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Die IG Multengut patronierte einen Diskussionsabend mit Claude Schelling, Zürcher Architekt und Siedlungsplaner: Wohnen auf der Autobahn Mit öffentlichen Vorträgen möchte die IG Multengut die BewohnerInnen der Gemeinde sensibilisieren, bei der Planung der Autobahn A6 mitzudenken. Auf die Initiative von Thomas Ott lud die IG Multengut den Zürcher Architekten und Siedlungsplaner Claude Schelling zum Thema «Wohnen auf der Autobahn?» ein. «Die Leute, die ohne Autobahnlärm wohnen, sind rar», eröffnete Claude Schelling seinen Vortrag und fügte bei: «Dieser Lärm ist schädlich für die Gesundheit». Die Idee, die Autobahn mit einer Siedlung zu überdecken, hegt Claude Schelling schon einige Zeit, im Übrigen ging sie bereits auch durch die Schweizer Medien. Die Zielsetzung von Claude Schellings Projekt hört sich realistisch an: • Doppelnutzung von «verlorenem» Autobahnland. • Kulturland vor Überbauung schützen. • Angrenzende Gebiete aufwerten. • Diese Gebiete vor Lärm und Abgasen schützen. • Randgebiete zusammenführen. • Kosten sparen – Autobahn wird rentabel. • Hohe Wohnqualität auf der Autobahn schaffen. • Energie und Infrastruktur effizient nutzen. Wohnen auf der Autobahn löst viele Probleme Am Beispiel der von ihm gebauten Gartensiedlung Furttal entwarf das Team von Claude Schelling eine Überbauung der Autobahn. Dabei kamen folgende Thesen zum Tragen: • Landschaft gewinnen durch dichtes Bauen. • Erschliessung durch Begegnungszonen ohne Autos. • Autos werden in den Untergrund verbannt, konsequent sind Autos unter dem Boden, also unter den Fussgängern. • Diese Bauweise ist kosteneffizient. • Bundessubventionierter Wohungsbau. • Autobahn ist sinnvoll zugedeckt. • Über der Autobahn ergibt sich ein vielfältiges, angenehmes Wohnen. • Energie und Infrastruktur werden sinnvoll genutzt. Erfreulicherweise stellt der Bund Land auf der Autobahn für hundert Jahre kostenlos zur Verfügung, berichtete Claude Schelling. Allerdings sind die Gesamtkosten der Autobahn-Überbauung etwa im gleichen Rahmen wie auf der grünen Wiese. Gartensiedlung Furttal Schellings Projekt orientiert sich an der Gartensiedlung Furttal, eine verdichtete Überbauung. Die Autos und die Quartierzufahrten befinden sich im Untergrund. Auf den Wegen von Haus zu Haus sind nur Fussgänger und Velos unterwegs. Unter den Siedlungen auf der Autobahn rollt ebenerdig der Autoverkehr. Der erste Stock steht den Zu- und Wegfahrten und den Parkplätzen zur Verfügung. Vom zweiten Stock an werden die Wohnungen oder Reihenhäuser gebaut. Die Kosten für eine viereinhalb- Zimmerwohnung von ca. 120 Quadratmetern käme auf etwa Fr. 430'000 zu stehen. Fachsimpeln Viele Fachleute waren im grossen Bärtschihaussaal anwesend, die Zweifel oder Bewunderung über das Überbauungsprojekt äusserten. Zum Beispiel: • Die Überbauung der Autobahn Brünnen wurde sehr teuer. Über Fr. 4'000.– pro Quadratmeter. • Wenn die Überbauung gleichzeitig mit dem Autobahnbau ausgeführt würde käme es billiger. • Bei bestehenden Autobahnen nähmen die Überbauungen den Lärm weg. Dann entfachte sich eine Diskussion über die Siedlung Bremgartenwald, die «verheerend» wäre, wie sich ein Fachmann ausdrückte. DSC Initiant Thomas Ott (v.l.n.r.), Architekt Claude Schelling und IG-Präsident Fritz Christoph Minder. Bild: DSC Autobahnüberbauung: Keine neue Idee Bereits in den siebziger Jahren wurde in Berlin eine Autobahnüberbauung realisiert. Nämlich: Die Autobahnüberbauung Schlangenbader Strasse ist ein Wohnkomplex auf einer Autobahntrasse in der Architektur der 1970er Jahre im Berliner Ortsteil Wilmersdorf am Rande des Rheingauviertels. In den Jahren 1970/ 1971 begannen die ersten Bauarbeiten des südlichen Abzweigs der Stadtautobahn A104. Auf einem Areal von etwa 44’000m², das im westlichen Teil die Autobahn A104 überschneidet, konnte nun die Autobahnüberbauung Schlangenbader Strasse geplant werden. Die heutige Autobahnüberbauung umschliesst die Autobahn 104 auf einer Länge von 600 Metern in ihrem Nord-Süd-Verlauf und verläuft analog der Fahrbahn in leichtem Winkel gebogen. Die Erbauung des Gesamtprojekts fand zwischen 1976 und 1980 statt. Das Hauptgebäude, die direkte Autobahnüberbauung Schlangenbader Strasse, erreicht die Gesamtlänge von 600 Metern und eine maximale Höhe von 46 Metern. Es hat in den mittleren Riegeln eine maximale Geschossanzahl von 14. Dieses Gebäude beinhaltet 1’064 Wohneinheiten und zählt damit zu den grössten zusammenhängenden durchgängig begehbaren Wohnkomplexen Europas. In der angrenzenden Randbebauung sind weitere 694 Wohneinheiten untergebracht, was eine Gesamtanzahl von 1758 Wohneinheiten auf dem Areal ergibt. Des Weiteren sind in der Überbauung 118 Hobbyräume, vier Gästewohnungen und zwölf Gemeinschaftsräume sowie diverse Fahrrad- und Kinderwagenräume untergebracht. Auf dem Gelände wurden Spielplätze und Hundetoiletten angelegt. Es wurden 28 Gewerberäume mit insgesamt 7’210m² Fläche in das Projekt integriert. Unterhalb der unter der Überbauung gelegenen Autobahntrasse befinden sich zwei Tiefgaragendecks mit 760 Stellplätzen. (Aus: Wikipedia)

Die IG Multengut patronierte einen Diskussionsabend mit Claude Schelling, Zürcher Architekt und Siedlungsplaner:<br />

Wohnen auf der Autobahn<br />

Mit öffentlichen Vorträgen möchte die IG Multengut die BewohnerInnen der Gemeinde sensibilisieren,<br />

bei der Planung der Autobahn A6 mitzudenken. Auf die Initiative von Thomas Ott lud die IG<br />

Multengut den Zürcher Architekten und Siedlungsplaner Claude Schelling zum Thema «Wohnen auf<br />

der Autobahn?» ein.<br />

«Die Leute, die ohne Autobahnlärm wohnen, sind<br />

rar», eröffnete Claude Schelling seinen Vortrag und<br />

fügte bei: «Dieser Lärm ist schädlich für die Gesundheit».<br />

Die Idee, die Autobahn mit einer Siedlung zu<br />

überdecken, hegt Claude Schelling schon einige<br />

Zeit, im Übrigen ging sie bereits auch durch die<br />

Schweizer Medien. Die Zielsetzung von Claude<br />

Schellings Projekt hört sich realistisch an:<br />

• Doppelnutzung von «verlorenem» Autobahnland.<br />

• Kulturland vor Überbauung schützen.<br />

• Angrenzende Gebiete aufwerten.<br />

• Diese Gebiete vor Lärm und Abgasen schützen.<br />

• Randgebiete zusammenführen.<br />

• Kosten sparen – Autobahn wird rentabel.<br />

• Hohe Wohnqualität auf der Autobahn schaffen.<br />

• Energie und Infrastruktur effizient nutzen.<br />

Wohnen auf der Autobahn löst viele Probleme<br />

Am Beispiel der von ihm gebauten Gartensiedlung<br />

Furttal entwarf das Team von Claude Schelling eine<br />

Überbauung der Autobahn. Dabei kamen folgende<br />

Thesen zum Tragen:<br />

• Landschaft gewinnen durch dichtes Bauen.<br />

• Erschliessung durch Begegnungszonen ohne<br />

Autos.<br />

• Autos werden in den Untergrund verbannt,<br />

konsequent sind Autos unter dem Boden, also<br />

unter den Fussgängern.<br />

• Diese Bauweise ist kosteneffizient.<br />

• Bundessubventionierter Wohungsbau.<br />

• Autobahn ist sinnvoll zugedeckt.<br />

• Über der Autobahn ergibt sich ein vielfältiges,<br />

angenehmes Wohnen.<br />

• Energie und Infrastruktur werden sinnvoll genutzt.<br />

Erfreulicherweise stellt der Bund Land auf der Autobahn<br />

für hundert Jahre kostenlos zur Verfügung, berichtete<br />

Claude Schelling. Allerdings sind die Gesamtkosten<br />

der Autobahn-Überbauung etwa im gleichen<br />

Rahmen wie auf der grünen Wiese.<br />

Gartensiedlung Furttal<br />

Schellings Projekt orientiert sich an der Gartensiedlung<br />

Furttal, eine verdichtete Überbauung. Die<br />

Autos und die Quartierzufahrten befinden sich im<br />

Untergrund. Auf den Wegen von Haus zu Haus sind<br />

nur Fussgänger und Velos unterwegs. Unter den<br />

Siedlungen auf der Autobahn rollt ebenerdig der<br />

Autoverkehr. Der erste Stock steht den Zu- und Wegfahrten<br />

und den Parkplätzen zur Verfügung. Vom<br />

zweiten Stock an werden die Wohnungen oder Reihenhäuser<br />

gebaut. Die Kosten für eine viereinhalb-<br />

Zimmerwohnung von ca. 120 Quadratmetern käme<br />

auf etwa Fr. 430'000 zu stehen.<br />

Fachsimpeln<br />

Viele Fachleute waren im grossen Bärtschihaussaal<br />

anwesend, die Zweifel oder Bewunderung über das<br />

Überbauungsprojekt äusserten. Zum Beispiel:<br />

• Die Überbauung der Autobahn Brünnen wurde<br />

sehr teuer. Über Fr. 4'000.– pro Quadratmeter.<br />

• Wenn die Überbauung gleichzeitig mit dem Autobahnbau<br />

ausgeführt würde käme es billiger.<br />

• Bei bestehenden Autobahnen nähmen die Überbauungen<br />

den Lärm weg.<br />

Dann entfachte sich eine Diskussion über die Siedlung<br />

Bremgartenwald, die «verheerend» wäre, wie<br />

sich ein Fachmann ausdrückte.<br />

DSC<br />

Initiant Thomas Ott (v.l.n.r.), Architekt Claude Schelling und IG-Präsident Fritz Christoph Minder.<br />

Bild: DSC<br />

Autobahnüberbauung: Keine neue Idee<br />

Bereits in den siebziger Jahren wurde in Berlin eine<br />

Autobahnüberbauung realisiert. Nämlich: Die Autobahnüberbauung<br />

Schlangenbader Strasse ist ein Wohnkomplex<br />

auf einer Autobahntrasse in der Architektur<br />

der 1970er Jahre im Berliner Ortsteil Wilmersdorf am<br />

Rande des Rheingauviertels. In den Jahren 1970/<br />

1971 begannen die ersten Bauarbeiten des südlichen<br />

Abzweigs der Stadtautobahn A104. Auf einem Areal<br />

von etwa 44’000m², das im westlichen Teil die Autobahn<br />

A104 überschneidet, konnte nun die Autobahnüberbauung<br />

Schlangenbader Strasse geplant<br />

werden.<br />

Die heutige Autobahnüberbauung umschliesst die<br />

Autobahn 104 auf einer Länge von 600 Metern in<br />

ihrem Nord-Süd-Verlauf und verläuft analog der Fahrbahn<br />

in leichtem Winkel gebogen. Die Erbauung des<br />

Gesamtprojekts fand zwischen 1976 und 1980 statt.<br />

Das Hauptgebäude, die direkte Autobahnüberbauung<br />

Schlangenbader Strasse, erreicht die Gesamtlänge<br />

von 600 Metern und eine maximale Höhe von<br />

46 Metern. Es hat in den mittleren Riegeln eine maximale<br />

Geschossanzahl von 14. Dieses Gebäude beinhaltet<br />

1’064 Wohneinheiten und zählt damit zu den<br />

grössten zusammenhängenden durchgängig begehbaren<br />

Wohnkomplexen Europas. In der angrenzenden<br />

Randbebauung sind weitere 694 Wohneinheiten untergebracht,<br />

was eine Gesamtanzahl von 1758<br />

Wohneinheiten auf dem Areal ergibt.<br />

Des Weiteren sind in der Überbauung 118 Hobbyräume,<br />

vier Gästewohnungen und zwölf Gemeinschaftsräume<br />

sowie diverse Fahrrad- und Kinderwagenräume<br />

untergebracht. Auf dem Gelände wurden<br />

Spielplätze und Hundetoiletten angelegt. Es<br />

wurden 28 Gewerberäume mit insgesamt 7’210m²<br />

Fläche in das Projekt integriert.<br />

Unterhalb der unter der Überbauung gelegenen<br />

Autobahntrasse befinden sich zwei Tiefgaragendecks<br />

mit 760 Stellplätzen.<br />

(Aus: Wikipedia)

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