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09. September 2009000 - von Michael Scholten

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WASSERSPIELE AUF MALTA<br />

Im Oktober 2008 zog die Produktion mit einem 100 Personen starken Tross für vier<br />

Wochen nach Malta um. In den MFS Mediterranean Film Studios nahe der<br />

Hauptstadt Valetta steht ein riesiges Wasserbecken, das auch schon für eine<br />

Vielzahl großer Hollywood-Blockbuster wie GLADIATOR oder TROJA genutzt wurde.<br />

In dem künstlichen Wassertank lässt sich der Wellengang wunschgemäß für die<br />

Dreharbeiten kontrollieren, während sich im Hintergrund nahtlos die Weite des<br />

echten Meeres anschließt. So ist die Illusion perfekt: Die Szene wirkt, als wäre sie<br />

auf hoher See gedreht worden, obwohl die meisten Teammitglieder trockenen Fußes<br />

an Land stehen.<br />

Auf Malta kam eine zweite Version <strong>von</strong> Halvars Wikingerschiff zum Einsatz. Nicht<br />

nur, weil der Transport <strong>von</strong> Bayern nach Malta zeitlich zu lange dauerte, sondern<br />

auch, weil im Wasserbecken und auf dem rauen Meer entlang der Küste andere<br />

Herausforderungen an das Schiff gestellt wurden als auf dem seicht wabernden<br />

Wasser der windgeschützten Bucht am Walchensee. Der besondere Clou des Malta-<br />

Schiffes war, dass es unter Deck fast 30 Kubikmeter Schwimmkörper hatte. „Das<br />

war wohl das einzige Schiff, das niemals untergehen kann“, sagt der Wikinger-<br />

Experte Burkhart Pieske. „Im Grunde war das ein einziger Styroporklotz in<br />

Schiffsform.“ So viel Sicherheit überzeugte auch die Sicherheitsbehörden: Das<br />

unsinkbare Gefährt, das bei gutem Achternwind mit 5 bis 7 Knoten über das Wasser<br />

rast, wurde vom TÜV bis 2013 zugelassen.<br />

Für die Dreharbeiten auf Malta wurde auch eine chinesische Dschunke gebaut, die<br />

Wickie und die starken Männer im dichten Nebel entdecken und entern. Weil dieses<br />

Schiff, wie vom Drehbuch vorgeschrieben, bildstark im Meer versinken sollte, wurde<br />

der Styroporanteil im Innern deutlich reduziert. Dafür sorgte eine ausgeklügelte und<br />

wasserfeste Hydraulik für den filmgerechten Untergang.<br />

So groß die Feindschaft zwischen dem Schreckliche Sven und Halvar <strong>von</strong> Flake<br />

auch ist: Aus Kostengründen mussten sie für die Dreharbeiten Schiff-Sharing<br />

betreiben. So ist das Piratenschiff, auf dem der schreckliche Sven seinen<br />

Morgenstern schwingt, genau dasselbe wie Halvars Wikingerschiff. „Wir haben die<br />

Drachenköpfe, die Segel, die Schilde, die Möbel und die Verblendungen der Steven<br />

ausgetauscht“, erklärt Matthias Müsse. „So ein Boot kostet viel Geld und ist nicht<br />

schnell hergestellt. Deshalb haben wir für Malta nur eins gebaut und einfach nur<br />

umdekoriert bis dann das 2. „Walchensee-Schiff“ für weitere Aufnahmen mit der<br />

Fähre über Genua ankam.“<br />

Ursprünglich sollte der Turm, unter dessen Spitze das magische Horn <strong>von</strong> Töle<br />

hängt, in Spanien gebaut und gedreht werden. Doch in der kargen Felslandschaft<br />

auf Maltas Nachbarinsel Gozo entdeckte Production Designer Matthias Müsse die<br />

gut erhaltenen Fundamente eines Jahrhunderte alten Bauwerks. Vor dieser Kulisse<br />

konnten die Schauspieler agieren. Der eigentliche Turm entstand später als digitaler<br />

Effekt am Computer, während die Innenräume samt Wendeltreppe und Horn <strong>von</strong><br />

Töle in der Halle 12 der Bavaria Filmstudios gebaut wurden.<br />

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