Aufbau und Charakterisierung eines Guinier-Diffraktometers
Aufbau und Charakterisierung eines Guinier-Diffraktometers
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Anhang A - 9<br />
Parameter müssen durch Kommata getrennt in der mit „PAR“ beginnenden Zeile<br />
aufgeführt werden. An diese schließt sich eine Liste aller verfügbaren Parameter an.<br />
Sie dient zum einen der Nummerrierung der Parameter, bietet aber auch die<br />
Möglichkeit einzelne Werte gr<strong>und</strong>sätzlich von einer Verfeinerung auszuschließen, in<br />
dem an der entsprechenden Stelle ein „0“ eingetragen wird, oder auch feste<br />
Beziehungen zwischen Parametern vorzugeben, die bei der Verfeinerung unbedingt<br />
eingehalten werden müssen.<br />
Sind sowohl Steuerungs- als auch Parameterdatei angepaßt, so kann mit<br />
freigegebenem Phasenfaktor scale (14) durch schrittweise Freigabe der Parameter<br />
c0 bis c5 (Parameter 4 bis 9) der gemessene Untergr<strong>und</strong> moduliert <strong>und</strong> die Ver-<br />
feinerung begonnen werden. Anschließend kann die Nullpunktsverschiebung t0 (1)<br />
<strong>und</strong> die Gitterparameter freigegeben werden. Eventuell gegebene gerätespezifische<br />
Reflexlagenverschiebungen können durch die Parameter t1 (2) <strong>und</strong> t2 (3) be-<br />
rücksichtigt werden. Sind die Gitterparameter <strong>und</strong> die Nullpunktsverschiebung<br />
ausreichend gut angepaßt, d.h. stimmen im Plot von gemessenem <strong>und</strong> errechnetem<br />
Beugungsdiagramm die Lagen der Beugungsreflexe überein, so kann mit der<br />
Verfeinerung der Profilform begonnen werden. Zunächst werden die Parameter U<br />
(18), V (19) <strong>und</strong> W (20) der Caglioti-Funktion, beginnend mit dem linearen Anteil W,<br />
schrittweise angepaßt. Da diese für das Diffraktometer charakteristisch sind, können<br />
die Werte einer alten Verfeinerung als gute Startwerte dienen. Anschließend werden<br />
die Parameter η0 bis η2 (11 bis 13) der Profilfunktion verfeinert. Bei der häufig<br />
verwendeten Pseudo-Voigt-Funktion ist dies der Mischparameter zwischen Lorentz-<br />
<strong>und</strong> Gaußprofil. Schließlich kann noch die Asymmetrie des Reflexprofils modelliert<br />
werden. Hierfür dienen die Parameter A0, A1 <strong>und</strong> B0, B1 (21 bis 24). Mit der<br />
asymmetrischen Pseudo-Voigt-Funktion (Profilfunktion 9 unter „COD“) nach Finger et<br />
al. [18] wird eine durch die axialen Divergenz des gebeugten Strahls verursachte<br />
Asymmetrisierung des Peakprofils berücksichtigt. Bei dieser werden nur die<br />
Parameter A0 <strong>und</strong> B0 (21,23) verwendet, wobei A0 das Verhältnis aus Probengröße<br />
zum Abstand Probe-Detektor <strong>und</strong> B0 das Verhältnis aus Größe der Detektorblende<br />
zum Abstand Probe-Detektor ist. Als Startwerte sollten beide Parameter gleich groß<br />
gewählt werden, wobei sich bei dem in dieser Arbeit verwendeten Diffraktometer ein<br />
Wert von 0,021 bewährt hat. Da diese beiden Parameter korreliert sind sollten sie nur<br />
getrennt verfeinert werden. Außerdem sollten zu Beginn der Anpassungen dieser<br />
Parameter alle anderen Parameterwerte der Profilform festgehalten werden. Nach