haben will.“ Da durfte ich in<br />
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