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Aufbau und Charakterisierung eines Guinier-Diffraktometers

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Gr<strong>und</strong>lagen 2 - 10<br />

analoges elektrisches Signal umwandelt. Durch das Laserlicht werden nach Ståhl<br />

[10] nur r<strong>und</strong> 30% der F-Zentren angeregt, so daß mehrmals nacheinander<br />

ausgelesen werden sollte. Um die verbleibenden besetzten Farbzentren abzuregen,<br />

wird die belichtete Schicht schließlich durch ein intensives weißes Licht wieder in den<br />

Anfangszustand versetzt <strong>und</strong> kann wieder neu belichtet werden. Bei der Auswertung<br />

der erhaltenen Beugungsdiagramme ist vor allem zu beachten, daß das durch die<br />

Bildplatte erhaltene Signal nach Amemiya et al. [11] nicht mehr streng Poisson<br />

verteilt ist. In Abbildung 2-9 ist der Quotient aus der Standardabweichung N des<br />

gemessenen Signals <strong>und</strong> dessen Höhe S, über der Zahl der auftreffenden Photonen<br />

pro Pixel aufgetragen. Für einen idealen, der Possion-Verteilung gehorchenden<br />

Detektor ergibt sich bei dieser Darstellung die durchgezogene Gerade. Der<br />

statistische Meßfehler bei einer Bildplatte wird für Mo Kα-Strahlung durch die leeren<br />

Kreise bzw. für Cu Kα-Strahlung durch die gefüllten Kreise wiedergegeben. Ein stets<br />

auftretendes Untergr<strong>und</strong>signal, wie es zum einen durch den Dunkelstrom der<br />

Photomultiplier-Röhre verursacht wird <strong>und</strong> zum anderen durch das Rauschen aller<br />

elektronischen Elemente der Bildplatte, sorgt für einen Abweichung von der Poisson-<br />

Statistik bei geringen Belichtungsstärken. Der Ausleseprozeß der Bildplatte ist relativ<br />

komplex, wodurch sich viele kleine Fehler aufaddieren, außerdem ist die Signalhöhe<br />

durch die Sättigung der Schicht <strong>und</strong> der Totzeit des Photomultipliers begrenzt.<br />

Hieraus ergibt sich bei hohen Beugungsintensitäten eine Diskrepanz gegenüber dem<br />

idealen Detektor, bei dem sich die Unsicherheit des gemessenen Signals über die<br />

Vergrößerung seiner Höhe beliebig verkleinern läßt, da der Fehler langsamer<br />

ansteigt als die Signalhöhe.<br />

Neben den Vorteilen besitzen Bildplatten auch einen Ernst zu nehmenden Nachteil.<br />

Da die Elektronen bei der Anregung durch Röntgenquanten in ein Band gehoben<br />

werden, findet ab einer Mindestenergie keine Selektion bezüglich der Wellenlänge<br />

mehr statt. Die Bildplatte ist nicht energieselektiv. Hierdurch ist sie sehr empfindlich<br />

gegenüber inkohärenter Streuung durch beispielsweise Fluoreszenz oder<br />

Luftstreuung um den Primärstrahl, was auch von St hl [10] festgestellt wurde. Die in<br />

Bild 2-10 dargestellt Messung von Tantaloxid zeigt die durch die Luftstreuung um<br />

den Primärstrahl verursachte Zunahme des Untergr<strong>und</strong>s zu kleineren Beugungs-<br />

winkeln.

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