09. September 2009000 - von Michael Scholten
09. September 2009000 - von Michael Scholten
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„Die starken Männer“ hast Du mit Hilfe einer Castingshow auf ProSieben<br />
gefunden. Hattest Du kein Vertrauen zu den regulären Castingfirmen?<br />
MICHAEL BULLY HERBIG: Ich wollte schon allein durch die Besetzung<br />
signalisieren: Das ist keine Parodie! Natürlich hätten wir tolle prominente Kollegen<br />
besetzen können, die man in so einem Film vielleicht auch erwartet. Komiker oder<br />
Schauspieler mit komödiantischem Talent. Aber auch in dieser Hinsicht war mir die<br />
Zeichentrickserie wichtiger. Ich wollte Figuren finden, die haargenau auf die Vorlage<br />
passen, und keine prominenten Schauspieler, deren bekannte Gesichter womöglich<br />
<strong>von</strong> den Figuren ablenken.<br />
Wie konnte die Fernsehshow bei der Suche helfen?<br />
MICHAEL BULLY HERBIG: Ich konnte Leute erreichen, die ich vielleicht niemals in<br />
Schauspielerkarteien oder auf der Straße gefunden hätte. Finde mal jemanden wie<br />
den Faxe. Jörg Moukkadam ist Techniker. Der stand in keiner Schauspielerkartei.<br />
Schauspieler mit diesem schwergewichtigen Kaliber gibt es nicht viele in<br />
Deutschland. Und wenn, dann sind sie bekannt.<br />
Und um mit dem Film den asiatischen Markt zu erobern, habt Ihr die Rolle der<br />
Chinesin Lee Fu erfunden?<br />
MICHAEL BULLY HERBIG: In der Zeichentrickserie gab es eine angerissene<br />
Liebesgeschichte <strong>von</strong> Faxe. Er hat als Einziger keine Frau oder Freundin. Deshalb<br />
fand ich es ganz süß, wenn wir ihm einen starken emotionalen Moment gönnen. Ich<br />
hatte den Wunsch nach etwas Exotischem. Und was liegt am weitesten weg <strong>von</strong> den<br />
Wikingern? Eine Asiatin. Sowas haben sie noch nie gesehen. Schön und<br />
geheimnisvoll! Deshalb kann man auch nachvollziehen, dass die starken Männer vor<br />
lauter Faszination alles um sich herum vergessen.<br />
Wieso habt Ihr das Wikingerdorf Flake am Walchensee in Bayern aufgebaut?<br />
MICHAEL BULLY HERBIG: Wir haben im Vorfeld alles abgesucht. Von Lettland über<br />
Irland und England bis nach Nordspanien und zur Ostsee. Es gab sogar mal den<br />
Gedanken, eventuell nach Neuseeland oder Kanada zu gehen. Überall waren<br />
Location Scouts, haben Fotos und Videos gemacht. Zunächst wollte ich in<br />
Schottland drehen. Die Landschaft ist faszinierend. „Braveheart“ ist dort gedreht<br />
worden und „Rob Roy“. Es hat sich aber herausgestellt, dass die Region mit einem<br />
großen Team schwer erreichbar ist und dass die Drehgenehmigungen für das<br />
Privatland schwer zu bekommen sind.<br />
Aus der Not heraus begann die Suche in Bayern?<br />
MICHAEL BULLY HERBIG: Irgendwann haben wir beschlossen, noch mal ganz<br />
frisch an die Sache ranzugehen. Was gibt es in der Nähe? Wir haben die Seen in<br />
Bayern abgegrast und sind am Walchensee gelandet. Das war ein absoluter<br />
Glücksfall. So, wie wir die Ankunft der Wikinger auf dem Walchensee gedreht<br />
haben, hätten wir es in Schottland gar nicht machen können. Die See in Schottland<br />
ist zu dieser Jahreszeit dafür viel zu rau!<br />
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