Aufbau und Charakterisierung eines Guinier-Diffraktometers
Aufbau und Charakterisierung eines Guinier-Diffraktometers
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Experimentelles 3 - 2<br />
verfahren wird. Ganz analog wird bei einer Bildplatte bzw. bei Filmaufnahmen die<br />
entsprechende detektierende Schicht auf den Zylinder gelegt. Hieraus ergibt sich ein<br />
sehr hohes Maß an Linienschärfe <strong>und</strong> Intensität. Aus praktischen Gründen liegen<br />
allerdings die Pulverproben zumeist als ebene Präparate vor, so daß obige<br />
Bedingung nicht exakt erfüllt ist. Nach Allman [05] ist jedoch bei einem bestrahlten<br />
Bereich kleiner als 10mm der hieraus entstehende Fehler noch akzeptierbar. Um<br />
über möglichst viele, verschiedene Orientierungen der Kristallite zu mitteln <strong>und</strong> damit<br />
für größere Beugungsintensitäten <strong>und</strong> ein bessere Reproduzierbarkeit der Messung<br />
bei unterschiedlicher Probenpräparation zu sorgen, werden die Probenträger<br />
tangential zum Fokussierkreis hin <strong>und</strong> her bewegt. Nach Burzlaff et al. [15] hat sich<br />
statt einer translatorischen Bewegung eine Rotation der Probe bewährt, da dadurch<br />
zum Teil auch Effekte einer Vorzugsorientierung vermindert werden.<br />
Durch die, gegenüber vergleichbaren Pulvergeometrien, größeren Abstände der<br />
Beugungslinien auf dem Fokussierkreis, ergibt sich bei Aufnahmen in symmetrischer<br />
Transmission, bei der der Primärstrahl senkrecht auf die Probe trifft <strong>und</strong> diese<br />
durchstrahlt, eine Einschränkung auf einen Winkelbereich bis 90° in 2θ. Aus diesem<br />
Gr<strong>und</strong>e neigt man häufig den einfallenden Strahl um 45° gegen den Durchmesser<br />
des Detektorkreises, wodurch sich gegenüber dem Primärstrahl bei 2θ=0° zu einer<br />
Seite ein nutzbarer Winkelbereich von 135° ergibt. Bei dieser asymmetrischen<br />
Anordnung müssen die beiden Fälle der chromatischen Dispersion unterschieden<br />
werden. Schließlich können in Rückstrahltechnik auch Winkel über 135° erfaßt<br />
werden. Hierbei treten sehr große Wegstrecken auf, so daß eine Evakuierung des<br />
Strahlengangs angebracht ist, damit die Intensitäten durch Absorption nicht zu stark<br />
verkleinert werden.<br />
3.2 <strong>Aufbau</strong> <strong>und</strong> Justage der einzelnen Komponenten<br />
Gr<strong>und</strong>voraussetzung für den <strong>Aufbau</strong> <strong>eines</strong> solchen <strong>Diffraktometers</strong> ist ein solider,<br />
schwingungsfreier Untergr<strong>und</strong> in einem stabil klimatisierten Raum. Man bedenke,<br />
daß bereits eine Verstellung des Monochromatorwinkels von 0,07° (Ihringer et al.<br />
[16]) zwischen lichtstarkem, monochromatischem Strahl <strong>und</strong> gar keiner Intensität<br />
entscheidet. Aus diesem Gr<strong>und</strong>e ist das bereits vorhandene Diffraktometer<br />
vollständig neu auf einer massiven Steinplatte in einem Stahlrahmen aufgebaut<br />
worden. Zuerst ist die Röhre, mit ihrem Strichfokus senkrecht zur Tischebene, auf