Aufbau und Charakterisierung eines Guinier-Diffraktometers
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Experimentelles 3 - 3<br />
einem in der Höhe verstellbaren Sockel aufgestellt worden. Wichtig ist die Plan-<br />
parallelität der Unterseite des Röhrengehäuses mit der Gr<strong>und</strong>platte, da durch eine<br />
mögliche Verkippung um die Längsachse sich die spätere Justage des<br />
Detektorkreises sehr schwierig gestaltet. Aufnahmen mit einer Lochblende in<br />
verschiedenen Abständen zum Röhrengehäuse zeigen ob die Mitte des<br />
Röntgenstrahls überall gleich hoch über der Gr<strong>und</strong>platte ist. Auch läßt sich aus ihnen<br />
die Qualität des Brennflecks <strong>und</strong> seine Dimensionen abschätzen. Im Anhang A.1 sind<br />
entsprechende Aufnahmen <strong>und</strong> eine Zeichnung der Röhre mit den wichtigsten<br />
Maßen zu finden.<br />
Bei bekannter Position <strong>und</strong> Orientierung des Brennflecks zur Basisplatte, ist nach<br />
Wahl des einzigen noch freien Parameters, dem Abnahmewinkel, innerhalb der<br />
Fertigungstoleranzen die Lage aller Komponenten des <strong>Diffraktometers</strong> festgelegt.<br />
Der Abnahmewinkel wird jeweils durch die laterale Lage der 2°-Divergenzblenden vor<br />
dem Monochromatorkristall definiert. Bei seiner Wahl ist bei Röhren mit großem<br />
Brennfleck auf die, mittels Gleichung 2-1 berechenbare, prinzipielle Trennbarkeit der<br />
Spektrallinien Kα1 <strong>und</strong> Kα2 zu achten.<br />
Tab.3-1: Zusammenfassung der wichtigsten Größen der eingesetzten Monochromatorkristalle.<br />
θM Monochromatorwinkel, τ Anschliffwinkel, fa <strong>und</strong> fb Fokallängen, R Radius des Oberflächenzylinders,<br />
∆τ Verkippungswinkel durch Mosaizität<br />
Fläche θM [°] τ [°] fa [mm] fb [mm] R [mm] ∆τ [°]<br />
Ge 111 13,639 3,78 119 208 1403 2,7⋅10 -3<br />
α-Quartz 10-11 13,333 6,06 85 224 1349 2,7⋅10 -3<br />
Als Monochromatoren, deren Charakteristika in Tabelle 3-1 zusammengefaßt sind,<br />
finden zum einen ein Germaniumkristall <strong>und</strong> zum anderen ein α-Quartz in einem<br />
G611-Gehäuse der Firma „Huber Diffraktionstechnik“ Verwendung. Beide<br />
Monochromatoren liefern, bei entsprechender Einstellung reine Kα1-Strahlung <strong>und</strong><br />
sollten sich im wesentlichen in ihren Fokallängen <strong>und</strong> der gebeugten Intensität<br />
unterscheiden. In Abbildung 3-2 sind die Verknüpfungen zwischen den einzelnen<br />
Freiheitsgraden des Kristalls <strong>und</strong> den entsprechenden Einstellschrauben am<br />
Gehäuse dargestellt. Es ist anzumerken, daß die Gehäusekonstruktion <strong>und</strong> die<br />
Justagevorrichtung durchaus verbesserungsfähig ist. Keine der Justage-<br />
möglichkeiten besitzt ein Skala (siehe auch Ihringer et al. [16]), nach der sich eine