Aufbau und Charakterisierung eines Guinier-Diffraktometers
Aufbau und Charakterisierung eines Guinier-Diffraktometers
Aufbau und Charakterisierung eines Guinier-Diffraktometers
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Experimentelles 3 - 11<br />
bei Auftragung der Ausgangsspannung U des Hauptverstärkers über der Zeit t<br />
mehrere mögliche Signalformen schematisch dargestellt. Der Verstärkungsfaktor<br />
wird so eingestellt, daß er möglichst groß ist. Jedoch sollte eine gewisse Reserve<br />
zwischen der sich am Ausgang des Verstärkers ergebenden maximalen Signalam-<br />
plitude, der vom Photomultiplier registrierten Röntgenquanten des Primärstrahls <strong>und</strong><br />
einer Übersteuerung, bei der die oberen „Spitzen“ der Signale abgeschnitten werden,<br />
bestehen. Mit Hilfe des Line-Restore, einer kleinen Stellschraube ganz oben am<br />
Hauptverstärker, werden die Signale so angehoben, daß sie nicht in den negativen<br />
Spannungsbereich überschwingen. Damit wird vermieden, daß bei zwei Signalen, die<br />
in kurzem zeitlichen Abstand aufeinander folgen, das zweite Signal durch eine<br />
negative Aufladung des Verstärkers seine „wahre“ Amplitude verliert. Die maximale<br />
Signalamplitude der registrierten Röntgenquanten, die eine der charakteristischen<br />
Linie entsprechende Energie haben, gibt den am Pulshöhenfilter einzustellen Wert<br />
für die Spannungsobergrenze UOG an. Höhenstrahlung, die ebenfalls vom<br />
Szintilationszähler detektiert wird, weist eine wesentlich höhere Energie auf. Durch<br />
die Proportionalität zwischen Signalamplitude <strong>und</strong> registrierter Energie, überschreiten<br />
die Amplituden der durch Höhenstrahlung verursachten Signale die<br />
Spannungsobergrenze UOG <strong>und</strong> werden durch den Pulshöhenfilter ausgesiebt. Um<br />
die Spannungsgrenzen am Filter einzustellen wird ein Spannungsmeßgerät an die<br />
auf der Vorderseite des Filters befindlichen Buchsen angeschlossen <strong>und</strong> mit dem<br />
entsprechenden Regler der erforderliche Wert eingestellt. Dabei ist zu beachten, daß<br />
auf Gr<strong>und</strong> <strong>eines</strong> Spannungsteilers im Filter die vom Meßgerät angezeigte Spannung<br />
doppelt so groß ist, wie die wirkliche Spannungsgrenze.<br />
Nun wird bei abgeschalteter Röntgenstrahlung die Maximalamplitude des Signals aus<br />
dem verstärkten Rauschen der elektrischen Komponenten <strong>und</strong> dem Dunkelstrom des<br />
Photomultipliers am Ausgang des Hauptverstärkers gemessen. Durch die Amplitude<br />
ist die am Pulshöhenfilter einzustellende Spannungsuntergrenze UUG gegeben. Diese<br />
wird ganz analog der oberen Grenze über einen Regler am Pulshöhenfilter<br />
eingestellt, wobei das angeschlossene Spannungsmeßgerät den doppelten Wert<br />
anzeigt. Damit sind alle elektrischen Komponenten des <strong>Guinier</strong>-<strong>Diffraktometers</strong><br />
einsatzbereit. In Tabelle 3-2 sind die Einstellungen, die sich bei den für diese Arbeit<br />
durchgeführten Messungen bewährt haben, aufgelistet.