Aufbau und Charakterisierung eines Guinier-Diffraktometers
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Gr<strong>und</strong>lagen 2 - 17<br />
Auch trägt die Größe G der Kristallite zur Linienbreite bei. Die aus ihr resultierende<br />
Breite lG ist nach Hofmann et al. [04] durch<br />
gegeben.<br />
2r<br />
⋅ λ<br />
lG = (Gl. 2-34)<br />
G ⋅ cosθ<br />
Die Beiträge zur Linienbreite sind bis auf den Betrag durch die Teilchengröße <strong>und</strong><br />
durch die chromatische Dispersion unabhängig vom Durchmesser 2r des<br />
Fokussierungskreises wodurch sich das Auflösungsvermögen durch Vergrößerung<br />
des Detektionskreises steigern ließe. Jedoch nehmen damit auch die Beiträge durch<br />
die Dispersion <strong>und</strong> der Teilchengröße zu, so daß diese Beiträge den Fokussier-<br />
kreisradius festlegen. Die Gesamtlinienbreite ist durch die Faltung der einzelnen<br />
Beiträge bestimmt.<br />
2.7 Verschiebung der Reflexlagen<br />
Fehler in der Probenlage relativ zum Detektionszylinder nehmen sowohl Einfluß auf<br />
das Profil als auch die Winkelposition der Röntgenreflexe. Dies kann zum einen eine<br />
Verdrehung der Probe sein, so daß ihre Oberfläche vertikal am Fokussierzylinder<br />
anliegt, jedoch die Oberflächennormale nicht mehr auf dessen Mittelpunkt weißt.<br />
Nach Mack <strong>und</strong> Parrish [12] wird hierdurch die Reflexintensität verringert <strong>und</strong> das<br />
Profil breiter, während die Reflexposition davon im wesentlichen unbeeinflußt bleibt.<br />
Auch kann das Präparat, dessen Oberfläche entsprechend dem Fokussierkreis<br />
gekrümmt ist, entlang des Radiusvektors des Kreises um die Strecke s verschoben<br />
sein, wodurch die Reflexlage beeinflußt wird. Ist die Probe im Inneren des Kreises,<br />
so ergibt sich dabei eine Verschiebung des Linienprofils zu größeren<br />
Beugungswinkeln. Entsprechend wird das Profil zu kleineren Winkeln verschoben,<br />
falls die Probe außerhalb des Kreises ist. Ein quantitatives Maß für diese<br />
Linienverschiebung bei Reflexionsgeometrie ist durch den Ausdruck<br />
45°<br />
∆θ<br />
= ⋅<br />
π<br />
s<br />
R<br />
sin 2θ<br />
⋅<br />
sinγ<br />
⋅sin<br />
( 2θ<br />
−γ<br />
)<br />
[12] (Gl. 2-35)<br />
gegeben. Hierbei ist γ der Winkel zwischen dem Primärstrahl <strong>und</strong> der<br />
Probenoberfläche. Die Strecke s der radialen Verschiebung ist außerhalb des<br />
Fokussierungskreises negativ. Zur Vereinfachung der Präparation wird zumeist die<br />
Probe nicht als Zylinder, mit einer dem Fokussierkreis angepaßten Krümmung,<br />
sondern als ebene Fläche hergestellt. Auch hieraus ergibt sich, neben einer