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Aufbau und Charakterisierung eines Guinier-Diffraktometers

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Gr<strong>und</strong>lagen 2 - 13<br />

Einkristalldiffraktometern mittels der Drehkreise der Kristall <strong>und</strong> damit das reziproke<br />

Gitter gedreht werden. Bei Pulveraufnahmen entspricht dieser Drehung die<br />

statistische Verteilung der Normalen der Oberflächen <strong>und</strong> damit der Netzebenen der<br />

Kristallite. Eine endliche Monochromasie <strong>und</strong> Divergenz der Strahlung bewirkt eine<br />

Ausdehnung der Ewaldkugel zu einer Schale mit nichtverschwindender Dicke.<br />

Zusätzlich nimmt bei einem Realkristall jeder reziproke „Gitterpunkt” einen Bereich<br />

ein, so daß Reflexe mit großem Beugungswinkel (2θ=180°) wegen ihrer fast<br />

tangentialen Bewegung zur Kugelschale gegenüber denen bei 2θ=90° übergewichtet<br />

werden. Dies wird durch den Lorentzfaktor<br />

korrigiert.<br />

1<br />

L =<br />

(Gl. 2-21)<br />

sin<br />

( 2θ<br />

) sinθ<br />

Mit steigendem Beugungswinkel wird die von der konstant bleibenden Zahl von<br />

beleuchteten Kristalliten der Probe gebeugte Intensität auf den Umfang immer<br />

größerer Lauekegel verteilt ( ∝ cosθ<br />

), wohingegen der Detektor immer dieselbe<br />

Fläche sieht ( ∝ 1/<br />

sin 2θ<br />

). Die daraus resultierende Verringerung der Reflexintensität<br />

zu Winkeln 2θ=90° ist allen Pulverbeugungsmethoden gemein <strong>und</strong> wird durch den<br />

Geometriefaktor<br />

( θ )<br />

( 2θ<br />

)<br />

cos<br />

G = (Gl. 2-22)<br />

sin<br />

berücksichtigt. Auf Gr<strong>und</strong> der Abstrahlcharakteristik <strong>eines</strong> Dipols, wird bei der<br />

Beugung der Polarisationsanteil des elektrischen Feldvektors der Strahlung parallel<br />

zur Reflektionsebene nicht beeinflußt, während der senkrecht dazu stehende Anteil<br />

eine winkelabhängige Schwächung erfährt. Dieser Effekt tritt sowohl bei der<br />

Reflektion am Monochromatorkristall, als auch bei der Beugung an der Probe auf <strong>und</strong><br />

führt zum Polarisationsfaktor<br />

2 ( 2θ<br />

) ⋅ cos ( 2θ<br />

M )<br />

2<br />

cos ( 2θ<br />

)<br />

2<br />

1+<br />

cos<br />

P = (Gl. 2-23).<br />

1+<br />

M<br />

Wie im vorherigen Abschnitt bereits festgestellt, wird die gebeugte Strahlung durch<br />

Absorption geschwächt. Zum einen geschieht dies, wie oben dargestellt, durch<br />

Luftmoleküle, zum anderen durch die Probe selbst. Letztere ist über die<br />

unterschiedlichen Weglängen durch das beugende Pulver <strong>und</strong> dessen Träger,<br />

winkelabhängig <strong>und</strong> findet über den Absorptionskoeffizienten A entsprechende

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