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Aufbau und Charakterisierung eines Guinier-Diffraktometers

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Gr<strong>und</strong>lagen 2 - 5<br />

strichförmigen, auf dem Fokalzylinder liegenden, Brennfleck wieder auf einen Strich<br />

auf diesem Zylinder abbildet, dabei die Strahlung monochromatisiert <strong>und</strong> die<br />

Divergenz des Strahls ausnutzt.<br />

Um den Abstand zwischen Brennfleck <strong>und</strong> dem Monochromatorkristall zu verkürzen<br />

<strong>und</strong> damit einen noch größeren Winkelbereich der Abstrahlcharakteristik der<br />

Röntgenröhre auszunutzen, wird heute der Kristall nicht mehr parallel zu den beu-<br />

genden Netzebenen geschliffen sondern unter dem sogenannten Miscut-Winkel τ.<br />

Wie in Bild 2-5 ersichtlich, ergeben sich dann die Winkel α bzw. β zwischen<br />

einfallenden bzw. ausfallenden Strahl <strong>und</strong> der Kristalloberfläche zu:<br />

α θ −τ<br />

= <strong>und</strong> β = θ + τ (Gl. 2-9, 2-10).<br />

Nach Scherm <strong>und</strong> Krüger [06] folgt hieraus für die Strecken a zwischen Brennfleck F<br />

<strong>und</strong> Kristallmitte <strong>und</strong> b zwischen Mitte <strong>und</strong> Fokalpunkt F´:<br />

sinα<br />

2 ⋅<br />

R<br />

a = <strong>und</strong> sin β<br />

2 ⋅<br />

R<br />

b = (Gl. 2-11, 2-12).<br />

Durch das Schneiden des Kristalls unter dem Miscut-Winkel τ erwächst noch ein<br />

weiterer Vorteil. Die auf den Monochromator auftreffende Strahlung wird bekanntlich<br />

nicht nur direkt an der Oberfläche gebeugt, sondern dringt vorher auch bis zu einer<br />

Tiefe t in den Kristall ein. Diese Eindringtiefe ist durch Absorption <strong>und</strong> Extinktion<br />

festgelegt. Nach Hofmann et al. [04] kann die hieraus resultierende Linienbreite ls im<br />

Fokus des Monochromators, unter Vernachlässigung der Extinktion, wie folgt<br />

berechnet werden:<br />

l (Gl. 2-13).<br />

s<br />

= t ⋅cos<br />

( θ M + τ )<br />

Mit einer Vergrößerung des Miscut-Winkels<br />

geht somit eine Verkleinerung der<br />

Fokallinienbreite einher.<br />

Im Spektrum der Röntgenröhre hebt sich die<br />

Wellenlänge Kα1 gegenüber den anderen<br />

Wellenlängen der charakteristischen Strahlung<br />

durch ihre Intensität hervor, weshalb<br />

vornehmlich auf diese Wellenlänge mono-<br />

chromatisiert wird. Aus der Forderung nach<br />

Trennbarkeit der direkt benachbarten Wellen-<br />

längen Kα1 <strong>und</strong> Kα2 ergibt sich nach Hofmann<br />

Abb.2-6: Korrelation zwischen Brennfleckbreite<br />

<strong>und</strong> reflektiertem<br />

Wellenlängenbereich [04].

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