Das Elektrokardiogramm (EKG) - Luftrettung Hamburg
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Das Elektrokardiogramm (EKG) - Luftrettung Hamburg
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Einleitung<br />
Stephan Dönitz - Fachkrankenpfleger / Rettungsassistent<br />
Dieses Skript wurde ausgeteilt im Zusammenhang mit Unterricht von:<br />
Stephan Dönitz<br />
(Fachkrankenpfleger für Anästhesie und Intensivmedizin, Rettungsassistent)<br />
Mühlenredder 3 – 21493 Schwarzenbek (www.luftrettung-hamburg.de)<br />
<strong>EKG</strong> Grundlagen für<br />
Rettungsdienst und Klinik<br />
<strong>Das</strong> Ableiten eines <strong>Elektrokardiogramm</strong>s, allgemein bekannt unter den drei Buchstaben <strong>EKG</strong>, gehört<br />
bei Notfallpatienten im Rettungsdienst heutzutage zu den Standard-Routinemaßnahmen. Es<br />
dient der Diagnostik, Therapie und vor allem auch der lückenlosen Rhythmusüberwachung des Patienten<br />
von der Notfallstelle bis zur Übergabe im Krankenhaus. Damit nicht genug. Mit der Einführung<br />
der fünfpoligen Patientenkabel (und sogar Dreikanalschreibern) könn(t)en alle 12 <strong>EKG</strong>-Standardableitungen<br />
bereits am Notfallort abgeleitet werden. Dies ist von Bedeutung, um z. B. eine<br />
präklinische Lyse durchzuführen (in Lübeck derzeit nicht), da die übliche Einkanalableitung lediglich<br />
einen Einblick in die Rhythmusfolge und die Beurteilung schwerster vitaler Rhythmusstörungen<br />
bietet.<br />
Sowohl als Partner des Notarztes als auch mit zunehmender Erweiterung der Kompetenzen von<br />
Rettungssanitätern und -assistenten (Frühdefibrillation, Medikamentengabe bei Reanimationen im<br />
Rahmen der Notkompetenz) ist es erforderlich, dass auch der RS/RA sich mit den Ableitungstechniken<br />
und der Systematik der <strong>EKG</strong>-Interpretation auseinandersetzt und diese zumindest weitgehend<br />
beherrscht. Angemerkt sei noch, dass die allgemeinen anatomischen und physiologischen<br />
Grundlagen des Herzens und Kreislaufsystems (kardiovaskuläres System) geläufig sein sollten.<br />
Warum ein <strong>EKG</strong> für alle Notfallpatienten?<br />
Es gibt eine unglaubliche Vielzahl von Ursachen für Herzrhythmusstörungen, die in fast jedem medizinischen<br />
Fachgebiet liegen können. Es seien hier einige genannt, ohne dass ein Anspruch auf<br />
Vollständigkeit erhoben wird.<br />
• Kardiale Ursachen (also vom Herzen ausgehend)<br />
Herzinfarkt, koronare Herzerkrankung, Endokarditis (Herzinnenschichtentzündung), Myokarditis<br />
(Herzmuskelentzündung), Kardiomyopathie (meist angeborene Herzmuskelschädigung),<br />
Herzinsuffizienz, Links- oder Rechtsschenkelblockbilder, Herzklappendefekte,<br />
u.v.m.<br />
erstellt von S. Dönitz<br />
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Stephan Dönitz - Fachkrankenpfleger / Rettungsassistent<br />
• Andere internistische Ursachen<br />
Anämie (Blutarmut), Fieber, Lungenembolie, Elektrolytentgleisungen, Asthma bronchiale,<br />
Cor pulmonale (chronische Druckerhöhung im Lungenkreislauf), arterieller Hypertonus,<br />
Schockformen, Stoffwechselentgleisungen, Leukämien und Tumorleiden, Änderungen des<br />
Blut-pH-Wertes, u.v.m.<br />
• Chirurgische Ursachen<br />
Schädel-Hirn-Trauma, Spannungspneumothorax, jede Form des akuten Abdomens, Volumenmangelschock<br />
u.a.<br />
• Neurologische Ursachen<br />
Meningitis, Enzephalitis, Subarachnoidalblutung, Hirnmassenblutung, Schlaganfall, Zustand<br />
nach epileptischem Anfall.<br />
• Akute oder chronische Vergiftungen<br />
Digitalis, Atropin, Kokain, Weckamine, Speed, Ecstasy, Antiarrhythmika (!), Betablocker,<br />
chronischer Alkoholabusus, Koffein, Nikotin, Theophyllin.<br />
• Physikalische Schäden<br />
Strahlenfolge, Hitzeschäden, Kälteschäden und Stromunfall.<br />
• Physiologisch<br />
Herzrhythmusstörungen in Stresssituationen, bei körperlicher Belastung und in der Schwangerschaft.<br />
Aus diesen vielen möglichen (wenn auch teilweise seltenen) Ursachen resultieren zwei wichtige<br />
Grundsätze für die rettungsdienstliche Praxis:<br />
1. Bei jedem Notfallpatienten wird ein <strong>EKG</strong> abgeleitet.<br />
2. <strong>Das</strong> <strong>EKG</strong> muss im Hinblick auf seine Aussagefähigkeit stets im Zusammenhang<br />
mit der Grunderkrankung gesehen werden.<br />
Dies soll anhand von zwei Beispielen genauer erklärt werden.<br />
1. Hat beispielsweise ein Herzinfarktpatient einzelne ventrikuläre Extrasystolen (wird später<br />
noch erklärt), so ist dies viel kritischer zu sehen, als wenn ein Patient mit einer bekannten<br />
Kardiomyopathie angibt, schon seit Jahren Rhythmusstörungen zu haben.<br />
2. Ein Patient im Volumenmangelschock, der eine Sinustachycardie (schneller Puls) oder andere<br />
Rhythmusstörungen aufweist, wird primär nicht mit Rhythmusstabilisierenden Arzneien<br />
behandelt, sondern es muss vielmehr die Grunderkrankung behandelt werden (also z. B.<br />
der Volumenmangel o.ä.).<br />
erstellt von S. Dönitz<br />
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Grundlagen<br />
Stephan Dönitz - Fachkrankenpfleger / Rettungsassistent<br />
Um zu verstehen, wieso überhaupt ein <strong>EKG</strong> entsteht und aufgezeichnet werden kann, muss man<br />
sich damit vertraut machen, wie im Organismus Impulse in Muskel- und Nervenbahnen weitergeleitet<br />
werden. In etwas vereinfachter Form soll dies hier betrachtet werden. Schon GALVANI<br />
entdeckte 1791, dass die Erregbarkeit der Zelle mit elektrischen Vorgängen verknüpft ist. Diese<br />
Vorgänge wurden später im Experiment genauer untersucht: Dabei wurde eine Elektrode in das<br />
Zellinnere angelegt, eine andere Elektrode an die Zellwand (Membran) außen angelegt. Die beiden<br />
Elektroden wurden an einen Spannungsmesser (Potentiometer) angeschlossen. Tatsächlich zeigte er<br />
eine Potentialdifferenz von 50 - 90 mV, wobei das Zelläußere gegenüber dem Zellinneren eine positive<br />
Ladung aufwies, also eine messbare elektrische Differenz [sogenannte Potentialdifferenzen].<br />
Nach heutiger Vorstellung kommt dies durch die ungleiche Verteilung verschiedener Ionen im Zellinneren<br />
(intrazellulär) und Zelläußeren (extrazellulär) zustande. Hauptsächlich beteiligt sind die positiv<br />
geladenen Kalium- und Natriumionen und die negativ geladenen Chloridionen. Im unerregten<br />
Zustand der Nervenzelle ist die Anzahl der Natriumionen im Extrazellulärraum wesentlich höher<br />
als im Intrazellulärraum. Die Konzentration der Kaliumionen ist dagegen intrazellulär rund 40- bis<br />
50mal höher als extrazellulär.<br />
Konzentration der wichtigsten Ionen intra- und extrazellulär (in mmol/l):<br />
intrazellulär extrazellulär<br />
Natrium (Na + ) 12 145<br />
Kalium (K + ) 155 4<br />
Chlorid (Cl - ) 4 120<br />
Depolarisation und Repolarisation<br />
Herzmuskelzellen sind im Ruhezustand negativ geladen oder “polarisiert", bei elektrischer Reizung<br />
"depolarisieren" sie und kontrahieren. (Depolarisation nennt man die Umladung der Zelle durch einen<br />
elektrischen Reizimpuls). Genau genommen ist bei einer ruhenden polarisierten Zelle das Zellinnere<br />
negativ geladen, während die Zelloberfläche außen positiv geladen ist. Der Einfachheit halber<br />
soll im folgenden nur das Zellinnere<br />
in Betracht gezogen werden.<br />
Die Depolarisation kann als eine fortschreitende<br />
Erregungswelle betrachtet<br />
werden, die zu einer positiven Ladung<br />
des Zellinneren führt. Durch den elektrischen<br />
Reiz der Depolarisation wird<br />
eine mechanische Antwort, nämlich die<br />
fortlaufende Kontraktion der Herzmuskelzellen<br />
bewirkt. (Abbildung 1.,<br />
rechts).<br />
erstellt von S. Dönitz<br />
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Abbildung 1.
Stephan Dönitz - Fachkrankenpfleger / Rettungsassistent<br />
Wie kann nun die Nervenzelle Informationen weiterleiten? Dies geschieht mit Hilfe von elektrischen<br />
Signalen. Durch eine Reihe von Erregungen kann das sogenannte Ruhepotential einer erregbaren<br />
Faser bis zu einem bestimmten Schwellenwert erniedrigt werden. Wird dieser Schwellenwert<br />
erreicht, treten Prozesse auf, durch die dann die Erregung an der Nervenfaser entlanggeleitet wird.<br />
Dieser Vorgang wird als Aktionspotential bezeichnet. Die Nervenfaser spricht nur dann auf bestimmte<br />
Reize an, wenn diese eine bestimmte Stärke (Intensität) besitzen. Geht die Reizstärke über<br />
den Schwellenwert hinaus, so erfolgt immer eine Antwort: das Aktionspotential.<br />
Diese folgt dem sogenannten Alles-oder-nichts-Gesetz. Entweder reicht die Reizstärke aus und es<br />
erfolgt gleichförmig die Antwort (Aktionspotential) oder es reicht nicht aus, dann erfolgt keine Antwort,<br />
die Erregung wird nicht weitergeleitet, weil der Reiz zu schwach war. Auf jeden Reiz erfolgt<br />
eine kurze Phase, in der der Nerv unerregbar (refraktär) ist. Dies ist die Refraktärphase. Sie dauert<br />
nur etwa eine Millisekunde.<br />
Während der "Repolarisation" wird der ursprüngliche<br />
Zustand - Zellinneres wieder<br />
negativ - hergestellt. Merke: Sowohl Depolarisation<br />
als auch Repolarisation sind<br />
rein elektrische Phänomene der Herzmuskelzelle.<br />
Die Erregung des Herzens, d. h.<br />
die Depolarisation und der Erregungsrückgang,<br />
d. h. die Repolarisation werden im<br />
<strong>EKG</strong> wie in der Abbildung 2. (rechts) registriert.<br />
Dieser Absatz kann zunächst gerne übersprungen<br />
werden, er muss für den Einstieg<br />
ins Thema nicht zwingend verstanden werden.<br />
Dieser Zustand der plötzlichen Ladungsveränderung<br />
lässt sich vereinfacht<br />
folgendermaßen erklären: (Siehe hierzu<br />
auch Abbildung 3., rechts).<br />
Abbildung 2.<br />
Depolarisation<br />
Repolarisation<br />
Abbildung 3.<br />
Durch den ankommenden Reiz kommt es,<br />
sofern der Schwellenwert erreicht wird, zu<br />
einer Depolarisation. Diese wird erreicht<br />
durch ein Öffnen der Natriumkanäle an der<br />
Zellmembran. Dadurch strömen die im<br />
Überschuss im Extrazellulärraum befindlichen<br />
Natriumionen gemäß dem Konzentrationsgefälle<br />
in das Zellinnere und verursachen<br />
daher die kurzfristige Umkehr der<br />
Ladung (1). Der recht langen Dauer des<br />
Herz-Aktionspotentials, dem sogenannten<br />
"plateau", liegt ein langsamer Kalziumeinstrom zugrunde (2). Diesen einwärts gerichteten Ionenströmen<br />
steht ein Kalium-Ausstrom (3) gegenüber, den wir im Oberflächen <strong>EKG</strong> als ST-Strecke erkennen<br />
können.<br />
erstellt von S. Dönitz<br />
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Stephan Dönitz - Fachkrankenpfleger / Rettungsassistent<br />
Die Herzmuskelzelle kann bis zum Ende der T-Welle nicht mehr erregt werden. Daher spricht man<br />
von der absoluten Refraktärzeit. Kurz vor dem Ende der T-Welle aber wird die Herzmuskelzelle<br />
"übersensibel" und Erregungsimpulse können in dieser relativen Refraktärzeit schnelle und gefährliche<br />
Depolarisationsfolgen auslösen. Wir sprechen dann vom R-auf-T-Phänomen in der verletzlichen<br />
oder “vulnerablen Phase”.<br />
Aufgrund des Potentialgefälles zwischen erregtem und unerregtem Nachbarbezirk kommt es zu einer<br />
Ausbreitung der Erregung. Durch aktive Transportvorgänge wird jedoch schnell wieder das ursprüngliche<br />
Ruhepotential erreicht, indem Natrium aus der Zelle gepumpt und Kalium zurückgeholt<br />
wird (Ionenpumpe). Wie gesagt, bezeichnet man diese Phase der Erregungsrückbildung als Repolarisationsphase<br />
oder Refraktärphase, in dieser Zeit ist die Nervenzelle nicht erregbar.<br />
Die elektrische Aktivität des Herzens kann über die Haut mit Hilfe einer entsprechenden Verstärkereinrichtung<br />
registriert werden. Eine fortschreitende, depolarisierende Welle kann als eine Welle<br />
von positiven Ladungen betrachtet werden. Bewegt sich diese Welle positiver Ladungen auf eine<br />
positive Hautelektrode zu, entsteht im Registriersystem ein positiver Ausschlag. Wenn im <strong>EKG</strong> eine<br />
aufwärts gerichtete Zacke (Welle) auftritt, bedeutet das, dass eine depolarisierende Erregung auf eine<br />
positive Hautelektrode zuläuft.<br />
erstellt von S. Dönitz<br />
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Reizbildung- und Leitung<br />
Im sogenannten Sinusknoten beginnt<br />
die Erregung. Von ihm geht<br />
die Welle der Depolarisation aus<br />
und erregt beide Vorhöfe. Unter<br />
physiologischen Bedingungen ist<br />
der Sinusknoten das primäre,<br />
selbständig agierende Automatiezentrum<br />
des Herzens. Man<br />
spricht auch vom sog. physiologischen<br />
Schrittmacher (Abbildung<br />
4., rechts).<br />
Während diese Depolarisationswelle<br />
über die Vorhöfe läuft, ruft<br />
sie in beiden Vorhöfen eine entsprechende<br />
Welle der Kontraktion<br />
hervor. Im <strong>EKG</strong> wird die<br />
Erregung der Vorhöfe als P-Welle<br />
registriert. Die P-Welle stellt<br />
also sowohl Depolarisation als<br />
auch Kontraktion der Vorhöfe<br />
dar. (Abbildung 5., rechts). Anmerkung:<br />
wie man auf der Abbildung<br />
sieht, verwenden manche<br />
Autoren die Bezeichnung „P-<br />
Zacke“ statt „P-Welle“. Dadurch<br />
nicht irritieren lassen.<br />
Die Erregung gelangt nun zum<br />
sogenannten AV-Knoten<br />
(Atrioventrikular-Knoten = Vorhof-Kammer-Knoten),<br />
wo sie um<br />
etwa 1/10 Sekunde verzögert<br />
wird, so dass das durch die Kontraktion<br />
der Vorhöfe ausgeworfene<br />
Blut in die Kammern (Ventrikel)<br />
einströmen kann. Dadurch<br />
entsteht auch im <strong>EKG</strong> eine Pause<br />
(Abbildung 6., rechts).<br />
erstellt von S. Dönitz<br />
Stephan Dönitz - Fachkrankenpfleger / Rettungsassistent<br />
Abbildung 4.<br />
Abbildung 5.<br />
Abbildung 6.<br />
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Nach der Verzögerung der Erregungsleitung<br />
um etwa 1/10<br />
Sekunde (oder auch 100 millisec.)<br />
ist der AV-Knoten erregt.<br />
Die Erregung wird vom<br />
AV-Knoten über das sogenannte<br />
HIS`sche Bündel in die<br />
Schenkel des spezifischen Leitungssystems<br />
weitergeleitet.<br />
(Abbildung 7., rechts).<br />
Stephan Dönitz - Fachkrankenpfleger / Rettungsassistent<br />
Abbildung<br />
7.<br />
(Kurze Zwischenzusammenfassung und vertiefende Informationen: Der Sinusknoten ist im rechten Vorhof an der Einmündungsstelle<br />
der Vena cava superior lokalisiert, im sogenannten sulcus terminalis. Er ist ein spezialisiertes Nervengewebe<br />
von 10 - 20 mm Länge und 2 bis 3 mm Breite. Der von ihm ausgehende Reizimpuls pflanzt sich über besondere<br />
Leitungsbahnen [sog. Vorhofbündel] der Vorhöfe zur nächsten Schaltstelle zwischen Vorhöfen und Kammern, dem<br />
Atrioventrikular- (= AV-) knoten fort. Der AV-Knoten liegt an der rechten Vorhofwand, nahe am Übergang zur<br />
Kammerscheidewand [Septum].<br />
In Wirklichkeit erfolgt die Kontraktion später als die Depolarisation, doch sollen hier beide Vorgänge als gleichzeitig<br />
ablaufend angenommen werden. Der Sinusknoten ist nicht willentlich kontrollierbar und wird stattdessen vom vegetativen<br />
Nervensystem beeinflusst, das ebenfalls nicht willentlich steuerbar ist. Im vegetativen Nervensystem unterscheiden<br />
wir den Sympathikus und Parasympathikus. Der Sympathikus bewirkt einen schnelleren, der Parasympathikus einen<br />
langsameren Herzschlag. Der AV-Knoten hat die Aufgabe, die Informationen aus dem Vorhof zu sammeln, kurzfristig<br />
„abzubremsen“ und dann ans HIS`sche Bündel weiterzuleiten. Die Verzögerung im AV-Knoten bewirkt, dass nicht alle<br />
tachykarden Reize, die vom Vorhof ausgehen, auf die Kammern übergeleitet werden. Darüber hinaus ist der AV-<br />
Knoten sekundäres Automatiezentum und somit in der Lage, bei Ausfall des Sinusknotens das Herz mit einer Frequenz<br />
um 40 bis 50 pro Minute zu steuern).<br />
Nach der Weiterleitung des Erregungsimpulses<br />
über den AV-Knoten<br />
beginnt die Depolarisation der<br />
Kammern. Der sogenannte QRS-<br />
Komplex (Kammer-Komplex) erscheint<br />
im <strong>EKG</strong> als Ausdruck der<br />
Erregungsausbreitung vom AV-<br />
Knoten zu den Purkinje-Fasern.<br />
(Abbildung 8., rechts).<br />
erstellt von S. Dönitz<br />
Abbildung 8.<br />
Purkinjefasern<br />
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QRS-Komplex
Die dünnen Purkinje-Fasern leiten<br />
den elektrischen Reizimpuls direkt<br />
zu den Herzmuskelzellen. Wenn<br />
der Reizimpuls die Herzmuskelzellen<br />
der Kammern erreicht,<br />
werden diese depolarisiert und kontrahieren<br />
sich. Der QRS-Komplex<br />
entspricht daher der elektrischen<br />
Erregung und der Kontraktion der<br />
Kammern. (Abbildung 9., rechts).<br />
Stephan Dönitz - Fachkrankenpfleger / Rettungsassistent<br />
Abbildung 9.<br />
QRS<br />
(Vertiefende Informationen: <strong>Das</strong> HIS`sche Bündel, das sich an den AV-Knoten anschließt, spaltet sich innerhalb des<br />
oberen Anteils des interventrikulären Septums (= Herzscheidewand) in einen rechten und linken Schenkel auf. Genau<br />
genommen, teilt sich der linke Schenkel nochmals weiter in einen vorderen [links anteriorer] und hinteren [links posteriorer]<br />
Ast auf. Diese Unterteilung wollen wir im folgenden jedoch nicht weiter beachten. Physiologisch gesehen hängt<br />
dies übrigens damit zusammen, dass der linke Ventrikel über mehr Muskelmasse verfügt.<br />
Die Purkinjefasern haben die Aufgabe, die Information des Reizleitungssystems an das Myokard der Herzkammern<br />
weiterzugeben. Darüber hinaus sind sie in der Lage, als tertiäres Automatiezentrum das Herz mit einer Frequenz von 20<br />
bis 30 pro Minute zu stimulieren, wenn der Sinusknoten als erstes und der AV-Knoten als zweites Reizbildungssystem<br />
ausgefallen sind.<br />
<strong>Das</strong> Erregungsleitungssystem [ELS] des Herzens besteht aus spezialisierten, die Erregung schnell leitenden Muskelfasern.<br />
Es setzt sich zusammen aus dem AV-Knoten, dem HIS`schen Bündel mit rechtem und linkem Schenkel und den<br />
Endigungen in den sehr feinen Purkinje-Fasern. Normalerweise verläuft die Erregung vom AV-Knoten aus im Erregungsleitungssystem.<br />
Sie verläuft hier viel schneller als in den Zellen der Arbeitsmuskulatur des Herzens. Der QRS-<br />
Komplex im <strong>EKG</strong> beschreibt die Erregung der Ventrikel, die zu deren Kontraktion führt. Er sagt jedoch nichts über die<br />
Kraft der Kontraktion aus. Die Kontraktion dauert wesentlich länger als die elektrische ventrikuläre Erregung, aber vereinfacht<br />
können wir den QRS-Komplex als ein Zeichen der mechanischen Aktivität der Ventrikel betrachten.)<br />
erstellt von S. Dönitz<br />
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Bezeichnung der Wellen und Zacken<br />
Stephan Dönitz - Fachkrankenpfleger / Rettungsassistent<br />
Die Q-Zacke, die nicht immer auftritt, ist definitionsgemäß<br />
die erste nach unten gerichtete (= negative) Zacke in der<br />
<strong>EKG</strong>-Ableitung. Zur Entstehung des QRS-Komplex sei<br />
verwiesen auf das Ende des Skripts, dort wird näher darauf<br />
eingegangen. (Abbildung 10., rechts).<br />
Abbildung<br />
11.<br />
R-Zacke<br />
Abbildung 10.<br />
Ihr folgt die nach oben gerichtete (= positive) R-Zacke.<br />
Darauf folgt die nach unten gerichtete (= negative) S-<br />
Zacke. Der gesamte QRS-Komplex beschreibt die ven-<br />
S-Zacke trikuläre Depolarisation mit nachfolgender Kontraktion.<br />
Merke: Jede nach oben gerichtete Zacke ist eine R-<br />
Zacke. Ob man bei nach unten gerichteten Zacken von<br />
einer Q- oder S-Zacke spricht, hängt davon ab, ob diese<br />
Zacke vor oder nach der R-Zacke auftritt: Eine Q-<br />
Zacke liegt stets vor, eine S-Zacke stets hinter einer<br />
R-Zacke. (Abbildung 11., links oben).<br />
Auf den QRS-Komplex folgt eine Pause, an die<br />
sich die T-Welle anschließt. Die Erregungspause<br />
nennt man S-T-Strecke (Abbildung 12., rechts).<br />
Die ST-Strecke (auch isoelektrische Strecke genannt)<br />
verläuft im normalen <strong>EKG</strong> als Grundlinie<br />
zwischen QRS-Komplex und T-Welle; wie wir<br />
später sehen werden, ist sie außerordentlich wichtig.<br />
P = Vorhofkontraktion<br />
QRS = Kammerkontr.<br />
T = Kammer-<br />
Repolarisation<br />
Abbildung 13.<br />
erstellt von S. Dönitz<br />
Seite 9 von 22<br />
Abbildung 12.<br />
Die T-Welle entspricht der<br />
Repolarisation der Kammern, die<br />
nach Ende der T-Welle neu erregt<br />
werden können. Während der Repolarisation<br />
werden die Herzmuskelzellen<br />
wieder umgeladen (innen negativ),<br />
erst dann können die Zellen<br />
wieder depolarisiert werden. Ein<br />
Herzzyklus besteht aus P-Welle,<br />
QRS-Komplex und T-Welle. Dieser<br />
Zyklus wiederholt sich andauernd.<br />
(Abbildung 13., links).
Stephan Dönitz - Fachkrankenpfleger / Rettungsassistent<br />
(Zusatzinformation: Mit der Repolarisation der Kammern ist kein weiterer mechanischer Vorgang der Ventrikel verknüpft,<br />
sie ist ein rein elektrischer Vorgang. Am Ende der T-Welle beginnt die diastolische Erschlaffung der Herzkammern.<br />
Auch die Vorhöfe zeigen eine Repolarisation. Deren Repolarisationswelle ist jedoch sehr klein und fällt zeitlich<br />
mit dem QRS-Komplex zusammen, so dass sie nicht zu sehen ist. Ein Herzzyklus besteht aus P-Welle, QRS-<br />
Komplex und T-Welle. Merke: Physiologisch gesehen umfasst ein Herzzyklus die Vorhofsystole, die Ventrikelsystole<br />
und die Diastole, die Erholungsphase zwischen zwei Herzschlägen. Siehe auch Abbildung 13., Seite 9 unten).<br />
Aufzeichnung des <strong>EKG</strong><br />
<strong>Das</strong> <strong>EKG</strong> wird fortlaufend auf einem langen Streifen Millimeterpapier (sogenanntes Koordinatenpapier)<br />
aufgezeichnet. Die kleinsten Einheiten sind Quadrate, die 1 mm hoch und 1 mm lang sind.<br />
Zwischen zwei etwas stärker ausgezogenen Linien befinden sich jeweils fünf kleine Quadrate. Die<br />
dadurch gebildeten Kästchen haben also eine Kantenlänge von 5 Millimetern, in Abbildung 14,<br />
unten, ist ein echtes <strong>EKG</strong> abgebildet, in Abbildung 15. (darunter) ist das ganze schematisch in<br />
extremer Vergrößerung dargestellt. In einem Abstand von fünf solchen Kästchen finden wir wiederum<br />
noch dickere Trennlinien, die also alle 2,5 cm auftreten. (Nämlich 5 Kästchen à 5 mm Kantenlänge).<br />
Auf dem <strong>EKG</strong> hier unten sind diese jedoch nicht zu sehen.<br />
Abbildung 14.<br />
Abbildung 15.<br />
Wie gesagt, Auslenkungen im <strong>EKG</strong> nach oben nennt<br />
man "positive" Zacken oder Wellen. Auslenkungen nach<br />
unten nennt man "negativ". Abbildung 16, rechts.<br />
Merke: Verläuft eine Erregung (depolarisierende Welle)<br />
in Richtung auf eine positive Hautelektrode, so entsteht<br />
im <strong>EKG</strong> eine positive, nach oben gerichtete Zacke.<br />
erstellt von S. Dönitz<br />
Seite 10 von 22<br />
Die Höhe oder Tiefe einer <strong>EKG</strong>-Zacke (die sogenannte<br />
Amplitude) wird in Millimetern gemessen<br />
und ist ein Maß für die Spannung. Die Verstärkung<br />
des <strong>EKG</strong>-Registriergerätes wird normalerweise<br />
so eingestellt, dass 10 Millimeter einem<br />
Millivolt (10 mm = 1 mV) entsprechen (sog.<br />
Eichzacke).<br />
Abbildung<br />
16.<br />
Positiv<br />
negativ
Stephan Dönitz - Fachkrankenpfleger / Rettungsassistent<br />
Es sei daran erinnert, dass man die Depolarisation als eine fortschreitende Welle von positiven Ladungen<br />
im Zellinneren deuten kann (vgl. Seite 3 unten.). Die Papiergeschwindigkeiten des Registriersystems<br />
sind normiert und betragen bei den in Deutschland üblichen Geräten 50 oder 25 Millimeter<br />
pro Sekunde. Die waagerechte Achse gibt die Zeit an (Zeitachse). Die Geschwindigkeit muss<br />
auf der Registrierung vermerkt sein. <strong>Das</strong> normale Standard-<strong>EKG</strong> im Krankenhausalltag wird mit 50<br />
mm/sec. geschrieben. Dabei entspricht der Abstand zwischen zwei etwas stärker ausgezogenen Linien<br />
(also 5 Millimetern) einer Zeit von 0,1 Sekunden. Die Kantenlänge eines Quadratmillimeters<br />
entspricht in der Zeitachse einer Sekunde geteilt durch 50 - also 0,02 Sekunden.<br />
Aus Ersparnisgründen kann das Umschalten auf kleinere Geschwindigkeiten sinnvoll sein. Bei den<br />
meisten im Rettungsdienst verwendeten Gerätekombinationen wird mit einem Papiervorschub<br />
von 25 mm/sec. gearbeitet. Hierbei lässt sich im Allgemeinen noch mit ausreichender Sicherheit<br />
ermitteln, was bei einer Geschwindigkeit von 50 mm/sec. aus den entsprechenden <strong>EKG</strong> Büchern erlernt<br />
wurde. Hier beträgt der Abstand zwischen zwei etwas stärkeren Linien 0,2 Sekunden - ein<br />
Quadratmillimeter entspricht in der Zeitachse 0,04 Sekunden. Die Kenntnis dieser Werte erleichtert<br />
die Auswertung des <strong>EKG</strong> auch ohne <strong>EKG</strong>-Lineal. Für den Rettungsdienst ist es vor allem wichtig,<br />
eine Abschätzung der Herzfrequenz rasch anhand des Streifens vornehmen zu können. Die Herzfrequenz<br />
wird in Schlägen pro Minute angegeben.<br />
Abschätzen der Herzfrequenz<br />
Eine einfache Methode ist das Auszählen der QRS-Komplexe eines 6-Sekunden Intervalls, das man<br />
dann mit 10 multipliziert, um die jeweilige Minutenfrequenz zu erhalten. Z. B. hat man in 6 Sekunden<br />
5 QRS-Komplexe x 10 = 50 Schläge in der Minute. (Bei der Geschwindigkeit von 25 mm/sec.<br />
ist der Papierabschnitt für 6 Sekunden 15 cm lang).<br />
Eine andere sehr einfache und wirklich empfehlenswerte Methode besteht darin, sich eine R-Zacke<br />
zu suchen, die möglichst dicht an einer der dick ausgezogenen Zwischenlinien des Registrierpapiers<br />
liegt. Von dieser Linie aus macht man sich Markierungen in einem Abstand von 0,2 Sekunden (bei<br />
der Schreibung mit 25 mm/sec. auf der jeweils folgenden Hilfslinie, bei der Schreibung mit 50<br />
mm/sec. auf jeweils jeder zweiten folgenden Hilfslinie). Man kann sich diese Markierungen natürlich<br />
auch nur denken. Diese Markierungen werden<br />
mit Frequenzzahlen bezeichnet: 300 - 150 -<br />
100 - 75 - 60 -50. Bei der auf die erste R-Zacke<br />
folgenden R-Zacke kann man die Frequenz abschätzen.<br />
Fällt z. B. die zweite R-Zacke zwischen die<br />
Markierungen "100" und "75", liegt aber näher<br />
bei "100", so liegt eine Herzfrequenz von etwa<br />
90 Schlägen pro Minute vor. Dieses Verfahren<br />
ist zwar ungenau, reicht aber in Notfällen zur sicheren<br />
Beurteilung der Herzfrequenz aus. In<br />
Abbildung 17. (rechts) ist die Vorgehensweise<br />
bei der im Rettungsdienst üblichen 25 mm/ sec.<br />
Schreibgeschwindigkeit dargestellt.<br />
Im vorliegenden Beispiel folgt die nächste R-<br />
erstellt von S. Dönitz<br />
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Zacke bei der Markierung “100”, es liegt also eine Herzfrequenz von 100 pro Minute vor.<br />
Für den Erregungsablauf im <strong>EKG</strong> gelten bestimmte Zeitmarken. Besonders bei der <strong>EKG</strong>-<br />
Befundung im Krankenhaus mit Hilfe eines <strong>EKG</strong>-Lineals interessieren diese. Auch für die Beurteilung<br />
des <strong>EKG</strong> im Rettungsdienst sind sie nicht uninteressant. Sie seien hier für den interessierten<br />
erwähnt. (Siehe auch Abbildung 18, unten). Hinweise für den Umgang mit dem <strong>EKG</strong>-Lineal:<br />
P-Welle: Anfang P bis Ende P<br />
PQ-Dauer: Beginn P bis Anfang Q<br />
QRS-Komplex: Anfang Q bis Ende S<br />
QT-Dauer: Anfang Q bis Ende T<br />
ST-Strecke: Ende S bis Anfang T<br />
T-Welle: Anfang T bis Ende T<br />
<strong>Das</strong> P, welches der Vorhoferregung entspricht, sollte kleiner<br />
als 0,1 Sekunden sein.<br />
Die PQ-Dauer sollte nicht länger als 0,2 Sekunden sein.<br />
(Norm: 0,12 - 0,2 Sekunden = 3-5 kleine Kästchen). Eine<br />
Verlängerung dieses Intervalls deutet auf einen AV-Block<br />
hin.<br />
Abbildung<br />
18.<br />
Der QRS-Komplex ist Ausdruck der Depolarisation der<br />
Herzkammern. Ein normaler QRS-Komplex ist schmal mit spitzen, scharfen Zacken und fast<br />
gleich langen Schenkeln. Er dauert in der Regel weniger als 0,1 (bis 0,12) Sekunden = etwa 2,5<br />
bis 3 kleine Kästchen.<br />
Die ST-Strecke sollte isoelektrisch sein. Ist sie über oder unter dem normalen Null-Linienniveau,<br />
kann dies Ausdruck einer myocardialen<br />
Ischämie sein. Unter Ischä-<br />
Abbildung 19.<br />
mie versteht man eine stark verminderte<br />
Blutversorgung. (Anwendung<br />
des 5-Pol-Kabels empfohlen<br />
zwecks Infarktdiagnostik!). In Abbildung<br />
19. (rechts) ist eine ST-<br />
Hebung, wie sie beim Herzinfarkt<br />
auftreten kann, zum besseren Vorstellungsvermögen<br />
dargestellt.<br />
(Dies gehört eigentlich erst ins<br />
Skript Herzrhythmusstörungen, aber<br />
es schadet nicht, es schon mal<br />
gesehen zu haben).<br />
erstellt von S. Dönitz<br />
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Stephan Dönitz - Fachkrankenpfleger / Rettungsassistent<br />
Ableitungsmöglichkeiten im Rettungsdienst<br />
Die schnellste und einfachste (aber nicht sicherste) Möglichkeit ist die bi-polare Ableitung über die<br />
Defibrillator-Elektroden (Paddles), die alle heutzutage im Rettungsdienst eingesetzten, modernen<br />
Geräte gestatten. Fest auf die Stellen an der vorderen Brustkorbwand angedrückt, die auch zum Defibrillieren<br />
benutzt werden (Herzachse), ermöglicht dieses Verfahren auch ohne Elektroden-Gel eine<br />
rasche Differenzierung der bei Kreislaufstillstand so entscheidenden Fragen:<br />
1.) Liegt eine Asystolie/ pulslose elektrische Aktivität (PEA) vor?<br />
2.) Besteht ein Kammerflimmern/pulslose Kammertachykardie?<br />
Werden hierdurch keine befriedigend hohen Amplituden erreicht, muss man die Elektroden versetzen.<br />
Nicht vergessen: Bei der Reanimation muss immer mit Gel gearbeitet werden, um bei einer<br />
Defibrillation einen Energieverlust sowie Hautverbrennungen zu vermeiden! Vor Anwendung einer<br />
Defibrillation oder sonstiger Reanimationsmaßnahmen muss immer beidseits der Karotispuls getastet<br />
werden. Aus Gründen der Sicherheit wird aber empfohlen, die sichere Ableitung mittels Klebeelektroden<br />
zu wählen. Im Rahmen der Frühdefibrillation werden ja ohnehin die Klebeelektroden zu<br />
verwenden. O.g. Hinweise verstehen sich für Anwender manueller Defibrillatoren, wie sie die<br />
NEF’s oder RTH’s mitführen.<br />
Die Ableitung per Drei-Pol Kabel + Fünf-Pol Kabel<br />
Im Rettungsdienst wohl am weitesten verbreitet ist die <strong>EKG</strong>-Ableitung über dreipolige Überwachungskabel.<br />
Die Ableitung erfolgt hier über zwei Elektroden (rot = negativ, gelb = positiv), die<br />
schwarze Elektrode dient der Bereinigung von das Bild störenden Artefakten, also quasi als "Erdung".<br />
Die rote Elektrode wird im Bereich der rechten Schulter, die schwarze im Bereich der linken<br />
Schulter geklebt. Die gelbe Elektrode wird so platziert, dass sie links seitlich am Brustkorb klebt.<br />
Dabei sollte man nicht die Stellen zum Kleben benutzen, auf die zum defibrillieren die Defi-Paddles<br />
gepresst werden! Weil die genaue <strong>EKG</strong>-Deutung immer 12 Ableitungen voraussetzt, beschränken<br />
sich die Anwendungsmöglichkeiten des Dreipol-Kabels auf Rhythmusdiagnostik und Monitoring.<br />
Beides ist auch mit dem Fünfpol-Kabel durchführbar.<br />
<strong>Das</strong> Standard-<strong>EKG</strong> mit 12 Ableitungen<br />
Theoretisch können Herzaktionsströme an den beliebigsten Stellen der Körperoberfläche abgeleitet<br />
werden. Aus Gründen der Einheitlichkeit und Vergleichbarkeit haben sich in der klinischen Routine<br />
jedoch die sogenannten 12 Standardableitungen fest eingebürgert (die ggf. noch durch Zusatzableitungen<br />
ergänzt werden können):<br />
� Die Extremitätenableitungen I, II und III nach EINTHOVEN,<br />
� die mit Verstärkung (augmented Voltage) aufgenommenen Extremitätenableitungen aVR, aVL<br />
und aVF nach GOLDBERGER<br />
� sowie die Brustwandableitungen V1 bis V6 nach WILSON.<br />
erstellt von S. Dönitz<br />
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Stephan Dönitz - Fachkrankenpfleger / Rettungsassistent<br />
In Abbildung 20. (unten) ist eine Übersicht der 12 Standardableitungen dargestellt. Im Rettungsdienst<br />
können diese mit dem Fünfpoligen Kabel geschrieben werden, um z. B. die Herzinfarktdiagnose<br />
frühzeitig zu sichern.<br />
Abbildung 20.<br />
<strong>Das</strong> Fünfpolige-Kabel wird dabei so am Patienten befestigt, wie in der Abbildung. 20, unten rechts,<br />
dargestellt. (Gleiches gilt selbstverständlich für die <strong>EKG</strong>-Geräte im Krankenhaus.) Als Gedächtnisstütze<br />
dienen die Ampelfarben rot-gelb-grün, beginnend am rechten Arm im Uhrzeigersinn oder der<br />
Spruch: "Schwarzer Fuss auf grüner Wiese" im Zusammenhang mit der Farbkombination der Bundesflagge<br />
schwarz-rot-gold, beginnend am rechten Fuß, ebenfalls im Uhrzeigersinn.<br />
Abbildung 21.<br />
Schwarze Elektrode<br />
am rechten Bein<br />
erstellt von S. Dönitz<br />
Grüne Elektrode<br />
am linken Bein<br />
Rote Elektrode<br />
am rechten Arm<br />
Seite 14 von 22<br />
Gelbe Elektrode<br />
am linken Arm
Die Ableitungen nach EINTHOVEN<br />
Stephan Dönitz - Fachkrankenpfleger / Rettungsassistent<br />
Die Extremitäten-Ableitungen nach EINTHOVEN erhält man durch Elektroden am rechten und linken<br />
Arm sowie am linken Fuß. Diese Anordnung der Elektroden bildet ein Dreieck, das man als<br />
"EINTHOVEN`sches Dreieck" bezeichnet. (Abbildung 21, unten links). Jede Seite dieses Dreiecks<br />
entspricht einer Ableitung, die mit den römischen Ziffern I, II und III bezeichnet werden. Für jede<br />
Ableitung werden verschiedene Elektrodenpaare benutzt. Sieht man sich das Elektrodenpaar an, so<br />
ist stets eine Elektrode positiv, die andere negativ. (Abbildung 22, unten rechts.).<br />
Abbildung 21 und 22.<br />
Für die Belange des Rettungsdienstes können die Klebeelektroden jedoch auch an den Schultern,<br />
bzw. rechtem und linkem Unterbauch platziert werden. Die zum Defibrillieren benötigten Stellen<br />
sind hierbei freizulassen! Aus dem "EINTHOVEN`schen Dreieck" kann man die sogenannten Ableitungslinien<br />
konstruieren, indem man die Seiten des Dreiecks parallel in Richtung zum Mittelpunkt<br />
verschiebt. Diese Ableitungslinien schneiden sich in einem Winkel von 60 Grad. (Abbildung<br />
23, unten).<br />
erstellt von S. Dönitz<br />
Abbildung 23.<br />
Seite 15 von 22
Die Ableitungen nach GOLDBERGER<br />
Stephan Dönitz - Fachkrankenpfleger / Rettungsassistent<br />
Eine weitere Ableitung ist die Ableitung aVR. Bei dieser Ableitung wird der rechte Arm als positive<br />
Elektrode angesehen, während alle anderen Extremitäten-Elektroden zusammengeschaltet werden<br />
und eine negative Elektrode ergeben. Die Ableitungen aVL und aVF erhält man auf ähnliche<br />
Weise. Bei der Ableitung aVL liegt die positive Elektrode am linken Arm, bei der Ableitung aVF<br />
liegt die positive Elektrode am linken Fuß. Entsprechend sind die Elektroden an den übrigen Extremitäten<br />
zu einer gemeinsamen negativen Elektrode zusammengeschlossen. (Abbildung 24 a-c, unten).<br />
Merke: Diese Art der Ableitung wurde ursprünglich in unveränderter Form von Frank Wilson ge-<br />
Abbildung 24 a - c.<br />
wählt, um eine sogenannte echte Nullpunktelektrode zu erhalten. Da die hierbei erhaltenen Spannungen<br />
sehr gering waren, entwickelte Goldberger diese Ableitungsart weiter. Der Buchstabe “a"<br />
ist die Abkürzung von "augmented" (verstärkt), da größere Spannungen registriert wurden. Der<br />
Buchstabe "V" steht für "voltage" (Spannung) und die Buchstaben "R", "L" und "F" stehen für den<br />
rechten, bzw. linken Arm bzw. den linken Fuß.<br />
Ähnlich wie für die Ableitungen<br />
I, II und III<br />
kann man auch für die<br />
Ableitungen aVR, aVL<br />
und aVF "Ableitungslinien"<br />
konstruieren, die<br />
sich auch in einem Winkel<br />
von 60 Grad schneiden,<br />
aber zwischen den<br />
Ableitungslinien der Ableitungen<br />
I, II und III liegen.<br />
(Abbildung 25,<br />
rechts).<br />
erstellt von S. Dönitz<br />
Seite 16 von 22<br />
Abbildung 25.
Stephan Dönitz - Fachkrankenpfleger / Rettungsassistent<br />
Legt man die sechs Extremitäten-Ableitungen I, II, III, aVR, aVL und aVF durch einen gemeinsamen<br />
Zentralpunkt, so erhält man einen symmetrischen Stern der Ableitungslinien mit Winkeln von<br />
30 Grad, dargestellt in der Abbildung 26. (unten). Dieser Stern aus den Ableitungslinien der Extremitäten-Ableitungen<br />
liegt in der Projektion in einer Ebene auf der Brust des Patienten. Die projizierte<br />
Ebene nennt man auch die Frontalebene.<br />
Abbildung 26.<br />
Jede der sechs Extremitäten-Ableitungen registriert im <strong>EKG</strong> die gleiche elektrische Aktivität des<br />
Herzens, jedoch jede unter einem anderen Winkel. (Abbildung 27., unten links). Die einzelnen<br />
Zacken haben in den verschiedenen Ableitungen ein unterschiedliches Aussehen, da die elektrische<br />
Aktivität aus verschiedenen Positionen registriert wird.<br />
Abbildung 27.<br />
erstellt von S. Dönitz<br />
Seite 17 von 22<br />
Betrachtet man ein Auto aus sechs verschiedenen<br />
Richtungen, so kann man<br />
bei diesem Auto Aussagen über z. B.<br />
Länge, Breite oder Einzelheiten der<br />
Rückfront machen, d. h., man kann es<br />
wesentlich genauer beschreiben, als<br />
wenn man nur eine Vorderansicht hätte.<br />
Entsprechend erhält man ein wesentlich<br />
umfassenderes Bild, wenn man die Aktivität<br />
des Herzens aus sechs verschiedenen<br />
Richtungen betrachtet. Bei der<br />
Registrierung nur einer Ableitung können<br />
Veränderungen der elektrischen<br />
Aktivität in bestimmten Teilen des Herzens<br />
nicht erfasst werden.
Die Ableitungen nach WILSON<br />
Zur Registrierung der sechs Brustwandableitungen<br />
wird mittels einer positiven<br />
Elektrode an sechs verschiedenen Stellen<br />
am Brustkorb abgeleitet. Die auf dem<br />
Brustkorb verwendeten Elektroden, die mit<br />
V1 bis V6 bezeichnet werden, werden also<br />
als positiv angesehen. (Abbildung 28,<br />
rechts). Merke: Da es sich um positive<br />
Elektroden handelt, verursacht eine Depolarisation,<br />
die sich auf die Elektrode zubewegt,<br />
eine POSITIVE oder nach oben gerichtete<br />
Zacke im <strong>EKG</strong>.<br />
erstellt von S. Dönitz<br />
Stephan Dönitz - Fachkrankenpfleger / Rettungsassistent<br />
Abbildung 29.<br />
Abbildung 28.<br />
Seite 18 von 22<br />
Die Brustwandableitungen haben<br />
einen genauen topographischen Bezug<br />
zum Herzen. Diese Stellen sind<br />
exakt definiert:<br />
V1 wird im 4. Interkostalraum<br />
(ICR) = Zwischenrippenraum<br />
rechts parasternal (= neben dem<br />
Brustbein)platziert,<br />
V2 im 4. ICR links parasternal.<br />
V3 wird genau zwischen V2 und V4<br />
platziert, nachdem man V4 im 5.<br />
ICR links in der Medioclavicularlinie<br />
befestigt hat. (Medioclavicularlinie<br />
= eine von der Mitte des<br />
Schlüsselbeins nach unten gedachte<br />
Linie).<br />
V5 und V6 werden genau im rechten<br />
Winkel von V4 weitergeklebt<br />
und zwar V5 zwischen V4 und V6<br />
auf der vorderen Axillarlinie, V6<br />
auf der mittleren Axillarlinie. (Abbildung<br />
29., links).
Stephan Dönitz - Fachkrankenpfleger / Rettungsassistent<br />
Betrachtet man die Ableitungslinien V1 bis V6 als Speichen eines Rades, dann liegt die Radnabe im<br />
AV-Knoten. Die Brustwandableitungen haben am Rücken des Patienten ihren negativen Pol. (Die<br />
drei "bunten" Extremitätenkabel werden hier über sehr große Widerstände zusammengeschaltet,<br />
wodurch ein "Pseudo-Minuspol" entsteht, den man sich hinten am Rücken vorstellen kann, Abbildung<br />
30., unten). Die Ebene, in der die Ableitungslinien der Brustwandableitungen liegen und so<br />
den Körper in eine obere und untere Hälfte teilen, nennt man die Horizontalebene.<br />
Abbildung 30.<br />
<strong>Das</strong> <strong>EKG</strong>-Bild der Brustwandableitungen zeigt fortschreitende Veränderungen von V1 nach V6. In<br />
Ableitung V1 ist der QRS-Komplex normalerweise überwiegend negativ, d. h., die Zacken liegen<br />
zum größten Teil unterhalb der Null-Linie. In Ableitung<br />
Abbildung 32.<br />
V6 ist der QRS-Komplex überwiegend positiv. <strong>Das</strong> bedeutet,<br />
dass die POSITIVE Welle der Depolarisation<br />
des Ventrikels, die sich im QRS-Komplex darstellt, auf<br />
die POSITIVE Elektrode von V6 zuläuft. (Abbildung<br />
31. und 32., unten und rechts).<br />
erstellt von S. Dönitz<br />
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Stephan Dönitz - Fachkrankenpfleger / Rettungsassistent<br />
Der QRS-Komplex in den Brustwandableitungen<br />
Wenn auch im Rettungsdienst die Brustwandableitungen (noch) häufig nicht geschrieben werden,<br />
so ist es zum Verständnis doch interessant, sich deutlich zu machen, wie der QRS-Komplex entsteht.<br />
Wie kommt es, dass ein und die selbe elektrische Aktivität in der Ableitung V1 ganz anders<br />
aussieht als in der Ableitung V6? Dies wollen wir uns jetzt genauer ansehen. Die Form des QRS-<br />
Komplex in den Brustwandableitungen wird durch zwei Faktoren bestimmt:<br />
1. <strong>Das</strong> Septum interventriculare (Herzscheidewand) wird als erster Bereich der Ventrikel<br />
depolarisiert. Die Erregungsfront breitet sich in Ihm von links nach rechts aus.<br />
2. Normalerweise ist die Muskelmasse des linken Ventrikels größer als die des rechten.<br />
Somit beeinflusst der linke Ventrikel die Form des <strong>EKG</strong>’s mehr als der rechte.<br />
Die Ableitungen V1 und V2 betrachten<br />
den rechten Ventrikel. Die Ableitungen<br />
V3 und V4 sind auf das Septum und<br />
V5 und V6 auf den linken Ventrikel<br />
ausgerichtet. In den rechtsventrikulären<br />
(= rechtspräcordialen) Ableitungen<br />
wird bei der Erregung des Septums der<br />
Schreiber zunächst nach oben gelenkt<br />
(R-Zacke), in den linksventrikulären<br />
Ableitungen zeigt sich genau das entgegengesetzte<br />
Bild: Es gibt eine kleine<br />
Ablenkung nach unten (septales Q).<br />
Abbildung 33, rechts.<br />
In den rechtsventrikulären Ableitungen<br />
V1 und V2 folgt dann mit der Erregung<br />
der Hauptmuskelmasse eine Ablenkung<br />
des Schreibers nach unten (S-<br />
Zacke). Die Erregungsfront im massigeren<br />
linken Ventrikel, die sich von<br />
den rechtspräcordialen Ableitungen<br />
weg bewegt, überwiegt über diejenige<br />
im muskelschwächeren rechten Ventrikel,<br />
in welchem sie sich auf die Elektroden<br />
zu bewegt. In den linksventrikulären<br />
(linkspräcordialen Ableitungen<br />
folgt mit der Erregung der Ventrikelmuskulatur<br />
eine positive, nach<br />
oben gerichtete Zacke (R-Zacke), Abbildung<br />
34, rechts.<br />
erstellt von S. Dönitz<br />
Abbildung 33.<br />
Abbildung 34.<br />
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Ist die gesamte Muskulatur erregt, befindet<br />
sich der Schreiber des <strong>EKG</strong>’s<br />
wieder in der Null-Lage. Abbildung<br />
35, rechts.<br />
In den Brustwandableitungen verändert<br />
sich somit der QRS-Komplex kontinuierlich<br />
von V1, wo er eine überwiegend<br />
negative Ablenkung zeigt, bis<br />
V6, wo der Ausschlag überwiegend<br />
positiv ist. Die Übergangszone, in der<br />
die R-Zacke gleich groß ist wie die S-<br />
Zacke, gibt die Lage des Septum interventriculare<br />
an.<br />
Stephan Dönitz - Fachkrankenpfleger / Rettungsassistent<br />
Abbildung 35.<br />
Bravo, wer bis hier gekommen ist, hat es geschafft. (Jetzt kommt aber bald noch Teil 2. mit<br />
den Herzrhythmusstörungen)!<br />
Folgende Bücher kamen zur Anwendung bei der Anfertigung dieses<br />
Skripts. Fast alle Bilder stammen aus dem erstgenannten, einige aus dem<br />
zweitgenannten.<br />
„Schnellinterpretation des <strong>EKG</strong>“ (Dale B. Dubin, Springer)<br />
„<strong>EKG</strong> leicht gemacht“ (John R. Hampton, Urban & Fischer, 8. Auflage)<br />
„Rhythmusstörungen – Kompaktwissen für den Rettungsdienst“ (W.<br />
Kösters, Stumpf & Kossendey, 2. Auflage)<br />
erstellt von S. Dönitz<br />
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Inhaltsverzeichnis<br />
erstellt von S. Dönitz<br />
Stephan Dönitz - Fachkrankenpfleger / Rettungsassistent<br />
Einleitung........................................................................................................................................... 1<br />
Warum ein <strong>EKG</strong> für alle Notfallpatienten? ....................................................................................... 1<br />
Grundlagen......................................................................................................................................... 3<br />
Konzentration der wichtigsten Ionen intra- und extrazellulär (in mmol/l):....................................... 3<br />
Depolarisation und Repolarisation..................................................................................................... 3<br />
Reizbildung- und Leitung .................................................................................................................. 6<br />
Bezeichnung der Wellen und Zacken ................................................................................................ 9<br />
Aufzeichnung des <strong>EKG</strong> ................................................................................................................... 10<br />
Abschätzen der Herzfrequenz .......................................................................................................... 11<br />
Ableitungsmöglichkeiten im Rettungsdienst ................................................................................... 13<br />
Die Ableitung per Drei-Pol Kabel + Fünf-Pol Kabel ...................................................................... 13<br />
<strong>Das</strong> Standard-<strong>EKG</strong> mit 12 Ableitungen .......................................................................................... 13<br />
Die Ableitungen nach EINTHOVEN .............................................................................................. 15<br />
Die Ableitungen nach GOLDBERGER........................................................................................... 16<br />
Die Ableitungen nach WILSON...................................................................................................... 18<br />
Der QRS-Komplex in den Brustwandableitungen........................................................................... 20<br />
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