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Aufbau und Charakterisierung eines Guinier-Diffraktometers

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Experimentelles 3 - 5<br />

Nach diesen Schritten, die für eine optimale Ausleuchtung der Kristallmitte sorgen<br />

sollen, kann nun mit der Vorjustage des Monochromators begonnen werden. Als<br />

erstes wird hierfür der Glanzwinkel langsam vergrößert, wobei der Leuchtschirm<br />

wenige cm vor der Austrittsblende stehen sollte. Es taucht eine dünne schwache<br />

Linie (Kβ) auf, deren Breite unabhängig vom Abstand zwischen Schirm <strong>und</strong> Blende<br />

ist. Ein weiteres Vergrößern des Beugungswinkels läßt einen ganzen Bereich des<br />

Schirms aufleuchten, der sich bei einem bestimmten Abstand fokussieren läßt. Dies<br />

ist die gewünschte Kα-Strahlung. Um ein vergrößertes Abbild vom Beugungsbild des<br />

Monochromators zu erhalten, wird der Leuchtschirm ein ganzes Stück über der<br />

Fokallänge hinaus aufgestellt. Bei Variation des Glanzwinkels von θ−∆θ (noch kein<br />

Reflex sichtbar) zu θ+∆θ (Reflex wieder verlöscht) sollte bei idealer Justage erst die<br />

gebeugte Intensität der Wellenlänge Kα1 <strong>und</strong> dann der Wellenlänge Kα2 zunächst<br />

mittig auftauchen <strong>und</strong> anschließend wie die Wellen <strong>eines</strong> in das Wasser geworfenen<br />

Steins gleichmäßig in alle Richtungen verschwinden. In der Regel ist dieses<br />

Verhalten allerdings erst nach ein paar Korrekturen, die im folgenden für einen<br />

Monochromator auf der rechten Seite der Röhre (aus Sicht des Hoch-<br />

spannungsanschlusses) dargestellt werden sollen, sichtbar. Für einen auf der linken<br />

Seite der Röhre angebrachten Monochromator gelten sie spiegelbildlich. Wandert<br />

beim Vergrößern des Glanzwinkels das Maximum der Intensität senkrecht zur<br />

Oberfläche des Monochromatorkristalls, so liegt der Brennfleck nicht auf dem<br />

Fokalzylinder, sondern im divergenten oder konvergenten Bereich <strong>und</strong> eine<br />

Anpassung des Abstandes a zwischen Fleck <strong>und</strong> Kristallmitte ist erforderlich.<br />

Wandert der Reflex in Strahlrichtung gesehen von rechts nach links, so muß die<br />

Strecke a vergößert werden bzw. beim Wandern von links nach rechts verkleinert.<br />

Eine Verkippung der θ-Drehachse gegenüber dem Strichfokus der Röhre kann am<br />

vertikalen Durchlaufen des Reflexes erkannt werden. Abhilfe schafft hier vorsichtiges<br />

Verstellen von φ1. Ein Verkleinern von φ1 (nach unten drehen) kompensiert ein<br />

Wandern der gebeugten Intensität nach oben. Ganz analog wird ein Weglaufen nach<br />

unten durch das Vergrößern von φ1 behoben.<br />

Eine fehlerhafte Einstellung von φ2 ergibt eine Mischung obiger Bewegungen. Läuft<br />

beim Durchdrehen des Kristalls, der Reflex in Richtung des Primärstrahls von rechts<br />

oben nach links unten, so ist der Kristall auf der Austrittsseite höher als auf der der

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