Aufbau und Charakterisierung eines Guinier-Diffraktometers
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Gr<strong>und</strong>lagen 2 - 18<br />
Asymmetrisierung des Profils, eine Verschiebung der Reflexlagen. Diese wird in<br />
Reflexionsgeometrie mit steigendem Beugungswinkel θ kleiner <strong>und</strong> ist proportional<br />
zum Divergenzwinkel ε des Primärstrahls in der Fokussierungsebene, welcher die<br />
Größe der ausgeleuchteten Fläche auf der Probe definiert. Nach Mack <strong>und</strong> Parrish<br />
[12], die sich auf Arbeiten von Segmüller [13] <strong>und</strong> Kunze [14] beziehen, ist der<br />
Versatz durch<br />
2<br />
45°<br />
ε sin 2θ<br />
∆θ<br />
= ⋅ ⋅<br />
π 6 sinγ<br />
⋅ sin<br />
( 2θ<br />
− γ )<br />
(Gl. 2-36)<br />
bestimmt. Der Divergenzwinkel ε wird hierbei im Bogenmaß gegeben.<br />
Des weiteren ergibt sich auch durch die Absorption innerhalb der Probe eine<br />
Verschiebung des Reflexschwerpunkts. Bei der Reflexionsgeometrie sind hierbei<br />
zwei Grenzfälle zu unterscheiden. Ist das Produkt aus Absorptionskoeffizienten µ der<br />
Probe <strong>und</strong> ihrer Dicke D wesentlich größer als eins, was bei dicken Präparaten mit<br />
mäßiger oder hoher Absorption oder mäßig dicken Präparaten mit hoher Absorption<br />
der Fall ist, so ergibt sich nach Mack <strong>und</strong> Parrish eine Reflexverschiebung um<br />
45°<br />
1 sin 2θ<br />
∆θ<br />
= ⋅ ⋅<br />
π µ R sinγ<br />
+ sin<br />
( 2θ<br />
− γ )<br />
(Gl. 2-37).<br />
Für schwach absorbierende Präparate (µD→0), bei denen der Primärstrahl nicht nur<br />
an einer sehr dünnen Oberflächenschicht, welche der Krümmung des<br />
Fokussierkreises folgt, gebeugt wird, ergibt sich dagegen der Ausdruck<br />
45°<br />
D sin 2θ<br />
∆θ<br />
= ⋅ ⋅<br />
π 2 R sinγ<br />
⋅ sin<br />
( 2θ<br />
− γ )<br />
(Gl. 2-38).<br />
Wird statt der Reflexionsgeometrie die Durchstrahlgeometrie angewandt, so sind in<br />
den Gleichungen für die Reflexverschiebungen sin γ durch cos ψ <strong>und</strong> sin (2θ-γ) durch<br />
cos (2θ-ψ) zu ersetzen. Bezüglich der Absorption macht bei Durchstrahlung der<br />
Probe nur der Fall µD→0 Sinn, welcher sich als eine Reflexverschiebung durch die<br />
Probendicke verstehen läßt. Die Auswirkung auf die Lage der Reflexe ist<br />
vergleichbar mit einer radialen Verschiebung um die halbe Probenlänge, wenn sich<br />
die Probenoberfläche an den Fokussierkreis anschmiegt.