Aufbau und Charakterisierung eines Guinier-Diffraktometers
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<strong>Charakterisierung</strong> des <strong>Diffraktometers</strong> 4 - 6<br />
etwas besser <strong>und</strong> bei hohen Beugungswinkel zumindest gleich. Dies läßt sich auf<br />
den größeren Detektionskreis der Bildplatte gegenüber dem des <strong>Guinier</strong>-Diffrakto-<br />
meters zurückführen.<br />
Neben diesen rein durch das Diffraktometer gegebenen Einflüßen auf die<br />
Reflexbreite, die in der Auflösungs- oder auch Instrumentenfunktion, welche für das<br />
Diffraktometer charakteristisch ist, zusammengefaßt werden, gibt es auch proben-<br />
spezifische Faktoren, die zu einer Linienverbreiterung führen. Daher müssen zur<br />
Ermittlung der Instrumentenfunktion Präparate verwendet werden, deren Beitrag zu<br />
einer Reflexverbreiterung vernachläßigbar ist. Silizium ist beispielsweise eine solche<br />
Substanz. Unter der Annahme <strong>eines</strong> gaußförmigen Reflexprofils, läßt sich nach<br />
Caglioti et al. [17] die Auflösungsfunktion durch den Ausdruck<br />
( FWHM ) = U ⋅ tan θ + V ⋅ tanθ<br />
+ W<br />
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beschreiben. Dabei ist FWHM die Reflexbreite bei der halben Höhe. Die Parameter<br />
U,V <strong>und</strong> W lassen sich mit jedem Rietveld-Programm aus dem Beugungsdiagramm<br />
gewinnen <strong>und</strong> sind für das Diffraktometer charakteristisch.<br />
4.2 Systematische Linienverschiebungen<br />
Neben den Einflüßen auf die Breite der Reflexe ist auch eine systematische<br />
Verschiebung der Reflexlagen durch die Geometrie des <strong>Diffraktometers</strong> möglich. Im<br />
Folgenden soll die mögliche Größenordnung der einzelnen zu einer Verschiebung<br />
führenden Effekte für Bildplatte, <strong>Guinier</strong>-Diffraktometer <strong>und</strong> dem Quartz- bzw.<br />
Germanium-Monochromator abgeschätzt <strong>und</strong> verglichen werden. Dabei wird wieder<br />
von einer Transmissionsgeometrie ausgegangen.<br />
- Radiale Verschiebung der Probe gegen den Fokussierkreis<br />
Die nach Gleichung 2-35 berechenbare Linienverschiebung durch eine radiale<br />
Verschiebung einer gekrümmten Probe gegenüber dem Fokussierzylinder ist in<br />
Abbildung 4-4 in Einheiten des Winkels θ als Funktion des Beugungswinkel 2θ für<br />
die unterschiedlichen Fokussierkreisdurchmesser der Bildplatte <strong>und</strong> des <strong>Guinier</strong>-<br />
<strong>Diffraktometers</strong> <strong>und</strong> einer Verschiebung um 150µm aufgetragen.