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Fahrradverleih Minigolfanlage - Mardorf

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STEINHUDER MEER<br />

Denkmalroute<br />

im Neustädter Land<br />

TOURISMUS REGION<br />

HANNOVER


STEINHUDER MEER<br />

2<br />

Meer erleben!<br />

Alle Informationen für einen<br />

erlebnisreichen Tag am Steinhuder Meer<br />

fi nden Sie in den Tourist-Informationen<br />

in Steinhude und in <strong>Mardorf</strong> oder unter<br />

www.steinhuder-meer.de.<br />

Dort fi nden Sie auch einen Veranstaltungskalender<br />

mit allen Veranstaltungen rund<br />

um das Steinhuder Meer.<br />

Tourist-Information Steinhude<br />

Meerstraße 2<br />

31515 Wunstorf/Steinhude<br />

Tel. 05033/9501-0, Fax -20<br />

steinhude@steinhuder-meer.de<br />

Tourist-Information <strong>Mardorf</strong><br />

Aloys-Bunge-Platz<br />

31535 Neustadt/<strong>Mardorf</strong><br />

Tel. 05036/921-21, Fax -23<br />

mardorf@steinhuder-meer.de<br />

www.steinhuder-meer.de<br />

TOURISMUS REGION<br />

HANNOVER


Inhaltsverzeichnis<br />

Das Tote Moor 6<br />

Schloss Landestrost – Schlossstraße 8<br />

Aussichtsturm bei Großenheidorn 9<br />

Das Steinhuder Meer 10<br />

Ausflug zur Insel Wilhelmstein 11<br />

Besuch in Steinhude 11<br />

Fachwerkgebäude am Aloys-Bunge-Platz 13<br />

Alte Schule – <strong>Mardorf</strong>er Straße 8 14<br />

Neue Alte Schule – <strong>Mardorf</strong>er Straße 4 14<br />

Kapelle – <strong>Mardorf</strong>er Straße 12 15<br />

Übersichtskarte 17<br />

Der Bannsee 18<br />

Kleine Hofstelle – Alter Sandberg 37 19<br />

Eichenbrinke 19<br />

Doppeldurchfahrtscheune – Waldstraße 4a 20<br />

Ehem. Wohnwirtschaftsgebäude – Schneerener Str. 8 20<br />

Zehntspeicher – Alter Sandberg 1 22<br />

Haupthaus und Scheune – Heuberg 14 23<br />

Kirche mit Kirchhof – Hinter der Kirche 23<br />

Ehem. Wohnwirtschaftsgebäude – Hinter der Kirche 16 24<br />

Torfwerk Neustadt 25<br />

Heidelandschaft am Moorrand 26<br />

Der Funkenturm 27<br />

Neustädter Hütte - Hüttenplatz 1 27<br />

Erläuterungen 29<br />

Impressum 29<br />

3


4<br />

Die Moor


-Route<br />

5


6<br />

Das Tote Moor<br />

Entstehung<br />

Die meisten Moore in Norddeutschland entstanden als langfristige Folge<br />

des Zurückweichens der Eiszeit. Dort, wo ein mineralischer Grund die<br />

nacheiszeitlichen Seen vom Grundwasser trennte, herrschten optimale<br />

Bedingungen für die Moorentwicklung.<br />

In der ersten Stufe der Moorentwicklung lagert sich abgestorbene Vegetation<br />

auf dem Seegrund ab. Durch immer neue Ablagerungen verlanden<br />

in der zweiten Stufe große Bereiche der Wasserflächen. Feuchte Seggenwiesen<br />

in den Randbereichen bilden den Untergrund für Erlenbruchwälder.<br />

Mit steigender Höhe des Torfkörpers nimmt der Nährstoffgehalt des<br />

Gewässers ständig ab und der Boden versauert. Der sterbende Wald wird<br />

durch anspruchslose Pflanzen wie das Torfmoos und Wollgras abgelöst.<br />

Wirken keine störenden Faktoren auf das Moorsystem, wächst das Moor<br />

um ca. 1 mm pro Jahr.<br />

Torfgewinnung<br />

Das Tote Moor entwickelte sich um 6000 – 4000 v. Chr., seine Torfschichten<br />

sind nicht sehr mächtig. Der Abbau von Torf lohnt sich jedoch wegen<br />

der erheblichen Flächenausdehnung des Toten Moores. Handtorfstich<br />

fand im Toten Moor bereits im Mittelalter statt. Seit 1907 wird auch maschinell<br />

Torf abgebaut. Heute sind im Toten Moor noch zwei Torfwerke<br />

in Betrieb. Die größten Abbauflächen bearbeitet heute die Firma ASB-<br />

Grünland. Der Torf wird hierbei im Fräsverfahren gewonnen. ASB betreibt<br />

in Neustadt das größte Torfwerk Europas und vermarktet von hier aus<br />

verschiedene, zum Teil auch veredelte Torfprodukte in die ganze Welt.


Renaturierung<br />

Die auf Hochmoore spezialisierten Arten sind auf den Erhalt dieser Natur<br />

angewiesen. Um sie vor dem Aussterben zu retten, müssen sterbende<br />

Moore wieder zum Leben erweckt werden.<br />

Die Torfgewinnung setzte eine Entwässerung des Toten Moores über Kanäle<br />

voraus. Die trockengelegten Oberflächen wurden sehr schnell von<br />

anspruchslosen Moorbirkenwäldern überzogen, die durch ihren großen<br />

„Durst“ dem Moor weitere Feuchtigkeit entzogen und damit weiteres<br />

Moorwachstum unmöglich machten.<br />

Heute werden sowohl in vom Abbau verschonten als auch im bereits abgebauten<br />

Moorbereich Renaturierungsmaßnahmen getroffen. Die wichtigste<br />

Maßnahme ist hierbei das Herstellen eines hohen Wasserstandes,<br />

den die Torfmoose und andere Moorpflanzen zum Gedeihen benötigen.<br />

Dort wo sich auf Torfboden Birken und Kiefernwälder ausgebreitet haben,<br />

werden die Bäume zusätzlich entfernt, um dem Moorwachstum den<br />

Neustart zu erleichtern.<br />

Moore erzählen aus der Geschichte<br />

Über die Regeneration der Hochmoore entscheidet eine Pflanzengruppe:<br />

Die Torfmoose. Sie besitzen keine Wurzeln, wachsen nach oben und sterben<br />

unten ab. Ihre Nährstoffe müssen sie dem Regenwasser entziehen.<br />

Dabei geben sie an ihre Umgebung Huminsäure ab. In diesem sauren<br />

Milieu können keine Zersetzungsbakterien mehr leben. Deshalb wird<br />

die gesamte ins Wasser absinkende Substanz konserviert, wie Gurken<br />

in Essigsäure. Da die dabei verbleibende Torfsubstanz nur etwa einen<br />

Millimeter pro Jahr wächst, bildet ein Moor, das zu einer Mächtigkeit von<br />

acht Metern emporwächst, ein Geschichtsbuch über 8000 Jahre. Wissenschaftler<br />

haben hieraus schon zahlreiche Erkenntnisse über unsere<br />

Vergangenheit gewonnen, einschließlich gut erhaltener Moorleichen, in<br />

deren Mägen sich noch die letzte Mahlzeit nachweisen ließ.<br />

7


8<br />

Schloss Landestrost – Schlossstraße<br />

Schloss Landestrost wurde von Herzog Erich II. von 1573 bis 1584 an Stelle<br />

einer 1563 bis auf die Grundmauern abgebrannten, mittelalterlichen Burg<br />

erbaut. Es diente als Residenz des Herzogs zu Braunschweig – Lüneburg.<br />

Herzog Erich II starb 1584. Herzog Julius ließ das Schloss bis 1587 vollenden.<br />

Das Schloss wurde im Stil der Weserrenaissance mit italienischem und<br />

französischem Einfluss errichtet. Die Kenntnisse hierüber erfuhr Herzog<br />

Erich II. während seiner Aufenthalte als Söldnerführer im genannten Ausland<br />

und in Holland.<br />

Die Querbetonung der Fassaden durch Sandsteinbänder im Ziegelmauerwerk<br />

und die steinernen Kreuzpfosten in den Fenstern sind typische<br />

Stilmerkmale. Bemerkenswert sind auch die reich gestalteten Portale,<br />

insbesondere das Mittelportal, welches das Doppelwappen Herzog Erichs<br />

II. und seiner zweiten Frau Dorothea zeigt. Des Weiteren stützen männliche<br />

und weibliche Hermenpilaster den Portalgiebel.<br />

Ursprünglich hatte das Schloss ein wie bei Merian dargestelltes hohes,<br />

abgewalmtes Satteldach mit mehrgeschossigen Zwerchhäusern. Um<br />

1800 erhielt das Schloss ein Pfannendach mit flacherer Neigung. Auch<br />

die „welschen Hauben“ über den Treppenhaustürmen wurden in diesem<br />

Zuge entfernt. Im Rahmen einer Sanierung in der 2. Hälfte der 80er Jahre<br />

des 20. Jahrhunderts erhielt das Schloss wieder Renaissanceerker, die<br />

sich am Merianstich orientieren.<br />

Schloss Landestrost wurde mit 3 Flügeln errichtet. Im 17. Jahrhundert wurde<br />

bereits ein Teil der Residenz sicherlich als Auswirkung des 30-jährigen<br />

Krieges als baufällig beschrieben. Der Südflügel war 1636 niedergefallen.<br />

Reste blieben bis 1650 erhalten. Der westliche Teil des Nordflügels wurde<br />

im 19. Jahrhundert als baufällig abgebrochen. Somit sind heute nur noch<br />

der Leineflügel (Ostflügel) und ein Teil des Nordflügels erhalten.<br />

Im Schloss ist heute u. a. das Torfmuseum untergebracht, welches anschauliche<br />

Dokumente zu unserem Thema der „Moor-Route“ liefert. Ferner<br />

befinden sich hier eine Sektkellerei, das Regionsarchiv und es ist Ort<br />

zahlreicher kultureller Veranstaltungen.


Moordorf<br />

Moordorf ist heute kein selbständiger Stadtteil von Neustadt a. Rbge. Es<br />

wurde 1928 Poggenhagen eingemeindet.<br />

Im Kreuzungsbereich der Straßen „Am Schiffgraben“ und „Im Eichenbrink“<br />

sind heute noch ein paar Fachwerkhäuser als Zeitzeugen der Moordorfer<br />

Geschichte vorhanden.<br />

Die Moordorfer lebten, wie der Ortsname schon vermuten lässt, vom<br />

Torf, welches sie im nahegelegenen Moor abbauten. Der Torf wurde nach<br />

Neustadt, Blumenau, Bokeloh und auch an die königliche Ziegelei in<br />

Herrenhausen geliefert. Im Herbst und Winter arbeiteten die Moordorfer<br />

„Kolonisten“, wie man sie damals nannte, auf dem Gut Poggenhagen.<br />

Aussichtsturm bei Großenheidorn<br />

Dieser Aussichtsturm sollte bei Ihrer Moorroute auf keine Fall vergessen<br />

werden. Er befindet sich am südlichen Ende des Vogeldamms. Der Pfad<br />

zu diesem Turm liegt etwas versteckt am Rundweg um das Steinhuder<br />

Meer.<br />

Schon der Weg zum Turm zeigt uns die typische Vegetation im Übergang<br />

zwischen Hochmoor und Binnenmeer. Zu Fuß geht es ca. 400 m entlang<br />

an stehenden ehemaligen Wasserkanälen, die den Meeresschiffern als<br />

Transportwege für gestochenen Torf dienten. Zwischen knorrigen Bäumen,<br />

teils auf Holzbohlen, nähern wir uns dem Schilfgebiet am Rande<br />

des Meeres.<br />

Der Aussichtsturm eröffnet uns einen wunderschönen Blick in die Schilfzonen<br />

des Steinhuder Meeres. Zahlreiche Wasservogelarten können hier<br />

beobachtet werden. Gönnen Sie sich ein wenig Ruhe an diesem Ort. Aber<br />

Vorsicht – hier hat sich schon so mancher verliebt – ins Steinhuder Meer!<br />

9


10<br />

Das Steinhuder Meer<br />

Das Nordufer des Steinhuder Meeres ist erreicht. Es handelt sich um den<br />

größten Flachsee Deutschlands. Genau genommen ist das Steinhuder<br />

Meer 7,5 km lang, 4 km breit und besitzt eine durchschnittliche Tiefe von<br />

1,50 m. In den so genannten Deipen, tiefen Gräben, die das Steinhuder<br />

Meer durchziehen, ist es bis zu drei Meter tief. Das Steinhuder Meer ist<br />

eine Schöpfung der Weichseleiszeit und entstand vor rund 15.000 Jahren<br />

durch das Abtauen einer Eislinse im Untergrund.<br />

Die Moorroute führt nun auf der 4 km langen Uferpromenade entlang.<br />

Wälder, Strände und Schilfflächen wechseln sich ab. Immer wieder eröffnen<br />

sich Blicke auf das Steinhuder Meer und die Insel Wilhelmstein. Vier<br />

öffentliche Holzstege laden zum Verschnaufen ein. Entspannen Sie sich<br />

und genießen Sie den großartigen Blick auf die Weite des Steinhuder<br />

Meeres.<br />

Gleich zu Beginn bietet sich der Aussichtstrum an der Alten Moorhütte<br />

zu einem Blick in das Ostenmeer mit seiner Flora und Fauna an. In der<br />

Ferne ist eine große gelbe Boje zu erkennen. Es handelt sich um die<br />

Postboje. Briefe werden ein Mal in der Woche gelehrt und mit einem<br />

Sonderstempel versehen.<br />

Für Wassersportler ist das Steinhuder Meer ein Paradies. Allein am Nordufer<br />

liegen im Sommer bis zu 1.700 Segelboote an ca. 40 Steganlagen.<br />

Der Badestrand „Weiße Düne“ ist an heißen Sommertagen besonders bei<br />

Familien beliebt. Das seichte Wasser erwärmt sich schnell und ist daher<br />

ideal für Kinder.<br />

Der Surfstrand am Weißen Berg bietet ideale Voraussetzungen für Surfer<br />

und Kite-Surfer. Der Weiße Berg ist eine Düne, die sich 20 m über das<br />

Meer erhebt. Ein Aussichtsturm ermöglicht einen herrlichen Blick über<br />

die Landschaft.<br />

Haben Sie noch ein wenig Zeit? Dann nutzen Sie das <strong>Mardorf</strong>er Nordufer<br />

doch als Ausgangspunkt für weitere Aktivitäten:


Ausflug zur Insel Wilhelmstein<br />

Zur Insel Wilhelmstein können Sie sich ab <strong>Mardorf</strong> mit den historischen<br />

Auswanderern übersetzen lassen. Neben der planmäßigen Abfahrts-<br />

stelle am Warteweg/“Pilz-Kiosk bieten die Steinhuder Schiffer an schönen<br />

Sommertagen, sowie im Herbst und Frühjahr an den Wochenenden,<br />

von zwei Abfahrtsstellen – Badestrand und Neue Moorhütte – Bedarfsfahrten<br />

an.<br />

Besuch in Steinhude<br />

Von Mitte Mai bis Mitte September bietet die Steinhuder Personenschifffahrt<br />

einen regelmäßigen Fährverkehr nach Steinhude mit zwei festen<br />

Zeiten pro Tag an. Abfahrtsstelle ist Warteweg/“Pilz“-Kiosk in der Nähe<br />

der Jugendherberge. Die Aalräuchereien befinden sich in Wassernähe im<br />

Zentrum Steinhudes. Weitere Ziele könnten das historische Scheunenviertel,<br />

das Fischer- und Webermuseum oder das Schmetterlingsmuseum<br />

sein.<br />

11


12<br />

<strong>Mardorf</strong><br />

<strong>Mardorf</strong> liegt am nördlichen Rand des Steinhuder Meeres, das historische<br />

Dorfzentrum ist ca. 1 km vom Ufer entfernt. Die eher lockere Dorfanlage<br />

des urkundlich erstmals 1171 erwähnten Ortes ist historisch bedingt.<br />

Lebten die Einwohner <strong>Mardorf</strong>s früher von den Erträgen aus der Landwirtschaft,<br />

hat in den letzten Jahren zunehmend auch der Tourismus den<br />

Charakter von <strong>Mardorf</strong> geprägt.<br />

Hierbei existiert das Bestreben der <strong>Mardorf</strong>er ihre alte, überlieferte Baukultur<br />

zu erhalten und weiter zu entwickeln, um so die Einzigartigkeit<br />

ihres Ortsbildes zu erhalten. Am Aloys-Bunge-Platz wurde im Bereich<br />

der beiden alten ehemaligen Schulen und der Kapelle ein neues Dorfzentrum<br />

geschaffen, welches auch als Veranstaltungsort für Märkte und<br />

Kultur dient.


Fachwerkgebäude am Aloys-Bunge-Platz<br />

Am Aloys-Bunge-Platz wurde mit Hilfe von translozierten, d.h. umgesetzten<br />

Fachwerkgebäuden aus <strong>Mardorf</strong>, Schneeren, Hannover und Gehrden<br />

ein neues Dorfzentrum geschaffen.<br />

Ein Vierständer-Fachwerkgebäude, welches Mitte des 18. Jh. in Winzlar<br />

erbaut und später nach Schneeren umgesetzt wurde, als Wohnhaus diente,<br />

fiel dort einer landwirtschaftlichen Erweiterung zum Opfer.1991 wurde<br />

das historische Gebäude am Aloys-Bunge-Platz als Heimatmuseum wieder<br />

errichtet. In ihm sind alte bäuerliche Möbel und Gerätschaften aus<br />

<strong>Mardorf</strong> ausgestellt.<br />

An den ehemaligen „Brennewienspeicher“, der ursprünglich 200 m entfernt<br />

als Gastwirtschaft zu einer Hofanlage gehörte, wurde in jüngster<br />

Zeit von der <strong>Mardorf</strong>er Dorfgemeinschaft ein Backhaus angebaut.<br />

Ebenfalls innerhalb <strong>Mardorf</strong>s umgesetzt wurde der Meyer-Speicher. Nach<br />

seiner Translozierung 1983 vom „Kleinen Brink“ dient er heute als „Grillspeicher“.<br />

An der <strong>Mardorf</strong>er Straße befindet sich seit 1984 ein kleines Fachwerkgebäude,<br />

welches an seinem alten Standort zwischenzeitlich als Schweinestall<br />

diente. Als besonderes Merkmal weist dieses eine Ankerbalkenkonstruktion<br />

auf. Es wird auf Mitte 17. Jahrhundert datiert und gehört somit<br />

zu den ältesten Gebäuden von <strong>Mardorf</strong>.<br />

Aus Gehrdens Innenstadt wurde ein Ackerbürgerhaus von 1804 nach<br />

<strong>Mardorf</strong> geholt. Befand sich ursprünglich in ihm eine landwirtschaftliche<br />

und eine Wohnnutzung so beherbergte es nach seiner Translozierung<br />

1996 das Café „Engel’s Dor“. Heute dient es privaten Wohnzwecken.<br />

Bei dem „Haus des Gastes“ (Tourist-Information) handelt es sich um ein<br />

Vierständerhaus, welches Mitte des 19. Jahrhunderts in Hannover-Stöcken<br />

errichtet wurde. Nachdem ein Orkan 1993 das gerade aufgestellte<br />

Fachwerkgerüst umstürzen ließ, ist leider nur noch sehr wenig von der<br />

originären Bausubstanz erhalten. 1996 konnte es in Nutzung genommen<br />

werden.<br />

Durch die Gruppierung der Fachwerkgebäude am Aloys-Bunge-Platz<br />

wurde ein anheimelnder Mittelpunkt für <strong>Mardorf</strong> geschaffen. Um Baudenkmale<br />

handelt es sich aber aufgrund der Umsetzung und des damit<br />

verbundenen Materialverlustes nicht mehr.<br />

13


14<br />

Alte Schule – <strong>Mardorf</strong>er Straße 8<br />

Das Schulgebäude wurde in massiver Ziegelbauweise im Stil der Gründerzeit<br />

errichtet. Während der östliche Teil bereits 1842 entstanden ist,<br />

wurde der westliche im gleichen Stil aber etwas schlichter in der Ausführung<br />

1879 – 1883 angefügt.<br />

Früher fand der Schulunterricht in der Kapelle statt. Die Lehrer betrieben<br />

zu der Zeit auch ein wenig Landwirtschaft. Im westlichen Gebäudeteil<br />

befanden sich Tenne und Ställe. 1952 wurden diese zu Klassenräumen<br />

umgebaut. Die Toröffnungen wurden zugemauert bzw. durch Fensteröffnungen<br />

ersetzt.<br />

1960 wurde das Schulgebäude in ein Wohngebäude umgebaut. Auf den<br />

Dachflächen wurden Gauben errichtet, um auch das Dachgeschoss nutzen<br />

zu können.<br />

2002 bis 2003 wurde das Baudenkmal sehr aufwendig saniert. Das Restaurant<br />

und Hotel „Alte Schule“ zog ein. In Erinnerung an frühere Unterrichtsstunden<br />

kann man hier „Pi mal Daumen“ oder „Schillers Die Glocke“<br />

essen.<br />

Neue Alte Schule – <strong>Mardorf</strong>er Straße 4<br />

Die neue Alte Schule wurde vom Architekten Ernst Meßwarb entworfen<br />

und im „Rehburger Baustil 1907/08“ errichtet. Der Vater von Ernst<br />

Meßwarb, Wilhelm Meßwarb, studierte und arbeitete zunächst bei dem<br />

bekannten hannoverschen Baurat Conrad Wilhelm Hase bevor er den<br />

„Rehburger Baustil“ begründete, der durch eine große Formenvielfalt<br />

und Ausgestaltung bis ins Detail geprägt wird. Dieses wird auch bei diesem<br />

Schulgebäude besonders deutlich. Genaues Hinsehen lohnt sich.<br />

Mit dem Neubau einer Schule in der Eichendorfstraße wurde auch dieses<br />

Schulgebäude 1960 umgenutzt. Es beinhaltete eine Strumpffabrik und<br />

Wohnungen, etwas später auch eine Gummifabrik. Seit 1984 dient es als<br />

Dorfgemeinschaftshaus.


Kapelle – <strong>Mardorf</strong>er Straße 12<br />

Die <strong>Mardorf</strong>er Kapelle wurde 1721/22 als kleiner Fachwerkbau auf einem<br />

gestreckten achteckigen Grundriss errichtet.Die Holzgefache erhielten<br />

ein Weidenflechtwerk, welches mit Lehmschlag verkleidet wurde.<br />

Auf dem Walmdach am westlichen Firstende befindet sich in Art eines<br />

Dachreiters ein auf zwei Stützen ruhender Glockenstuhl mit Wetter-<br />

fahne und Kugel. Die Glocke hatte 1721 die Glockengießerei Altenburg<br />

aus Sachsenhagen gegossen. Eine Besonderheit bietet die Eingangstür<br />

zur Kapelle. Sie bietet eine -für damalige Verhältnisse - stattliche Höhe<br />

von 1.70 m. Heute tut man gut daran, seinen Kopf beim Betreten der<br />

Kapelle ehrfürchtig leicht zu neigen. 1978 wurde die gesamte Innen-<br />

einrichtung mit Kanzelaltar und Empore entfernt und durch eine schlichte<br />

Ausstattung ersetzt. 1992/93 erfolgte eine umfassende Renovierung des<br />

Gebäudes und 2002 entstand die heutige Innenausstattung.<br />

15


A<br />

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Legende:<br />

Routenempfehlung<br />

Aussichtspunkt A<br />

Parkplatz<br />

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S-Bahn Haltestelle<br />

Anzeigenkunden


Der Bannsee<br />

Wie schnell die Verlandung eines Moorsees durch Entwässerung voranschreiten<br />

kann – dafür ist der Bannsee ein eindrucksvolles Beispiel. Um<br />

1700 reichte der große Bannsee noch bis an die heutige Landesstraße<br />

heran. In den vergangenen 200 Jahren verlandete der See deutlich sichtbar.<br />

Um 1900 war er schon auf weniger als die Hälfte geschrumpft. Die<br />

Verbindung zum Steinhuder Meer wurde unterbrochen. – Heute sind nur<br />

noch kleine Wasserflächen übrig geblieben, die man schon etwas suchen<br />

muss, um sie überhaupt wahrzunehmen.<br />

Einer der Teiche liegt direkt an einem Campingplatz am Moorrand. Ein<br />

Geheimtipp für alle, die sich hierher verirrt haben: Die Bannsee-Hütte –<br />

ein wirklich ungewöhnlicher Kiosk, den man gesehen haben muss.<br />

Schneeren<br />

Schneeren ist ein Haufendorf in der hügeligen Geestlandschaft, gelegen<br />

zwischen Grinderwald und Steinhuder Meer, zwischen dem Toten- und<br />

dem Schneerener Moor. Es ist neben den Mooren von Wald, Wiesen und<br />

Heide umgeben.<br />

1215 als „Snedere“ erstmals erwähnt, wurde es 1522 zum selbstständigen<br />

Kirchspiel erhoben. Im Dreißigjährigen Krieg sehr stark zerstört wurde<br />

Schneeren im Vergleich zu den Nachbargemeinden relativ schnell wieder<br />

aufgebaut und erreichte eine Größe, die der Hälfte der Neustädter<br />

Kernstadt entsprach. In der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts erfolgte die<br />

planmäßige Siedlungserweiterung im Bereich Alter und Neuer Sandberg,<br />

die sich heute noch von dem älteren verästelten Straßengrundriss unterscheidet.<br />

1974 verlor Schneeren seine Selbständigkeit und wurde der<br />

Stadt Neustadt a. Rbge. eingegliedert.<br />

Schneeren besitzt einen reizvollen, weil historisch gewachsenen Ortskern.<br />

Fachwerkgebäude, in den meisten Fällen mit Ziegelausfachungen,<br />

zum Teil auch massive Ziegelbauten, einheitlich mit roten Ton-Hohlpfannen<br />

gedeckte Dächer und alte, großkronige Bäume ergeben ein homo-<br />

18<br />

genes Ortsbild, welches für die Region typisch, aber nur noch in den<br />

seltensten Fällen so gut erhalten ist.


Kleine Hofstelle – Alter Sandberg 37<br />

Der „Alte Sandberg“ wurde ab 1864 in Schneeren als eine planmäßig<br />

angelegte Siedlung für ortstämmige Häuslinge, Anbauern, Abbauern,<br />

Köthner bebaut. Am Ende der Straße entstand vermutlich um 1890, somit<br />

am Ende der Fachwerkbauweise das kleine Wohnwirtschaftsgebäude.<br />

1935 erwarb der pensionierte Lehrer und Organist Wilhelm Ruprecht die<br />

Hofstelle vom Abbauer und Tischler Friedrich Kammeier. Seit dem befindet<br />

sich das Anwesen in Familienbesitz. In den Jahren wenig verändert,<br />

welches offensichtlich auch dem Schwiegersohn und Volkskundler Dr.<br />

Heckscher zu verdanken ist, musste es 2002 – 2006 grundlegend saniert<br />

werden. Auch aus wirtschaftlichen Gründen musste das Dachgeschoss,<br />

welches ursprünglich nur als Lagerraum z. B. für das Erntegut diente,<br />

zu Wohnzwecken ausgebaut werden. Alle Baumaßnahmen erfolgten mit<br />

sehr viel Sensibilität, so dass für den Betrachter die Veränderungen kaum<br />

spürbar sind. Auch im Inneren des Baudenkmals erlebt man eine Reise in<br />

die Vergangenheit ohne das Heute zu verleugnen.<br />

Eichenbrinke<br />

Im alten Dorf von Schneeren befinden sich zwei denkmalgeschützte Eichenbrinke,<br />

der größere – ca. 2 ha – an den Straßen „Alter Sandberg“/<br />

„Am Brinke“, der kleinere „Am Saalbrink“/„Bohlsehler Straße“ gelegen.<br />

Der größere Eichenbrink war bereits 1771 auf der Kurhannoverschen Landesaufnahme<br />

verzeichnet.<br />

Ursprünglich befanden sich die Eichenhaine in den Übergangsbereichen<br />

zwischen geschlossenem Dorf zur freien Feldmark. Nunmehr grenzt der<br />

größere den älteren Dorfkern von der späteren Sandbergsiedlung ab.<br />

Die Eichenbrinke veranschaulichen auch heute noch die ländliche Wirtschaftsgeschichte<br />

von Schneeren. Sie wurden einst für die Schweinemast<br />

und zur Gewinnung von Bauholz angelegt. Die natürlichen Teiche<br />

hielten Löschwasser vorrätig. Heute dienen die Brinke der Naherholung<br />

und sind ein Markenzeichen von Schneeren.<br />

19


20<br />

Ehem. Wohnwirtschaftsgebäude<br />

– Schneerener Str. 8<br />

Das aus dem 19. Jahrhundert stammende Bauernhaus mit Halbwalmdach<br />

ist ein für die Region typisches Fachwerkhallenhaus, welches<br />

in Vierständerbauweise errichtet wurde. Als Wohnwirtschaftsgebäude<br />

fand hier ehemals Wohnen und landwirtschaftliche Nutzung<br />

unter einem Dach statt. Die unterschiedlichen Nutzungsarten sind<br />

auch noch nach der liebevollen und besonders denkmalgerechten<br />

Sanierung ablesbar. 1993 wurde das Objekt mit dem Preis für Denkmalpflege<br />

der Niedersächsischen Sparkassenstiftung ausgezeichnet.<br />

Doppeldurchfahrtscheune – Waldstraße 4a<br />

Die Fachwerkscheune besaß je zwei Tore an den Giebelseiten und wurde<br />

so als Doppeldurchfahrtscheune genutzt. Im Jahr 2003 begann der neue<br />

Eigentümer des Baudenkmals mit viel Engagement mit der Instandsetzung<br />

und der Umnutzung des Gebäudes. Alles wurde bis ins Detail<br />

durchdacht. Heute stellt sich die ehemalige Scheune als Wohngebäude<br />

dar, ohne seine Vergangenheit zu leugnen. Idealerweise wurden die Torelemente<br />

verglast und sorgen so für eine gute Belichtung im Inneren.<br />

Notwendige bauliche Zutaten verändern das Erscheinungsbild kaum<br />

spürbar. Die neuen Nebengebäude ergänzen den historischen Ort am<br />

Eichenbrink.


Dorfgemeinschaftshaus – Zum Eichenbrink 4<br />

Das ehemalige Wohnwirtschaftsgebäude wurde 1763 in Zweiständer-<br />

Fachwerkbauweise errichtet und gilt als eines der ältesten dieser Art in<br />

Schneeren.<br />

Zweiständerhäuser sind gegenüber den Vierständerhäusern als frühere<br />

Gebäudeform einzustufen und sind auch für den unerfahrenen Betrachter<br />

dadurch zu erkennen, dass die Traufe tiefer liegt; die Außenwand<br />

hat anders als bei Vierständerhäusern keine tragende Funktion für die<br />

Deckenbalken.<br />

Das Fachwerkgebäude wurde 1989 von der Stadt Neustadt a. Rbge. erworben<br />

und so vor dem bereits beantragten Abbruch glücklicherweise<br />

bewahrt. Anschließend wurde das stark geschädigte Gebäude mühevoll<br />

von dem gegründeten Erhaltungsverein und Mitarbeitern der Stadt Neustadt<br />

a. Rbge. saniert.<br />

Als Dorfgemeinschaftshaus dient es heute für Übungs-, Versammlungs-<br />

und Kulturveranstaltungen. Die unveränderte Raumstruktur und die<br />

Ausstellung geschichtlicher Zeugnisse ermöglichen den Besuchern einen<br />

Rückblick in das ländliche Leben und Arbeiten in Schneeren.<br />

Bekannt für gutes Essen! Durchgehend warme Küche.<br />

Biergarten unter den Linden.<br />

Clubräume von 10 bis 50 Personen und Saal bis 200 Personen<br />

Täglich ab 10 Uhr geöffnet – Montag Ruhetag<br />

5 km vom Steinhuder Meer im idyllischen Ortskern von Schneeren<br />

Am Brinke 4, 31535 Neustadt OT Schneeren, Tel. 05036/301, www.gasthaus-asche.de<br />

Ferienwohnungen und Gästezimmer im Haus.<br />

21


22<br />

Zehntspeicher – Alter Sandberg 1<br />

Der Fachwerkspeicher von 1663 stand bis 1999 in Stöckendrebber, direkt<br />

an der Ortsdurchfahrt. Aufgrund seines baulich schlechten Zustandes<br />

und der Aussicht auf Verfall vor Ort stimmte die Denkmalpflege einer<br />

Umsetzung des Zehntspeichers nach Schneeren zu. Neben der Lagerung<br />

des Zehnts, welches die örtlichen Bauern an das Kloster Mariensee abzugeben<br />

hatten, befand sich im Erdgeschoss des Speichers eine kleine<br />

Inspektorwohnung. Nach seiner Translozierung dient er heute reinen<br />

Wohnzwecken. Wiederaufbau und Sanierung erfolgten so vorbildlich,<br />

dass seine ursprüngliche Nutzung sehr gut nachvollziehbar ist. Hierbei<br />

ist insbesondere der straßenseitige, geschossweise vorkragende Giebel<br />

genannt. Die typischen Türöffnungen blieben erhalten. Sie dienen<br />

heute der Belichtung der Innenräume. Das umgesetzte Backhaus und<br />

der Neubau der Remise und der Einfriedung geben dem Anwesen einen<br />

besonderen Charakter.<br />

Ehem. Wohnwirtschaftsgebäude<br />

– Heuberg 4<br />

Von der Straße etwas zurückgesetzt befindet sich das ehemalige Wohnwirtschaftsgebäude<br />

in Vierständer-Fachwerkbauweise von 1828. Erst in<br />

jüngster Zeit wurde das Baudenkmal von den neuen Eigentümern aufwendig<br />

saniert. Die Arbeiten an den Fassaden, Fenstern, Türen und Tor<br />

erfüllen die denkmalrechtlichen Anforderungen beispielhaft. Auch auf<br />

die Beachtung der Bauphysik wurde hier viel Wert gelegt.


Haupthaus und Scheune – Heuberg 14<br />

Bei dem Haupthaus handelt es sich um ein ehemaliges Wohnwirtschaftsgebäude,<br />

welches 1762 als Zweiständer-Fachwerkgebäude errichtet wurde.<br />

Vermutlich in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurde es zwischenzeitlich<br />

zum Vierständerhaus umgebaut, um mehr Lagerraum für<br />

Heu und Stroh zu erhalten. Im Rahmen der von den Eigentümern von<br />

1990 – 93 durchgeführten, denkmalgerechten Sanierung wurde das Fachwerkgebäude<br />

wieder zum Zweiständerhaus zurückgebaut.<br />

Die verbretterte Fachwerkscheune wurde in den letzten Jahren mit viel<br />

Engagement instandgesetzt. Hierbei führten die Eigentümer die Lehmbauarbeiten<br />

an den Gefachen selbst aus.<br />

Kirche mit Kirchhof<br />

– Hinter der Kirche<br />

Die rechteckige Saalkirche wurde 1724 mit Umfassungsmauern aus<br />

eisenschüssigem Sandstein erbaut. Die vier Ecken sind von Anbeginn<br />

durch Streben gesichert, später kamen auch Streben an den<br />

Traufseiten dazu. Türen und Fenster haben Sandsteinumrahmungen.<br />

Der Turm, der vielleicht noch einem Vorgängerbau an diesem Ort zuzuordnen<br />

ist, wurde auf quadratischem Grundriss auch aus eisenschüssigem<br />

Sandstein errichtet. Er besitzt einen oberen Aufbau in<br />

Fachwerkbauweise mit Satteldach und Dachreiter von 1912. Der Langhausraum<br />

im Inneren ist durch eine Segmentbogentonne aus Holz<br />

geschlossen, die über ein ausladendes Stucksims ansetzt. Die Kirche<br />

wurde einschließlich ihrer Ausstattung 1953 umfassend instandgesetzt.<br />

23


24<br />

Ehem. Wohnwirtschaftsgebäude<br />

– Hinter der Kirche 16<br />

Gleich neben dem Gebäude „Hinter der Kirche 14“ befindet sich ein weiteres<br />

kleines Wohnwirtschaftsgebäude aus gleicher Zeit. Es wurde ebenfalls<br />

in Vierständer-Fachwerkbauweise errichtet, erhielt ein Satteldach<br />

mit Halbwalm über dem vorderen Wirtschaftsteil und Vollwalm über dem<br />

hinteren Wohnteil. Nachträglich wurde auf der südlichen Traufseite auf<br />

ganzer Länge eine 2 Meter tiefe Kübbung angefügt. Der kleine rückwärtige<br />

Anbau und die im vorderen Bereich der kleinen Hofstelle befindliche<br />

Scheune stammen vermutlich aus den 30er Jahren dieses Jahrhunderts.<br />

Das Haupthaus wurde mit einem hohen Anteil an Eigenleistung im besonderen<br />

Maße denkmalgerecht von den Eigentümern von 1991 – 95<br />

saniert.<br />

Ehem. Wohnwirtschaftsgebäude<br />

– Hinter der Kirche 14<br />

Das kleine, ehemalige Wohnwirtschaftsgebäude wird auf um 1820 datiert.<br />

Es wurde in Vierständer-Fachwerkbauweise mit Ausfachungen aus<br />

roten Ziegelsteinen und einem mit Ton-Hohlpfannen gedeckten Halbwalmdach<br />

errichtet.<br />

Von 1991 – 98 wurde das Gebäude vom Eigentümer rücksichtsvoll<br />

saniert.<br />

Zusammen mit dem kleinen Fachwerkschuppen und dem alten Ahornbaum<br />

gestaltet es das Ortsbild positiv.


Torfwerk Neustadt<br />

Zwei Torfwerke bauen auch heute noch relativ große Flächen im Toten<br />

Moor ab. Eins davon ist das Torwerk Neustadt zwischen Eilvese und<br />

Schneeren. Ca. 200 ha Moor werden allein von diesem wesentlich kleineren<br />

Torfwerk bewirtschaftet.<br />

Das Torfwerk Neustadt wurde erst 1975 aufgebaut und hat sich heute auf<br />

die Produktion von in der Erwerbsgärtnerei benötigten Torf spezialisiert.<br />

Das Torfsubstrat ist von faseriger Struktur und wird verwendet, weil es<br />

keimfrei und luftdurchlässig ist und einen guten Wasserspeicher bildet.<br />

Die „Erden“ unterscheiden sich je nach Zielart und pH-Wert, Dünger-<br />

bzw. Langzeitdüngerzugaben. Die Produkte werden als lose Ware oder<br />

Sackware in ganz Europa vermarktet. Die Jahresproduktion beträgt etwa<br />

70.000m³. Dabei sind 20 Beschäftigte in der Zeit von März bis November<br />

im Einsatz.<br />

Die Abtorfung findet hier noch – ähnlich wie früher – im maschinengestützten<br />

Stechtorfverfahren statt, d. h. der Torf wird in Soden entnommen<br />

und zum Trocknen gestapelt. Nach dem Trocknen wird das Material<br />

mit der Torfbahn in das Betriebsgelände transportiert und maschinell<br />

zerkleinert, um die verschiedenen Körnungen herzustellen.<br />

Bei jedem Abbau eines Moorbereiches bleiben mindestens 50 cm Torf<br />

stehen. Abgetorfte Bereiche werden nach den Vorgaben der Naturschutzbehörden<br />

renaturiert. Hierbei soll versucht werden, Moorpflanzen wieder<br />

anzusiedeln und so eine Moorlandschaft wieder herzustellen.<br />

25


26<br />

Heidelandschaft am Moorrand<br />

Wenn man mittendrin steht, könnte man glauben, man sei in der Lüneburger<br />

Heide. Ausgedehnte Heideflächen, von Kiefern und Birken<br />

gesäumt, lassen die Illusion einer ausgedehnten Heidelandschaft entstehen.<br />

Doch gleich nebenan gibt es starke landschaftliche Kontraste: Von den<br />

Dünen, wo die Heide so kräftig gedeiht, hat man einen weiten Blick in<br />

die nördlichen Abtorfungsgebiete des Toten Moores. Scheinbar endlos<br />

lange Reihen mit gestapelten Torfsoden lassen ahnen, welche Mengen<br />

an Torf das Tote Moor bereits hergegeben hat.<br />

Trotz dieser eigentlich traurigen Perspektive ist dies ein ganz besonderer<br />

Ort, der viele Menschen zum Verweilen einlädt.<br />

Übrigens: Im weiteren Verlauf der Moor-Route im Bereich des Bannsees<br />

gibt es eine weitere kleine aber sehenswerte Heidefläche.<br />

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Der Funkenturm<br />

Das dezente Schild mit der Straßenbezeichnung „Funkenturm“ lässt kaum<br />

ahnen, welche Bedeutung Eilvese einst für den internationalen Funkverkehr<br />

hatte. Ungefähr hier, wo man heute einen fast surrealen Blick<br />

in eine vom Torfabbau geprägte Landschaft werfen kann, hat einst ein<br />

250 m hoher Stahlturm gestanden. Damit er auch Stürmen standhalten<br />

konnte, wurde er mit gewaltigen Stahlseilen in seiner Lage fi xiert. Dieser<br />

sogenannte Funkenturm wurde bereits 1913 gebaut und war damit weltweit<br />

die erste drahtlose Funkstation, die überseeischen Nachrichtenverkehr<br />

betrieb. Die Gegenstation stand in Tuckerton/USA.<br />

Bereits 1931 hatte die fortgeschrittene technische Entwicklung den<br />

Funkenturm entbehrlich gemacht, daher wurde er abgerissen. Von seiner<br />

Existenz zeugen heute nur noch Fundamentreste im Moor.<br />

Neustädter Hütte - Hüttenplatz 1<br />

1856 – 59 wurde die Neustädter Hütte von der Neustädter Hüttengesellschaft<br />

errichtet. Als Standort für den Eisenhüttenbetrieb wurde die Nähe<br />

zum „Toten Moor“ gewählt, um den hier vorhandenen Torf als preiswerte<br />

Energiequelle nutzen zu können. Der bestehende Eisenbahnanschluss<br />

Neustadts ermöglichte die Anlieferung des Eisenerzes aus einem Eisenerzlager<br />

bei Salzgitter.<br />

Schon mit der Gründung begann die wechselhafte Geschichte der Anlage.<br />

Kurz nach Beginn der Produktion brannte ein Teil der Hütte 1859<br />

nieder. Im gleichen Jahr noch ging die Firma in Konkurs. 1869 ersteigerte<br />

der „Eisenbahnkönig“ Strousberg das Hüttenwerk, das er seinem Industrieimperium<br />

einverleibte. Der Torf erwies sich bei der Eisenverhüttung<br />

aber als ungeeignet, man musste auf die fremdbeförderte Steinkohle<br />

umsteigen.<br />

27


28<br />

Nach mehreren Konkursen kauften „Sittig und Joch“ 1888 Patente und<br />

Maschinen und gründeten die „Rohpappen-Fabrik, Torfstreu- und Torfmull-Werk“.<br />

Die Pappenherstellung wurde bald von Torf auf Lumpen und<br />

Altpapier umgestellt. Trotz mehrerer Produktionspausen und schwerer<br />

Brandschäden bestand das Werk bis 1975.<br />

Auf dem großen Betriebsgelände zeugen nur noch die Villa, das Tor- bzw.<br />

Pförtnergebäude sowie ein im rückwärtigen Bereich gelegenes, ruinöses<br />

Maschinenhaus von dem einst so bedeutsamen Industriebetrieb.<br />

Bei der Fabrikantenvilla handelt es sich um ein historistisches Gebäude,<br />

einen klassischen Vertreter des „Hannoverschen Rundbogenstils“. Anleihen<br />

an die fl orentinischen Paläste der Frührenaissance geben dieser Stilvariante<br />

auch die Bezeichnung Palazzo-Stil. Es diente als herrschaftlicher<br />

Wohn- und Verwaltungssitz.<br />

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Herausgeber<br />

Steinhuder Meer Tourismus GmbH<br />

Aloys-Bunge-Platz // 31535 Neustadt/<strong>Mardorf</strong><br />

Tel. 05036/921-21 // Fax 05036/921--23<br />

mardorf@steinhuder-meer.de<br />

www.steinhuder-meer.de<br />

unter Mitarbeit des Verkehrsvereins<br />

<strong>Mardorf</strong> am Steinhuder Meer e.V. und des ADFC<br />

Texte<br />

Stadt Neustadt, ÖSSM<br />

Fotos<br />

Stadt Neustadt am Rübenberge, Verkehrsverein <strong>Mardorf</strong><br />

am Steinhuder Meer e.V., Steinhuder Meer Tourismus GmbH<br />

Dieses Projekt wird mit Mitteln<br />

des Europäischen Fonds<br />

für regionale Entwicklung gefördert.<br />

Produktion<br />

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