Aufbau und Charakterisierung eines Guinier-Diffraktometers
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Gr<strong>und</strong>lagen 2 - 15<br />
Dabei ist b der Abstand zwischen der Mitte des Monochromatorkristalls <strong>und</strong> seiner<br />
Fokallinie. Des weiteren kann die Röntgenstrahlung vor der Beugung bis zu einer<br />
Tiefe t in den Kristall eindringen, wodurch der Ausgangsort der gebeugten Strahlung<br />
nicht mehr strikt festgelegt ist. Nach Hofmann et al. [04] kann dabei die Eindringtiefe<br />
durch die Halbwert-Absorptionsschicht abgeschätzt werden. Die dadurch bedingte<br />
Breite der Fokallinie ist durch<br />
( θ + τ )<br />
ls = t ⋅ cos M (Gl. 2-28)<br />
gegeben, wobei τ der Winkel zwischen den beugenden Netzebenen <strong>und</strong> der<br />
Oberfläche <strong>und</strong> θM der Monochromatorwinkel ist. Auch die lineare Teilchengröße<br />
führt nach Hofmann et al. [04] bei einem Abstand b zwischen Kristallmitte <strong>und</strong><br />
Fokallinie zu einem Linienbreitenbeitrag von<br />
l<br />
GM<br />
λ cosτ<br />
= b⋅<br />
⋅ (Gl. 2-29).<br />
t cosθ<br />
M<br />
Der letzte Beitrag des Monochromators zu einer Verbreiterung der Röntgenreflexe<br />
wird durch chromatische Dispersion der spektralen Halbwertsbreite dλ der Eigen-<br />
strahlung bei der Beugung am Monochromatorkristall verursacht. Hierbei ist der<br />
zugehörige Linienbreitenbeitrag durch<br />
dλ<br />
lλ = b⋅<br />
⋅ tanθ<br />
M (Gl. 2-30)<br />
λ<br />
bestimmt. Fällt der Primärstrahl nicht<br />
senkrecht auf die Probe, so sind die<br />
Beiträge des Monochromators zur<br />
Reflexbreite noch mit dem Faktor<br />
1/ cosψ<br />
zu multiplizieren, wobei ψ der<br />
Winkel zwischen Oberflächennormale<br />
<strong>und</strong> dem Primärstrahl ist.<br />
Auch bei der Beugung an der Probe<br />
tritt chromatische Dispersion auf. Mit<br />
dem Beitrag des Monochromators<br />
ergeben sich dabei zwei, in<br />
Abbildung 2-12 dargestellte, Fälle.<br />
Zum einen kann die Probe so geneigt<br />
sein, daß sie in die gleiche Richtung<br />
wie der Monochromator beugt. Dann<br />
Abb.2-12: Durch chromatische Dispersion verursachter<br />
Linienbreitenbeitrag lλ [04].