Der OP - Landeskrankenhaus Kirchdorf
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EXTERNES<br />
BEIM HAUSARZT<br />
zu Hause<br />
Dr. Theresia und Dr. Karl Kaltseis<br />
Praktische Ärzte in Grünburg<br />
Sie führen seit 1989 gemeinsam<br />
die Ordination in<br />
Grünburg, sind aber keine<br />
gebürtigen Grünburger.<br />
Wie hat es Sie hierher<br />
verschlagen?<br />
Dr. Karl Kaltseis:<br />
Das ist richtig. Meine Frau<br />
stammt aus der Weststeiermark<br />
und ich aus Neukirchen/Walde.<br />
Kennengelernt<br />
haben wir uns während des<br />
Studiums in Graz. Durch Studienfreunde<br />
sind wir dann<br />
nach Schlierbach gezogen.<br />
Unsere Turnusausbildung haben<br />
wir in den Krankenhäusern<br />
Steyr, <strong>Kirchdorf</strong> und im Wagner-Jauregg-Krankenhausabsolviert.<br />
Nachdem in Grünburg ein Gemeindearzt<br />
gesucht wurde, haben<br />
wir gemeinsam unsere Ordination<br />
hier eingerichtet.<br />
Wie lässt sich eine gemeinsam<br />
geführte Ordination organisieren.<br />
Hat da jeder<br />
„seine“ Patienten?<br />
Dr. Theresia Kaltseis:<br />
Natürlich hat jeder von uns<br />
seine Stammpatienten, aber<br />
nicht ausschließlich.<br />
Wir<br />
fragen bei der<br />
Anmeldung zu<br />
wem sie<br />
möchten und berücksichtigen<br />
dies auch. Bei Kindern, die eine<br />
gewisse Angst vor einem<br />
„Herrn Doktor“ haben, steht<br />
dann schon oft eine „Frau<br />
Doktor“ höher im Kurs.<br />
Da wir uns die Arbeit in der Ordination<br />
aufteilen können, können<br />
wir uns unseren Patienten<br />
länger widmen. Unser Grundprinzip<br />
war schon bei der Niederlassung:<br />
zwei Ärzte, aber<br />
nicht mehr Patienten, sondern<br />
doppelt soviel Zeit für unsere<br />
Patienten. Und es funktioniert<br />
sehr gut so. Ein Vorteil ist es<br />
auch, dass man sich die fachliche<br />
Meinung des anderen einholen<br />
kann.<br />
Mein Geheimtipp:<br />
Gute Freundschaften pflegen<br />
und gemeinsam Feste feiern.<br />
Anders als ein Krankenhausarzt<br />
werden Sie als Praktiker<br />
einen Großteil Ihrer Patienten<br />
auch persönlich sehr gut<br />
kennen. Ist dies nicht sehr<br />
belastend, vor allem bei<br />
schwereren Erkrankungen?<br />
Wie geht man damit um?<br />
Dr. Karl Kaltseis:<br />
Natürlich belastet es uns. Zu<br />
den Anfangszeiten der Ordination<br />
haben wir in Grünburg<br />
noch keine Verbindungen gehabt.<br />
Mittlerweile kennen wir<br />
viele unserer Patienten auch<br />
privat und es berührt uns in so<br />
einem Fall natürlich auch persönlich<br />
sehr.<br />
Eine große Hilfe ist es, wenn<br />
wir uns gegenseitig austauschen<br />
und solche Dinge besprechen.<br />
Praktiker<br />
sind in dieser<br />
Hinsicht Einzelkämpfer;<br />
im Krankenhaus kann man<br />
sich leichter mit anderen Ärzten<br />
austauschen.<br />
Als Praktiker ist man ein<br />
„Allrounder“. Muss man da<br />
manchmal auch als Psychologe<br />
zur Seite stehen?<br />
Dr. Karl Kaltseis:<br />
Ja, doch. Dabei kommt mir zu<br />
Gute, dass ich ausgebildeter<br />
Psychotherapeut bin. Ich biete<br />
seit 5 Jahren auch außerhalb<br />
meiner Ordinationszeiten Einzeltherapien<br />
an. Es ist für mich<br />
eine sehr interessante Aufgabe<br />
und sozusagen ein Lieblingsgebiet.<br />
Sie haben 4 Kinder. Wie<br />
schaukelt man da Haushalt<br />
und Ordination?<br />
Dr. Theresia Kaltseis:<br />
Ich bin 5 Tage in der Woche 4<br />
Stunden in der Ordination. Es<br />
ist natürlich eine Frage der Einteilung.<br />
Mein Mann übernimmt<br />
hauptsächlich die Bereitschaftsdienste,<br />
so habe ich<br />
meine fixen Zeiten zu Hause.<br />
Sollte es nötig sein, bleibe ich<br />
zu Hause und mein Mann ist<br />
alleine in der Ordination.<br />
Unsere Kinder sind 18, 16, 10<br />
und 5. Da müssen halt auch<br />
die größeren schon einmal mitanpacken<br />
oder auf die kleineren<br />
aufpassen. Das klappt<br />
ganz gut.<br />
Gibt es auch für einen praktischen<br />
Arzt ein „Hausmittelchen“<br />
das er selber anwendet<br />
und auch weiterempfehlen<br />
würde?<br />
Dr. Karl Kaltseis:<br />
Natürlich gibt es auch in der<br />
Familie eines Arztes Inhalationen,<br />
Wickel und Tee bei Erkältung,<br />
aber das empfehle ich<br />
auch Patienten im Rahmen eines<br />
normalen Therapiekonzeptes.<br />
Es gibt kein Zaubermittel,<br />
man sollte sich auch nicht im<br />
Detail verlieren.<br />
Vielmehr geht es um das<br />
Grundprinzip des gesunden<br />
Lebens mit einer gesunden<br />
Ernährung, viel Bewegung,<br />
nicht Rauchen usw.<br />
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