marketing mit druck - Marketing-Club Braunschweig
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<strong>druck</strong>punkt colmsee – von der kopie bis zum banner<br />
„wir haben ein grosses f ischernetz“<br />
Wenn einem Mitarbeiter die Visitenkarten ausgehen, dauert es oft eine Weile, bis Nachschub eintrifft. In der Regel erfasst die Einkaufsabteilung<br />
zunächst die Anträge, bis es sich lohnt, eine Sammelbestellung in Auftrag zu geben. Das brachte Hermann Colmsee<br />
auf die Idee, ein Visitenkartenmanagement anzubieten. „Wir haben bislang <strong>mit</strong> rund 200 Firmen Vereinbarungen getroffen. Alle Mitarbeiter<br />
sind bei uns gelistet. Wir verwalten ihre Daten. Werden neue Karten gewünscht, kann der Mitarbeiter sie online bei uns bestellen<br />
und hat sie 24 Stunden später auf dem Tisch“, erläutert der Geschäftsführer von DruckPunkt Colmsee. Die digitale Drucktechnik<br />
macht’s möglich. Und sie ermöglicht auch, von allen Publikationen genau die Au fl age <strong>druck</strong>en zu lassen, die benötigt wird. „Viele<br />
wissen es noch nicht und fragen, was 100, 200 oder 500 Exemplare kosten. Ich sage dann: Wie viel brauchen Sie denn genau?“<br />
Mit der Einführung der digitalen Drucktechnik in <strong>Braunschweig</strong><br />
vor gut einem Jahrzehnt gehörte Hermann Colmsee wieder mal<br />
zu den Pionieren. Am 1. Dezember 1976 war er bereits der Erste in<br />
Deutschland, der einen konzeptionellen Kopierladen eröffnet hat –<br />
damals noch in Berlin. „Ich hatte BWL studiert und wollte meine<br />
Diplomarbeit binden lassen. In der Buchbinderei um die Ecke<br />
hätte es drei Wochen gedauert. In einer Druckerei schnitt dann<br />
der Chef <strong>mit</strong> Messer und Stahllineal das Cover aus einer Pappe; es<br />
faserte überall aus. Die Arbeit wurde an einer riesigen Maschine<br />
<strong>mit</strong> Klammern geheftet; überall waren Berge und Täler. Er sagte:<br />
‚Jetzt gehst du noch in den Fahrradladen, kaufst Lenkerband,<br />
klebst es hinten drüber, und dann ist es fertig.’“ Diese Erfahrung<br />
brachte Hermann Colmsee auf die Idee, im Berliner Univiertel einen<br />
konzeptionellen Kopierladen zu eröffnen, also Annahme, Beratung<br />
und die komplette Fertigstellung (Kopieren, Drucken, Binden,<br />
Schneiden) sofort und aus einer Hand anzubieten.<br />
Ende der 1980er Jahre führte das damalige Copy Center Colmsee<br />
dann als erstes in <strong>Braunschweig</strong> Kopiergeräte für Großformate<br />
auf Normalpapier über DIN A0 ein. Dann folgte der erste Laser-<br />
Farbkopierer. „Der hatte die Werknummer drei. Ich hatte 65.000<br />
Mark investiert. Den Preis für eine DIN A4-Kopie habe ich <strong>mit</strong> 4,50<br />
Mark willkürlich festgesetzt. Es gab keinen Vergleich.“ Einer der<br />
ersten Auftraggeber war ein Konzernmanager, der für 9600 Farbkopien<br />
einer Produktpräsentation 43.200 Mark bezahlte! Einen<br />
Monat später fuhr eine Frau im weißen Porsche vor und gab eine<br />
35-seitige Hochzeitszeitung in 200er-Aufl age in Auftrag. Kosten:<br />
31.500 Mark. „Da war der Apparat re fi nanziert. So etwas vergisst<br />
man nicht.“ Später war Hermann Colmsee dann auch noch Vorreiter<br />
<strong>mit</strong> Desktop-Publishing. 45.000 Mark wurde in eine MAC-<br />
Anlage <strong>mit</strong> Drucker und Mega-Screen (DIN A4) investiert. Heute,<br />
sagt er, gebe es im Grunde kaum noch Alleinstellungsmerkmale<br />
in der Branche. „Unsere Leitlinie ist deshalb, das breiteste<br />
Spektrum anzubieten, das man in diesem Marktsegment haben<br />
kann: von der einfachen Kopie über Druck von Einladungskarten,<br />
Postern, Dissertationen etc. bis hin zum Textil<strong>druck</strong> und individuellem<br />
Banner<strong>druck</strong>. Auch Drucke auf hochwertiger Canvas/Künstlerleinwand<br />
gehören zum Angebot. „Ge<strong>druck</strong>t wird<br />
ausschließlich <strong>mit</strong> UV-beständigen Farben. Die Beschaffenheit<br />
des Materials ist auf Haltbarkeit und Farbbrillanz optimiert. Ein<br />
Kunde hat zum Beispiel mal ein Motiv aus Cornwall <strong>druck</strong>en lassen.<br />
Im Format 2 mal 1,20 Meter knallte das Meer gegen die Felsen.<br />
Das sah gigantisch aus.“<br />
Zugenommen, berichtet er, hätten derzeit Aufträge im Scanbereich,<br />
vor allem von Bestandsplänen. Stark nachgefragt werde<br />
auch das System „Order on demand“ bei Broschüren oder Büchern<br />
– von Ersatz-Reparaturanleitungen über Liederhefte bis<br />
hin zu von Kunden verfassten Biographien. Vorteil sei, dass die<br />
Keller dadurch nicht mehr <strong>mit</strong> Druckerzeugnissen voll gestapelt<br />
seien, die dann vielleicht gar nicht benötigt würden. „Es bindet<br />
nicht viel Geld, und man kann den Text verändern, korrigieren<br />
oder aktualisieren.“ Übernommen wird von den Mitarbeitern<br />
auch die komplette Ausstattung von Präsentationen, Kongressen<br />
oder Seminaren <strong>mit</strong> Visitenkarten, Flyern, Plakaten, Namenskärtchen,<br />
Handouts und – falls gewünscht – sogar Hemden.<br />
Beschäftigt werden im DruckPunkt Colmsee vier Angestellte,<br />
alle ausgebildete Mediengestalter bzw. Systemelektroniker.<br />
Für Personalfragen, Finanzen und Design ist Susanne Colmsee<br />
zuständig. Der Betrieb gliedert sich in Auftragsfertigung und<br />
Selbstbedienung <strong>mit</strong> fünf PC-Arbeitsplätzen. „Wir haben ein<br />
großes Netz zum Fischen von Aufträgen“, so Hermann Colmsee.<br />
„Breit aufgestellt zu sein, das ist unsere Strategie.“<br />
Weitere Informationen: www.colmsee-bs.de<br />
clubinfo 02.2009