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Aufbau und Charakterisierung eines Guinier-Diffraktometers

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Experimentelles 3 - 17<br />

erzielt werden, wodurch sich die Amplitude des bei 50Hz schwingenden Anteils<br />

erneut halbieren läßt. Höher frequente Anteile sind dann nicht mehr nachweisbar.<br />

Für die Bildplatte gibt es optional einen Probenhalter mit Heizaufsatz. Die Probe wird<br />

im Ofen in einer Kapillare in der Mitte zweier Keramikstäbe mit je einer Heizwicklung<br />

positioniert. Über der Kapillare mißt ein Thermoelement die Temperatur <strong>und</strong> meldet<br />

sie der Steuerung des Heizaufsatzes. Die Einstellung der Temperatur funktioniert<br />

dabei nach dem Prinzip der ganz allgemein nutzbaren PID-Regelung. Bei dieser Art<br />

der Regelung wird die Stärke der Änderung der zu regelnden Variablen so angepaßt,<br />

daß sie proportional zur Abweichung des Ist-Werts der Variablen vom gewünschten<br />

Soll-Wert ist. Stimmen Ist <strong>und</strong> Soll-Wert überein, so wird die zugeführte Änderung auf<br />

Null gestellt. Die Temperaturregelung erfolgt über die Änderung der zugeführten<br />

Heizleistung. Durch den stets auftretenden Verlust von Wärmeenergie <strong>und</strong> der<br />

entsprechend notwendigen Zuführung von Heizleistung würde nach diesem Prinzip<br />

nie der Soll-Wert erreicht werden, sondern ein stabiler Zustand unterhalb dieses<br />

Wertes. Daher wird bei der PID-Regelung, solange eine Abweichung des<br />

gemessenen Ist-Werts vom Soll-Wert besteht, die der Variablen zugeführte<br />

Änderung ganz langsam erhöht, bis der gewünschte Soll-Wert erreicht wird. Dies<br />

entspricht dem integralen Anteil der Regelung.<br />

Schließlich sorgt der differentielle Teil der Regelung noch für eine Dämpfung <strong>und</strong><br />

damit für die Konstanz der zu regelnden Variablen bei Änderungen durch äußere<br />

Einflüsse. Ein durch die Umgebung herbeigeführter schneller Abfall der Variablen<br />

wird durch einen starken Zuwachs durch die Regelung kompensiert, ein langsamer<br />

Anstieg wird durch eine schwache Abnahme ausgeglichen. Damit ergibt sich<br />

insgesamt ein Proportional, Integral <strong>und</strong> Differential Regler.<br />

Zur Regulierung der Heizleistung wird häufig eine sogenannte Pulsweiten-Modulation<br />

eingesetzt. Dabei wird die Leistung über den Unterschied zwischen den zeitlichen<br />

Längen innerhalb derer die Heizwendel stromdurchflossen bzw. stromlos ist,<br />

geregelt. Bei einer Leistung von 50% sind Puls <strong>und</strong> Pause gleich lang, dagegen<br />

beträgt bei einer Leistung von 75% die Dauer im eingeschalteten Zustand dreiviertel<br />

der Gesamtperiodenlänge, während die Heizwendel nur für ein Viertel der<br />

Periodenlänge ausgeschaltet ist. Die Periodenlänge muß auf die Wärmekapazität<br />

des Ofens angepaßt sein.

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